Donnerstag, 3. Juli 2025

MWM-LiberoSchnelle Abrechnung mit System

[19.01.2022] Seit seiner Unternehmungsgründung im Jahr 2011 nutzt der im Münsterland ansässige Tiefbauspezialist Eggert für seine Aufmaße und Abrechnungen die Software MWM-Libero. Die Lösung ist einfach zu handhaben und zeichnet sich durch Übersichtlichkeit aus.
Für das Aufmaß und die Abrechnung nutzt der auf Tief- und Rohrleitungsbau spezialisierte Betrieb Eggert die Software MWM-Libero.

Für das Aufmaß und die Abrechnung nutzt der auf Tief- und Rohrleitungsbau spezialisierte Betrieb Eggert die Software MWM-Libero.

(Bildquelle: Eggert GmbH, Heek)

Spezialisiert auf den Tief- und Rohrleitungsbau bearbeitet der im münsterländischen Heek ansässige Betrieb Eggert mit 70 Mitarbeitern Aufträge von kommunalen Energieversorgern, Kommunen, Landesbetrieben und Unternehmen. Damit das Aufmaß und die Abrechnung der Projekte mühelos vonstatten geht, nutzen die Tiefbauspezialisten die Software MWM-Libero des Bonner Software-Hauses MWM Software & Beratung.
Da im Rohrleitungsbau unbekannte Trassenführungen Gefahren und Schadenspotenziale bieten, setzt Eggert auf modernste Erkundungstechnik wie Georadarsysteme. Diese ebnen den Weg für eine risikofreie Verlegung von Leitungen und Kanälen, die Überprüfung bisheriger Pläne sowie die Erkundung von Verlegetrassen vor der Anwendung von grabenlosen Verlegeverfahren. Für die Horizontalbohrtechnik ist der münsterländische Betrieb verantwortlich. Diese ermöglicht eine kostengünstige und effiziente Arbeitsweise. Vier Anlagen mit einer Zugkraft von vier bis 18 Tonnen setzen die Rohrleitungsbauer dazu ein und mieten, wenn notwendig, weitere Anlagen hinzu.
Als Winfried Leusbrock 2011 das Unternehmen gründete, führte er zeitgleich MWM-Libero ein – ein Programm für Aufmaß und Mengenermittlung sowie Bauabrechnung –, da er es von seiner früheren Arbeitsstelle kannte und für gut befunden hatte.

LV als GAEB-Datei einlesen

Vor der Abrechnung steht die Angebotsbearbeitung. Zwecks Abgabe eines Angebots erhält das Unternehmen vom potenziellen Auftraggeber eine GAEB-Datei im Format GAEB DA XML mit dem Leistungsverzeichnis (LV). Dieses liest Lucas Althoff, unter anderem zuständig für die Angebotserstellung, in das Programm für die schnelle Angebotsbearbeitung MWM-Pisa ein. Die Software stellt das LV mit seinen Positionen und den entsprechenden Kurz- und Langtexten übersichtlich in Tabellenform dar, in die Lucas Althoff seine Preise eingibt. Zusätzliche, nicht im LV enthaltene Positionen wie etwa den Einsatz eines Georadarsystems kann der Kalkulator problemlos nachträglich einfügen. Circa 80 Prozent der Auftraggeber entscheiden sich für den Einsatz eines Georadarsystems, da dieses die kostenträchtige Durchführung von Suchschlitzungen und Suchschachtungen überflüssig macht. Zwecks Submission schickt Althoff das bepreiste LV als GAEB-Datei zurück zum Auftraggeber.
Erhält Eggert den Auftrag, werden die Daten in MWM-Libero eingelesen. Einzelne Positionen können mit den verhandelten Nachlässen angepasst werden. Büroleiter Markus Herick, zuständig für die Abrechnung, erklärt: „Das Programm bietet unter anderem die Möglichkeit, entweder einen prozentualen Nachlass über alle Positionen zu hinterlegen oder spezielle Nachlässe bei einzelnen Positionen. Auch kann ich Skonti extra aufführen.“ Diese flexible Möglichkeit ist für Herick ein großer Vorteil.

Digitale Erfassung der Massenansätze

Auf der Baustelle erfasst der Bauleiter zusammen mit dem Vertreter des Bauherrn die Massenansätze entweder auf Papier oder direkt digital. Letzteres bedeutet eine erhebliche Arbeitserleichterung. Die Massenansätze werden dann in MWM-Libero den einzelnen Positionen zugeordnet. Die Daten können auch per Copy-and-Paste in den Positionen eingefügt werden. Das Programm stellt neben dem Eintippen der Daten oder der Handschrifterkennung weitere Erfassungsmethoden zur Verfügung. So können die Daten aus REB DA11-Dateien und aus Excel importiert oder aus Laser-Entfernungsmessern mittels Bluetooth übertragen werden. Auch ist es möglich, das Aufmaß aus Bildern (jpg) und Zeichnungen (dxf), aus Querprofilen sowie die Daten aus GPS-Vermessungssystemen zu übernehmen.
Der Abrechner kann gleichzeitig Kriterien anlegen, denen die Massenansätze neben Positionen zugeordnet werden können. Dies könnten zum Beispiel geprüfte und nicht geprüfte Aufmaße, 1. Abschlag, 2. Abschlag et Zeter sowie verschiedene Kostenträger abhängig von der jeweiligen Baustelle sein. Die benötigten Berechnungsformeln sind in MWM-Libero selektierbar, wobei immer die zuletzt benutzte Formel vorgeschlagen wird. Somit ist für jeden Beteiligten – und speziell für den Auftraggeber – das Aufmaß nachvollziehbar.

