Donnerstag, 1. Mai 2025

NRWBau eines Wasserkraftwerks

[09.08.2022] Nachdem die Streichung der Einspeisevergütung für die kleineren Wasserkraftwerke im Rahmen der EEG-Novelle doch nicht umgesetzt wurde, stehen die Zeichen für die Umsetzung eines 400 kW-Repowering Wasserkraftprojektes an der Lippe bei Werne-Stockum in Nordrhein-Westfalen auf grün.
Geplanter Ausbau der regenerativen Energie an der Lippe

Geplanter Ausbau der regenerativen Energie an der Lippe

(Bildquelle: Detering)

In Nordrhein-Westfalen soll jetzt ein 400 Kilowatt (kW)-Repowering-Wasserkraftprojekt an der Lippe bei Werne-Stockum gebaut werden. Wie das internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) mitteilt, ist dies nun möglich, nachdem die Streichung der Einspeisevergütung für die kleineren Wasserkraftwerke im Rahmen der EEG-Novelle doch nicht umgesetzt wurde (wir berichteten).
Parallel zu der neuen Wasserkraftanlage, die jährlich an die zwei Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen soll und mit einer fischfreundlichen Turbine ausgestattet ist, wolle Projektentwickler und Investor Michael Detering auch einen modernen Fischaufstieg errichten. Fische könnten dann zum ersten Mal seit rund 200 Jahren an dem Standort wieder die Lippe stromaufwärts wandern. Der Investor plane, bereits im kommenden Jahr mit dem Bau zu beginnen, die ersten Kilowattstunden sollten dann Ende 2024 erzeugt werden. Die neue Wasserkraftanlage werde eine ältere 45-kW-Anlage ohne modernen Fischaufstieg ersetzen. Bestärkt in seinen Plänen sehe sich Investor Detering auch durch die Stadt Werne, da das neue Wasserkraftwerk ein Baustein des städtischen Klimaschutzkonzepts ist.
Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) begrüße das Repowerg-Projekt: „Dieser Neubau ist ein wichtiges Signal, dass es mit der kleinen Wasserkraft in Nordrhein-Westfalen weitergeht. Für uns ist dieses Projekt eine Bestätigung, dass wir uns in den vergangenen Wochen konsequent gegen eine Streichung der Einspeisevergütung für die kleineren Wasserkraftwerke eingesetzt haben (wir berichteten)“, sagt der LEE-Vorsitzende Reiner Priggen.
Laut IWR hatte die Bundesregierung ursprünglich im Rahmen der Anfang Juli 2022 beschlossenen EEG-Novelle das ersatzlose Aus der Vergütung für Wasserkraftwerke mit einer Leistung von weniger als 500 Kilowatt Leistung vorgesehen (wir berichteten). Davon wären auch Repowering-Projekte wie das in Werne betroffen gewesen. Für Nordrhein-Westfalen hätte gerade diese Repowering-Regelung nach Angaben des LEE bittere Folgen gehabt: Rund 85 Prozent der 450 bestehenden Wasserkraftwerke haben eine Leistung von weniger als 500 Kilowatt.
Der LEE NRW gehe davon aus, dass Werne der Auftakt für die konsequente Hebung der noch vorhandenen Potenziale kleinerer Wasserkraftanlagen werden wird, da sich die schwarz-grünen Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag für den Ausbau der Wasserkraft unter ökologischen Aspekten und Einhaltung der Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie ausgesprochen haben.



Stichwörter: Wasserkraft, IWR, LEE NRW, NRW, Repowering


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wasserkraft
bericht

Wasserkraft: Ein umweltfreundlicher Teamplayer

[15.04.2025] Ob Repowering, Modernisierung, Reaktivierung oder Neubau – die Wasserkraft hat in Deutschland noch erhebliches Ausbaupotenzial. Dabei ist sie naturverträglich und von der Energieerzeugung über die -speicherung bis hin zur Netzstabilisierung vielseitig einsetzbar. mehr...

Gersthofen: Transformatoren für Wasserkraftwerk angeliefert

[08.04.2025] In Gersthofen schreitet der Aufbau eines neuartigen Hybridsystems zur Netzstabilisierung voran: Zwei Transformatoren bilden künftig das technische Herzstück für die Kombination aus Wasserkraft und Batteriespeicher. mehr...

interview

Interview: Potenziale stärker in den Blick nehmen

[03.04.2025] Der Bedeutung der Wasserkraft für die Energiewende wird noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, sagt Helge Beyer, Geschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Wasserkraftwerke. Um die Potenziale zu heben, sei eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geboten. mehr...

Wasserkraft: Studie der TU Braunschweig

[03.04.2025] Fließgewässer in Deutschland bergen ein enormes Potenzial für die nachhaltige Wärmeversorgung. Eine Studie der TU Braunschweig zeigt, dass Wasserkraftanlagen die Nutzung dieser erneuerbaren Energiequelle erheblich erleichtern und damit einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende leisten können. mehr...

