Dienstag, 14. Oktober 2025

Konstanz9. Zwischenbericht zum Klimaschutz

[12.02.2024] Der 9. Klimaschutzbericht der Stadt Konstanz liegt jetzt vor. Er beinhaltet unter anderem aktualisierte CO2-Bilanzen und Zahlen zum Photovoltaikausbau.

In Konstanz hat die Verwaltung jetzt den 9. Klimaschutzbericht vorgelegt. Wie die Stadt Konstanz mitteilt, handelt es sich um einen Jahresbericht in ausführlicher Textform.
Als Erfolge vermerkt die Stadt Konstanz die Fortschreibung des Energienutzungsplans, weitere Fortschritte bei der Planung von Wärmenetzen, eine Verdreifachung beim gesamtstädtischen Zubau von Solaranlagen von 2022 auf 2023, Kooperationen mit dem Handwerk sowie Entscheidungen der Verwaltung, um Nachhaltigkeit und Klimaschutz noch stärker in die eigenen Prozesse zu integrieren, zum Beispiel in der öffentlichen Beschaffung. Zudem sei ein kommunales Förderprogramm für die energetische Sanierung von Gebäuden angelaufen, mit bereits über 250 geförderten Projekten. Nichtsdestotrotz bleibe die Absenkung der Treibhausgasemissionen im Stadtgebiet eine Herausforderung.

Aktualisierte CO2-Bilanz

Auch im Jahr 2023 sei eine Aktualisierung der Treibhausgasbilanz für das gesamte Stadtgebiet erfolgt. Der Rückgang der Treibhausgasemissionen von 2018 auf 2023 betrage 19 Prozent. Im Gesamttrend der vergangenen Jahre seien die Bilanzen also erfreulicherweise deutlich rückläufig. Das reiche jedoch im Vergleich zum beschlossenen Absenkpfad gemäß Konstanzer Klimaschutzstrategie nicht aus. In Prozent ausgedrückt liege die Abweichung zum dort festgehaltenen Absenkpfad inzwischen bei 20 Prozent. Konstanz befinde sich damit noch nicht auf dem Pfad zu einer weitgehenden Klimaneutralität 2035. Um diesen Pfad zu beschreiten, seien weitere Veränderungen auf individueller und kommunaler Ebene wie auch bei Bund und Land erforderlich. Der Trend hin zu erneuerbaren Energien biete auch innerhalb einer Stadtgesellschaft viele Chancen. Zu nennen seien an dieser Stelle die lokale Wertschöpfung insbesondere im energiewendedienlichen Handwerk oder eine größere Unabhängigkeit von weltweiten und häufig krisenbedingten Energiepreisschwankungen.

Photovoltaikausbau

Im Vergleich zum Vorjahr habe 2023 eine Verdreifachung des PV-Ausbaus verzeichnet werden können (von 1,8 auf 5,5 Megawatt peak; MWp) – noch nie sei der PV-Ausbau in Konstanz so schnell vorangekommen. Dennoch: Gemäß den sehr anspruchsvollen Zielen aus der Klimaschutzstrategie sollten insgesamt zehn MWp pro Jahr zugebaut werden, um künftig bis zur Hälfte des Strombedarfs lokal regenerativ zu decken. Eine weitere Annäherung an das Ausbauziel der Klimaschutzstrategie könne nur erfolgen, wenn noch mehr private Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer PV-Anlagen zubauen und gleichzeitig Frei- und Infrastrukturflächen für den großflächigen Bau von Solaranlagen genutzt werden. Die im Oktober 2023 vorgestellte Freiflächen-Solarpotenzialanalyse stelle hierfür eine Grundlage dar.

Aktualisierung der kommunalen Wärmeplanung

Der erste Konstanzer Energienutzungsplan sei im Jahr 2018 als „Strategie für die zukünftige Energieversorgung von Gebäuden auf Konstanzer Gemarkung“ beschlossen worden. Im Rahmen der landesgesetzlichen Verpflichtung zur kommunalen Wärmeplanung sei er deutlich vor dem Greifen der entsprechenden bundesweiten Verpflichtung aktualisiert worden (Frist für Städte in der Größe von Konstanz gemäß Wärmeplanungsgesetz: bis 30.06.2028). Unter dem Titel „Energienutzungsplan 2023“ bilde die Wärmeplanung die Grundlage für die Energiewende auf kommunaler Ebene, insbesondere im bislang vernachlässigten Bereich der Wärmeversorgung (weit über 90 Prozent der Wärmeversorgung erfolgen noch auf Basis fossiler Energieträger, insbesondere Erdgas und Erdöl). Der aktualisierte Energienutzungsplan integriert auch die Planungen der Stadtwerke Konstanz zum Wärmenetzausbau.

Ausblick 2024

Für 2024 seien seitens der Stadtwerke Machbarkeitsstudien für Wärmenetze in den Projektgebieten Bodensee-Therme und Berchengebiet vorgesehen. Für den 19. März sei eine Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung und den novellierten beziehungsweise neu verabschiedeten Bundesgesetzen zur Wärmewende (Gebäudeenergiegesetz und Wärmeplanungsgesetz) geplant.
Im Jahr 2022 habe Konstanz erstmals die Auszeichnung mit dem European Energy Award in Gold erhalten. Im Jahr 2024 folge wieder eine vollumfängliche interne Auditierung mit ausführlichem Bericht.
Auch auf den Dächern der städtischen Liegenschaften werde der PV-Ausbau weiter vorangetrieben. In 2024 seien sechs weitere Anlagen mit einer Gesamtleistung von 222 Kilowatt peak (kWp) geplant.
Bei der Flotte der Stadtwerke werde im Frühjahr 2024 der Anteil der Elektrobusse erhöht. Zudem werde auch in diesem Jahr die Lade-Infrastruktur weiter ausgebaut.





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