Individuell anpassbar

Sollten Abweichungen vorliegen, passt man diese mit dem zuständigen Bauleiter an. Bei erbrachten Mehrleistungen fügt man bei Eggert diese als Nachtrag einfach in der Baumstruktur ein. Die individuelle Anpassbarkeit des Programms nutzt Eggert auch bei anderen Projekten. So hat das Unternehmen mit einem Stadtwerk einen Rahmenvertrag über drei Jahre abgeschlossen. Lucas Althoff erläutert: „Ab einem gewissen Zeitpunkt mussten wir die Preise anpassen und die Preissteigerung auch bei der Schlussrechnung mitberücksichtigen.“ Dazu legte Lucas Althoff zwei Stammbäume in der Datei an. In diesen konnte er untergliedern, welcher Preis von wann bis wann galt und ab wann der erhöhte Preis zum Tragen kommt. Bei einem anderen Versorger gab es im Rahmenvertrag in den Sparten Tief- und Rohrleitungsbau sowie bei den Stundenverrechnungssätzen unterschiedliche Preisanpassungen von 10, 5 und 7 Prozent. Durch eine entsprechende Selektion der einzelnen Positionen konnte Lucas Althoff auf Knopfdruck die Preise anpassen.
Abhängig vom Vertrag stellt Markus Herick entweder Abschlagszahlungen oder den Baufortschritt entsprechend in Rechnung. Die Abschlagszahlungen oder Schlussrechnung, letztere kann auch schon einmal bis zu 500-600 Seiten umfassen, leitet er als DA11-Datei an den Bauherren.

Übersichtliche Darstellung

MWM-Libero sorgt bei den Auftraggebern dafür, dass selbst umfangreiche Baumaßnahmen übersichtlich dargestellt werden und somit besser prüfbar sind. Dabei können die Mengenermittlungen neben den Leistungsverzeichnispositionen beliebigen anderen Kriterien zugeordnet werden, wie etwa Straßen, Kostenstellen, Teilrechnungsnummern und Achsabschnitten.
Des Weiteren hat der Abrechner zwecks interner Dokumentation pro Position eine Memofunktion zur Verfügung. Damit dokumentiert er, was bei der Abrechnung der Position zu beachten ist, wie zum Beispiel Veränderungen im Bauablauf, erwartete Mehrmengen, zurückgestellte Abrechnungen und Hinweise zum Grad der Fertigstellung. Um die Übersichtlichkeit zu wahren, kann er diese Positionen automatisch in der Baumstruktur markieren und in eine interne Liste drucken lassen. Mittels Suchfunktion kann der Abrechner auch bei großen Baumaßnahmen schnell auf seine Notizen zugreifen: Durchsuche 2.800 Positionen, bei denen im Memo-Text der Begriff „Nachtrag“ steht.
Das gesamte Vorgehen trägt zur besseren Dokumentation bei. Die Auswertung Massendruck, Angebots- und Rechnungserstellung, Export erfolgen wahlweise nach Positionen oder nach freien Kriterien. Die Daten können nach GAEB, REB, zu Word, zu Excel und PDF und natürlich auf jeden Drucker ausgegeben werden.
Als Vorteile sieht man bei Eggert neben der einfachen Handhabung und der Übersichtlichkeit des Programms den Service des Software-Unternehmens. „Bei einem Anruf erhalten wir immer eine Antwort auf unsere Frage und sollte unser Ansprechpartner in einem Termin sein, ruft er direkt danach zurück. Das ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr“, erklärt Markus Herick.

Heike Blödorn ist freie Autorin in Karlsruhe.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Informationstechnik

Stadtwerke München: KI beschleunigt Anlagenplanung

[30.06.2025] Eine neue Software zur Planung von Photovoltaikanlagen setzen die Stadtwerke München ein. Die Anwendung basiert auf künstlicher Intelligenz und stammt vom US-Unternehmen Aurora Solar. Damit sollen Angebote dreimal so schnell erstellt werden können wie bisher. mehr...