WSW: Wasserstofftankstelle eingeweiht

[28.02.2025] Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben jetzt eine neue Wasserstofftankstelle auf ihrem Betriebshof Nächstebreck eingeweiht und 32 zusätzliche Wasserstoffbusse in Betrieb genommen. mehr...

Tübingen: Modernisierung des Neckarwerks

[27.02.2025] Mit der Modernisierung des Neckarwerks setzen die Stadtwerke Tübingen auf mehr Effizienz und Umweltschutz. Eine neue Rechenanlage steigert die Stromproduktion, während verbesserte Fischabstiege die Wanderung der Tiere erleichtern. mehr...

LVBW/VWB: Fachtagung zu Wasserkraft

[17.02.2025] Mehr als 120 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben sich in München mit der Integration von Wasserkraft in die Wärmeversorgung beschäftigt. Studien belegen das große Potenzial der Aquathermie – nun gilt es, Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen. mehr...

BDW: Wasserkraft ist eine zuverlässige und regelbare Energiequelle.

Strommarktdesign: BDW fordert Wasserkraftstrategie

[27.09.2024] Der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) appelliert an die Bundesregierung, die Potenziale der Wasserkraft stärker zu nutzen und fordert eine umfassende Wasserkraftstrategie, um ungenutzte Kapazitäten zu erschließen. mehr...

Die zweite Power-to-Gas-Anlage von naturenergie in Grenzach-Wyhlen entsteht neben der ersten Anlage aus dem Jahr 2018.

Grenzach-Wyhlen: Spatenstich für Power-to-Gas-Anlage

[17.06.2024] Der Bau einer zweiten Power-to-Gas-Anlage am Wasserkraftwerk Wyhlen hat begonnen, um die Produktion von grünem Wasserstoff bis Ende 2025 um fünf Megawatt zu erweitern. Dieses Projekt ist Teil des staatlich geförderten Reallabors H2-Wyhlen und wird mit 7,5 Millionen Euro unterstützt. mehr...

Das Thesenpapier zeigt

Niedersachsen: Thesenpapier zur kleinen Wasserkraft

[11.06.2024] In einem Thesenpapier hat das Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz jetzt die kleine Wasserkraft kritisiert. Angesichts der ökologischen Schäden ist sie oft nicht sinnvoll. mehr...

In diesem Winter liefen Wasserkraftwerke unter Volllast.

Branchenverbände: Mehr Wasserkraft im Winter

[29.04.2024] Die bayerischen Wasserkraftverbände prognostizieren einen Anstieg der Stromerzeugung aus Wasserkraft aufgrund vermehrter Niederschläge in den Wintermonaten. Dies stärkt die Rolle der Wasserkraftwerke für die Energiewende und die Netzstabilität. mehr...

Laut einer Studie kann Flusswärme in Bayern eine wichtige Rolle für die Wärmeversorgung spielen.

Bayern: Flusswärme als Heizquelle

[26.04.2024] Eine neue Studie zeigt, dass Flusswärme in Bayern eine wichtige Rolle für die Wärmeversorgung und den Klimaschutz spielen kann. Mindestens die Hälfte der bayerischen Städte und Gemeinden könnte ihre Gebäude damit beheizen. mehr...

Durch kombinierte Wasser-Wärme-Kraftwerke ergeben sich vollkommen neue Nutzungsperspektiven für die Wasserkraft.
bericht

Wasserkraft: Unterschätzte Wärmequelle

[25.03.2024] Die flächendeckend in Deutschland zur Verfügung stehenden Fließgewässer bergen ein bislang wenig beachtetes Potenzial für die grüne Wärmegewinnung. Durch kombinierte Wasser-Wärme-Kraftwerke ergäben sich vollkommen neue Nutzungsperspektiven für die Wasserkraft. mehr...

Die Modernisierung und Reaktivierung von Wasserkraftwerken könnte eine zusätzliche Leistung von 7

Studie: Wasserkraft als Gamechanger

[25.03.2024] Die Energy Watch Group stellt eine Studie vor, die Wasserkraftwerke als zentrale Kraft im Kampf gegen den Klimawandel sieht. Das Potenzial zur Energieerzeugung liegt bei über sieben Gigawatt. mehr...

Die bestehende Schwarzenbachtalsperre wird um eine unterirdische Kaverne ergänzt.
bericht

Pumpspeicher: Starkes Leistungsplus aus Forbach

[07.11.2023] Seit über 100 Jahren erzeugt das Rudolf-Fettweis-Werk in Forbach mit Wasserkraft Energie. Nun wird der Standort zum leistungsstarken Pumpspeicherkraftwerk ausgebaut. Da Technik und Speicher in Kavernen verlagert werden, sind die Auswirkungen auf die Umgebung gering. mehr...