Freitag, 31. Oktober 2025

Rheinland-PfalzFörderung für Klimaschutz in Kommunen

[03.11.2020] So viele Mittel für den Klimaschutz wie nie zuvor wird das Bundesland Rheinland-Pfalz jetzt seinen Kommunen zur Verfügung stellen. Dafür hat Umweltministerin Ulrike Höfken eine Kooperationsvereinbarung mit den kommunalen Spitzenverbänden unterzeichnet.
Kommunen sind Schlüsselakteure bei der Umsetzung von Klimaschutzprojekten

Kommunen sind Schlüsselakteure bei der Umsetzung von Klimaschutzprojekten, sagt die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken.

(Bildquelle: 123rf.com/elenabsl)

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grünen) hat jetzt eine Kooperationsvereinbarung mit den kommunalen Spitzenverbänden unterzeichnet. Dernach sollen nun so viele Mittel für Klimaschutz zur Verfügung stehen, wie nie zuvor, teilt das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes mit. „Der dritte Hitzesommer in Folge zeigt: Die Klimakrise verändert die gesamte Welt und damit auch unsere Heimat Rheinland-Pfalz“, sagt Ministerin Höfken zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. „Werden keine ausreichenden Anstrengungen beim Klimaschutz unternommen, ist nach einem Szenario des rheinland-pfälzischen Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen bis Ende des Jahrhunderts ein Anstieg der Durchschnittstemperatur von bis zu 4,5 Grad möglich, plus einer deutlichen Zunahme an Hitzewellen mit Temperaturen von weit mehr als 30 Grad – mit verheerenden Folgen.“ Im Extremfall könnte die heutige Zahl von im Mittel einer Hitzewelle auf jährlich fünf bis Ende des Jahrhunderts anwachsen, so Höfken weiter. Mit der zwischen der Landesregierung und den kommunalen Spitzenverbänden geschlossenen Kooperationsvereinbarung haben Land, Kreise, Städte und Gemeinden bekräftigt, die Bewältigung der Klimakrise gemeinsam und solidarisch anzugehen, informiert das Ministerium.

Schlüsselakteure bei der Umsetzung

„Kommunen sind Schlüsselakteure bei der Umsetzung von Klimaschutzprojekten: Sie erstellen zum Beispiel Klimaschutzkonzepte, installieren Solaranlagen und Speicher auf kommunalen Liegenschaften, rüsten die Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LED-Lampen um, initiieren Nahwärmeprojekte oder geben energetische Quartierskonzepte in Auftrag und haben die notwendige Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern“, erläutert Höfken. „Damit sich noch mehr Kommunen in Rheinland-Pfalz für den Klimaschutz engagieren und ihn in die Fläche tragen, setzen wir verstärkt Anreize: Wir unterstützen sie dabei mit Förderprogrammen sowie Informations- und Beratungsleistungen – etwa über das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen, die Landesenergieagentur oder das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge.“ Die kommunalen Spitzenverbände, Landkreistag, Städtetag und Gemeinde- und Städtebund berichten: „Die Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiges Signal, dass Land und Kommunen gemeinsam den Klimaschutz voranbringen wollen. Hitze, Dürre und Extremwetterlagen zeigen, dass der Klimawandel voranschreitet. Die notwendigen Gegenmaßnahmen müssen immer vor Ort ergriffen und umgesetzt werden. Das wird die zentrale Herausforderung in den nächsten Jahren sein. Dies wird umso erfolgreicher gelingen, wie die Bürgerinnen und Bürgern mitgenommen und zu eigenem Handeln überzeugt werden können. Es muss der Grundsatz gelten: Klima schützen und gleichzeitig nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen sowie die regionale Wertschöpfung stärken.“

Neue Förderprogramme in Planung

Das erfolgreiche Solar-Speicher-Programm, das sich gezielt auch an Kommunen richtet, hat das Umweltministerium laut eigener Angabe kürzlich erweitert. Rund 125 Gemeinden und Städte in Rheinland-Pfalz hätten seit 2016 mit Landesmitteln ihre Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen umgerüstet. Etwa 85 energetische Quartierssanierungskonzepte oder Sanierungsmanagements habe das Ministerium bewilligt sowie 18 kommunale Nahwärmenetze gefördert. „Das sind alles wichtige Bausteine im Kampf gegen die Klimakrise“, erklärt Höfken. „Gut ist aber nicht gut genug: Mit den Geldern aus dem Corona-bedingten Nachtragshaushalt für Klimaschutz und Energiewende wollen wir gerade unsere Städte und Gemeinden fördern, die mit ihren Projekten nicht nur das Klima schützen, sondern auch die konjunkturelle Entwicklung unterstützen, regionale Wertschöpfung stärken und Arbeitsplätze sichern. Mit 50 Millionen Euro zusätzlich zu den geplanten mehr als 29 Millionen Euro Haushaltsmittel für 2021 stellen wir als Umweltministerium so viele Gelder für den Klimaschutz und die Energiewende bereit, wie nie zuvor.“ Neben der finanziellen und konzeptionellen Erweiterung des stark nachgefragten Solar-Speicher-Programms, bringe das Umweltministerium eine Förderung von Solarcarports auf den Weg, die auch auf Parkplätzen kommunaler Liegenschaften zum Einsatz kommen können. Außerdem finanziere das Ministerium aktuell Machbarkeitsstudien zu Elektrolyseanlagen an Kläranlagen zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in öffentlicher Hand, weite die Unterstützung für kommunale Nahwärme- und Mikronetze aus und plane die Förderung von kühlenden Grün- und Blauflächen in Städten und Dörfern. Zudem sollten die Hochwasservorsorgekonzepte in der Zukunft mit praktischen Klimaschutzaktivitäten verbunden werden, so die Ministerin abschließend.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Berlin: Führerschein für heiße Öfen

[31.10.2025] Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bietet auch in dieser Heizsaison wieder den kostenlosen „Berliner Ofenführerschein“ an. Der Onlinekurs soll Kaminofenbesitzern helfen, Holz effizienter und umweltfreundlicher zu nutzen und so Feinstaubbelastung und Emissionen zu senken. mehr...

