Freitag, 14. November 2025

Engpass-Management200 Millionen Euro sparen

[18.09.2017] Durch die Optimierung des Netz-Monitorings, die Einbeziehung regenerativer Erzeugungseinheiten und die Verstärkung von fünf Streckenabschnitten im Übertragungsnetz sollen pro Jahr 200 Millionen Euro beim Redispatch eingespart werden können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe im Auftrag des BMWi.
Leitungsverstärkungen und ein optimiertes Netz-Monitoring sollen enorme Kosten bei der Netzengpassbewirtschaftung einsparen.

Leitungsverstärkungen und ein optimiertes Netz-Monitoring sollen enorme Kosten bei der Netzengpassbewirtschaftung einsparen.

(Bildquelle: 50Hertz Transmission GmbH)

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) und das Büro für Energiewirtschaft und technische Planung (BET) haben jetzt gemeinsam mit Verbänden und Netzbetreibern untersucht, wie beim Engpass-Management Kosten gespart werden können. Das Ergebnis: Kostenreduzierungen um mehr als 200 Millionen Euro pro Jahr sind möglich. Dazu sieht ein Maßnahmenkatalog vor, fünf Netzabschnitte kurzfristig durch Baumaßnahmen zu verstärken. Außerdem sind Verbesserungen beim Netz-Monitoring, beim Planungsverfahren und bei Eingriffen in den Betrieb von Energieerzeugungsanlagen vorgesehen. Die Initiative für das Projekt ging vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aus. Wie dieses mitteilt, habe es zuletzt fast eine Milliarde Euro pro Jahr gekostet, Engpässe im deutschen Stromnetz zu vermeiden und Systemstabilität sicherzustellen.
Die Arbeitsgruppe empfiehlt, das Netz-Monitoring zu optimieren und fünf Abschnitte im Übertragungsnetz durch Zu- und Umbeseilungen zu verstärken. Allein die technische Modernisierung dieser fünf Streckenabschnitte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg könne nach Einschätzung der Übertragungsnetzbetreiber die Kosten für die Netzengpassbewirtschaftung um jährlich 180 Millionen Euro senken, meldet das BMWi. Außerdem sollen Netzbetreiber beim Redispatch künftig besser zusammenarbeiten. Erneuerbare-Energien-Anlagen sollen behutsam in die Redispatch-Maßnahmen einbezogen werden. Auch ein verbessertes Überwachungssystem soll die Kosten für den Redispatch weiter reduzieren. Die Maßnahmen sollen bis 2023 umgesetzt werden.
Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Rainer Baake, sagte: „Das Maßnahmenpaket, das die Beteiligten jetzt umsetzen wollen, ist neben dem dringend erforderlichen Netzausbau ein weiterer wichtiger Beitrag, um die Stromnetze fit für die Zukunft zu machen. Die konkreten und substantiellen Maßnahmen zeigen, dass es auch bei der Optimierung der Bestandsnetze noch Potenziale gibt. Sehr wichtig ist die künftige Ausrichtung auf eine Digitalisierung der Stromnetze, um eine bessere Netzauslastung zu erreichen.“ Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, ergänzte: „Durch den offenen Dialog mit allen Beteiligten haben wir Maßnahmen identifiziert, die die Kosten für die Vermeidung von Netzengpässen schnell und wirkungsvoll senken. Vor allem dank der intensiven Zusammenarbeit mit Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern konnten wir sehr praxistaugliche Schritte vereinbaren.“ Und BET-Geschäftsführer Michael Ritzau betonte: „Durch Energiewende und Atomausstieg stehen wir vor vielen Netzausbauvorhaben mit auch baulich bedingten Teilabschaltungen im bestehenden Stromnetz. Um drohende Kostenanstiege für Redispatch zu mindern, ist es dringend erforderlich, dass das bestehende Netz höher belastet werden kann.“



Stichwörter: Netze | Smart Grid, BET, BMWi, dena


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