Stadtwerke Flensburg: Digitalisierung mit SAP-Lösungen

[30.06.2025] Die Stadtwerke Flensburg digitalisieren ihre Geschäftsprozesse mit Hilfe von SAP. Ziel ist es, schneller auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zu reagieren und die Energiewende aktiv mitzugestalten. mehr...

adesso/Natuvion: Studie zu IT-Transformation

[26.06.2025] Eine neue Studie von adesso und Natuvion zeigt: IT-Transformationen bei Energieversorgern sind vor allem durch Komplexität, Zeitdruck und mangelnde Datenqualität geprägt. Künstliche Intelligenz wird bislang nur als unterstützender Faktor genutzt – nicht als Haupttreiber. mehr...

interview

Interview: Dezentrale Strategie

[24.06.2025] Auf der diesjährigen E-world hat die Kraftwerk Software Gruppe ihre Plattformstrategie vorgestellt. Inwiefern diese dem allgemeinen Wandel hin zu dezentralen Strukturen gerecht wird, erläutert Kraftwerk-CEO Andreas Weber im Gespräch mit stadt+werk. mehr...

Mehrere dicke Kabel liegen nebeneinander in der Erde eines Straßenhrabens, im Hintergrund sieht man verschwommen einen Arbeiter mit Leuchtweste.
bericht

Stadtwerke Heidelberg: Einfach zuverlässig kalkulieren

[19.06.2025] Für die Instandhaltung der Versorgungsleitungen setzt die Netzgesellschaft der Stadtwerke Heidelberg ein ganzheitliches Baukostenmanagementsystem ein. Ein hoher Automatisierungsgrad vermeidet Fehler. Auch erhalten sie auf Knopfdruck eine nachvollziehbare Kostenplanung. mehr...

Illumio/Nvidia: Mehr Sicherheit für KRITIS

[10.06.2025] Die Unternehmen Illumio und Nvidia verknüpfen ihre Sicherheits- und Rechenplattformen. Betreiber Kritischer Infrastrukturen können damit Netzwerkzugriffe überwachen und steuern, ohne ihre bestehende Infrastruktur aufwendig anpassen zu müssen. mehr...

N-ERGIE: Umstellung auf SAP

[28.05.2025] Die N‑ERGIE Aktiengesellschaft hat ihr energiewirtschaftliches System in der Marktrolle Lieferant auf SAP S/4HANA umgestellt. Die neue Plattform soll Kundenprozesse beschleunigen und interne Abläufe deutlich effizienter gestalten. mehr...

BSI: Positionspapier zu Cybersicherheit im Energiesektor

[22.05.2025] Das BSI warnt vor gravierenden Risiken für die Energieversorgung durch Cyberangriffe. In einem aktuellen Positionspapier fordert die Behörde umfassende Maßnahmen zur Stärkung der Cybersicherheit im Energiesektor. mehr...

Die EU-Richtlinie NIS2 soll die Cyber-Sicherheit erhöhen.

Bundesnetzagentur: Höhere IT-Sicherheit für Energienetze

[12.05.2025] Die Bundesnetzagentur reagiert auf die zunehmende Digitalisierung und die veränderte Bedrohungslage in der Energiewirtschaft. Nun sollen die IT-Sicherheitskataloge für Netzbetreiber angepasst werden. mehr...

Bonn: Dashboard für Nachhaltigkeitsberichterstattung

[08.05.2025] Bonn präsentiert seine kommunale Nachhaltigkeitsberichterstattung ab sofort in digitaler Form. Ein interaktives Dashboard macht Fortschritte, Daten und Analysen zur nachhaltigen Stadtentwicklung jederzeit online zugänglich. mehr...

Stadtwerke Wörgl: Glasfaser digital dokumentiert

[17.04.2025] Die Stadtwerke Wörgl digitalisieren ihren Netzbetrieb mit VertiGIS ConnectMaster. Damit wird die Glasfaserdokumentation vollständig digital. mehr...

cortility: Kooperation mit Logabit

[08.04.2025] Mithilfe von Künstlicher Intelligenz und modernen Workflow-Plattformen wollen die Unternehmen cortility und Logabit die Geschäftsprozesse von Versorgungsunternehmen weiter automatisieren. mehr...

energielenker: Kostengünstigste Energie nutzen

[27.03.2025] Auf der The Smarter E Europe in München stellt energielenker das Hausenergiemanagementsystem Enbas vor. Das System vernetzt Erzeuger und Verbraucher eines Gebäudes, um immer die günstigste Energie zu nutzen. mehr...

cortility: Kooperation mit Mako365

[25.03.2025] Eine strategische Zusammenarbeit haben die Firmen cortility und Mako365 vereinbart. Ziel der Partnerschaft ist es, die Leistungen beider Unternehmen zu kombinieren und ihren Kunden ein erweitertes Service-Portfolio zu bieten. mehr...

Stadtwerke Rinteln: Auslagerung der IT-Infrastruktur

[24.03.2025] Die Stadtwerke Rinteln haben sich jetzt an dem Unternehmen items beteiligt und lagern ihre IT-Infrastruktur an das Unternehmen aus. mehr...