Stuttgart: Schwerpunktsitzung zur Wärmewende

[30.10.2025] In einer Schwerpunktsitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt hat Stuttgart den Stand der Wärmewende und die nächsten Schritte zur Klimaneutralität 2035 beraten. Stadt, Stadtwerke, EnBW und Energieberatungszentrum setzen dabei auf Wärmenetze, Wärmepumpen und aktive Bürgerbeteiligung. mehr...

Frankfurt am Main: Pilotprojekt für begrünte Trafostationen

[20.10.2025] In Frankfurt am Main startet ein Pilotprojekt für begrünte Trafostationen. Die Initiative von Mainova, dem Stadtplanungsamt und der Firma Gritec soll technische Infrastruktur umweltfreundlicher gestalten und das Stadtklima verbessern. mehr...

Kreis Borken: Mehr Erzeugung als Verbrauch

[17.10.2025] Der Kreis Borken produziert rechnerisch mehr Strom aus erneuerbaren Energien, als er selbst verbraucht. Laut dem Energieatlas NRW deckt der Kreis bereits 110 Prozent seines Strombedarfs aus regenerativen Quellen – ein Spitzenwert im Land. mehr...

Nürnberg: Klimaneutral bis 2035

[16.10.2025] Nürnberg setzt auf Sonne, Biomasse und klimafreundliche Mobilität. Für ihr Engagement wurde die Kommune von der AEE als Energie-Kommune gewürdigt. Nürnberg will bis 2035 klimaneutral werden und arbeitet bereits mit zahlreichen Projekten daran. mehr...

AEE: Unterstützung für Kommunen bei der Energiewende

[16.10.2025] Kommunen stehen bei der Energiewende zwischen knappen Kassen und großen Aufgaben. Ein neues Nachschlagewerk der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt, wie Städte und Gemeinden Klimaschutz in ihre Pflichtaufgaben integrieren können. mehr...

Rheinland-Pfalz: Investitionsprogramm für Klimaschutz verlängert

[13.10.2025] Das Land Rheinland-Pfalz verlängert die Fristen für das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI). Damit sollen Kommunen mehr Zeit erhalten, ihre Klimaschutzprojekte trotz Fachkräftemangel und Lieferproblemen umzusetzen. mehr...

Hochschule Hamm-Lippstadt: Nachhaltige Wirtschaftsflächen in Südwestfalen

[08.10.2025] Wie lassen sich Industrie- und Gewerbeflächen so gestalten, dass sie wirtschaftlich und nachhaltig sind? Das Projekt „Nachhaltige Wirtschaftsflächen in Südwestfalen“ entwickelt dafür integrierte Konzepte und Werkzeuge. mehr...

regio iT: Neue Lösung für kommunalen Klimaschutz

[08.10.2025] regio iT hat gemeinsam mit ClimateView, Gertec und Drees & Sommer eine Komplettlösung für den kommunalen Klimaschutz vorgestellt. Die neue Plattform soll Städten und Gemeinden helfen, Klimadaten zu bündeln, Maßnahmen zu planen und Fortschritte messbar zu machen. mehr...

Potsdam: Klima-Monitor vorgestellt

[26.09.2025] Potsdam hat ein neues Online-Werkzeug für den Klimaschutz vorgestellt. Der Klima-Monitor zeigt aktuelle Daten zu Energie, Verkehr und Emissionen und macht Fortschritte wie Defizite sichtbar. mehr...

Niedersachsen: Task Force schließt Arbeit ab

[26.09.2025] Die niedersächsische Task Force Energiewende hat ihre Arbeit nach rund zweieinhalb Jahren beendet. Laut Umweltministerium konnten Genehmigungen für Windräder beschleunigt und Photovoltaik-Zubau auf Rekordniveau gesteigert werden. mehr...

Osnabrück: Stadtwerke legen CO₂-Bilanz vor

[19.09.2025] Die Stadtwerke Osnabrück haben ihre erste CO₂-Bilanz erstellt. Grundlage hierfür ist ein neues digitales Berichtssystem, das nach eigenen Angaben Branchenstandards setzen soll. Der erste Nachhaltigkeitsbericht soll 2026 erscheinen. mehr...

Stockholm: Meilenstein für CO2-Abscheidung

[12.09.2025] Der schwedische Energieversorger Stockholm Exergi realisiert ein Großprojekt zur CO2-Abscheidung aus Biomasse. Bis zu 800.000 Tonnen CO2 sollen künftig unter der Nordsee eingelagert werden. Die dafür verwendete Technologie stammt vom Unternehmen Everllence. mehr...

Hannover: Klimaschutzmonitor ist online

[08.09.2025] Hannover hat den Klimaschutzmonitor online gestellt. Die Stadt will damit transparent machen, wie weit sie auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität bis 2035 ist. mehr...

AEE: Hoyerswerda ist Energie-Kommune des Monats

[21.08.2025] Die Stadt Hoyerswerda ist jetzt von der Agentur für Erneuerbare Energien als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet worden. Mit wissenschaftlicher Begleitung bereitet sich die Lausitzstadt auf das Ende der Kohlewärme vor. mehr...