NEMoGBET stellt Alternativen vor
Mit der Einführung des Netzentgeltmodernisierungsgesetzes (NEMoG) will die Bundesregierung die vermiedenen Netzentgelte schrittweise abschaffen. Laut dem Beratungsunternehmen für die Energie- und Wasserwirtschaft BET aus Aachen schafft der Entwurf zwar in einzelnen Bereichen Verbesserungen, in anderen dafür neue und teils massive Verwerfungen. So enthalte das Gesetz insbesondere zwei schwerwiegende Konstruktionsfehler:
– Es wird nicht zwischen steuerbaren dezentralen Einspeisungen, die die Netze entlasten können, und volatilen Einspeisungen, die dies nicht leisten, unterschieden.
– Die so genannte Kostenwälzung , also die Umlage der Kosten vorgelagerter Netze auf die nachgelagerten Spannungsebenen, wird nicht angepasst.
In Folge werden nach Auffassung der BET-Fachkundigen Regionen mit hohen volatilen Einspeisungen weiterhin benachteiligt, da die wegfallenden vermiedenen Netzentgelte die weiterhin hohen Netzkosten nicht ausreichend kompensieren können. Die Netzentgelte in Netzen mit hoher steuerbarer dezentraler Einspeisung würden hingegen stark sinken, obwohl in diesen Netzen vielfach schon in der Vergangenheit keine Netzentgeltsteigerungen durch dezentrale Einspeisungen festzustellen waren. Gleichzeitig würden die steuerbaren dezentralen Anlagen für ihre energiewirtschaftlich notwendige Dienstleistung keine angemessene Vergütung mehr erhalten.
Einfach nur – wie im NEMoG vorgesehen – die vermiedenen Netzentgelte abzuschaffen, beseitige also nicht die aktuellen Verzerrungen. Vielmehr müsste die Netzentgeltsystematik inklusive der Methodik der Kostenwälzung komplett reformiert werden.
BET: Gesetz nur für volatile nicht steuerbare Anlagen anwenden
Deshalb rät BET dazu, bis dahin das Instrument der vermiedenen Netzentgelte für steuerbare dezentrale Einspeisungen zunächst beizubehalten und nur für volatile, nicht steuerbare Anlagen abzuschaffen.
Für eine folgende umfassende Reform der Netzentgeltsystematik schlagen die Experten die so genannte Lastflusszusage als zielgenaueres Anreizinstrument vor. Hierfür müssten folgende Regeln gelten:
– Die netzentlastende Wirkung des Einspeisers kann bei der Netzdimensionierung berücksichtigt werden.
– Betreiber dezentraler Anlagen sichern dem Netzbetreiber zu, auf Anforderung des Netzbetreibers jederzeit im Umfang der Lastflusszusage Energie in das Netz einzuspeisen.
– Die Zusage muss mit einer ausreichenden Verfügbarkeit abgesichert sein, im Falle von Anlagenausfällen muss Reserve bereitgestellt werden können. In aller Regel muss eine Anlage, die eine Lastflusszusage macht, daher aus mehreren Modulen bestehen oder anderweitig eine gleichwertige Reserve bereitstellen.
– Die Lastflusszusage muss sich auf einen für die Netzplanung wirksamen Mindestzeitraum beziehen, also für eine Zeit von mehreren Jahren gegeben werden.
– Die Höhe der Vergütung für die Lastflusszusage kann ähnlich wie bei den vermiedenen Netzentgelten an den vorgelagerten Netzentgelten oder den vermiedenen Netzausbaukosten ausgerichtet werden.
Das neue Instrument sollte idealerweise, so fordern es die Experten, in ein zukünftiges Netzentgeltsystem eingebettet werden, das Netznutzer generell zu einem netzverträglichen und netzdienlichen Verhalten anreizt. Auch könnte das Instrument ebenso für flexible Lasten angewendet werden.
Solarförderung: Mehrheit ist für Beibehaltung
[23.10.2025] Eine deutliche Mehrheit der Eigenheimbesitzer in Deutschland will die Solarförderung beibehalten. Laut einer Umfrage im Auftrag von Green Planet Energy lehnen 62 Prozent den Plan ab, die Unterstützung für Dachanlagen zu streichen. mehr...
Hochschule Nordhausen: Kooperation für Fachkräftesicherung
[21.10.2025] Die Hochschule Nordhausen und die Stadtwerke Sondershausen bündeln ihre Kräfte für die Fachkräftesicherung in Nordthüringen. Ein neuer Kooperationsvertrag soll ein praxisorientiertes Studium ermöglichen, das Wissenschaft und Arbeitswelt enger verbindet. mehr...
Brandenburg: Netzentgelte für Strom und Gas sinken
[21.10.2025] Die Netzentgelte für Strom und Gas in Brandenburg sollen im Jahr 2026 deutlich sinken. Energieminister Daniel Keller sieht darin einen Erfolg jahrelanger Bemühungen der Landesregierung. mehr...
EnWG-Novelle: Verbände fordern Nachbesserungen
[16.10.2025] Die Branchenverbände BDEW und BEE begrüßen die Reform des Energiewirtschaftsgesetzes, mahnen aber einfachere Verfahren und weniger Bürokratie an. Beide sehen beim Energy Sharing und beim Netzanschluss dringenden Änderungsbedarf. mehr...
BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet
[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...
BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet
[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...
Wasserstoff: Vom Hochlauf keine Spur
[29.09.2025] Der viel beschworene Wasserstoffhochlauf ist in Deutschland bislang nicht in Sicht, viele Projekte liegen derzeit auf Eis. Die Gründe: fehlende wirtschaftliche Perspektiven, unsichere regulatorische Rahmenbedingungen und eine geringe Nachfrage aus der Industrie. mehr...
BDEW: Wärmepolitik bleibt hinter Bedarf zurück
[25.09.2025] Der BDEW begrüßt die im Bundeshaushalt 2026 vorgesehenen zusätzlichen Mittel für den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze. Die vorgesehene Summe reiche aber nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...
Energiepolitik: Grüne Flexibilität
[25.09.2025] Die Bundesregierung muss im Energiesektor dringend Prioritäten setzen. Insbesondere sollten flexible Erzeugungskapazitäten konsequent aufgebaut und nutzbar gemacht werden. Dadurch eröffnet sich für Stadtwerke ein wirtschaftliches Zukunftsfeld. mehr...
Monitoringbericht: Positives Echo und Kritik
[17.09.2025] Die Reaktionen auf den Monitoringbericht zur Energiewende zeigen: Der eingeschlagene Kurs wird überwiegend bestätigt, doch die Bewertungen der Akteure fallen unterschiedlich aus. Während Verbände die Klimaziele bekräftigen und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien einfordern, kritisieren andere eine Verlangsamung und fehlende Planungssicherheit. mehr...
Monitoringbericht: Energiewende am Scheideweg
[16.09.2025] Die Bundesregierung hat den aktuellen Monitoringbericht zur Energiewende vorgelegt. Er zeigt Erfolge beim Ausbau erneuerbarer Energien, macht aber auch erhebliche Probleme sichtbar. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche schlägt deshalb zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Maßnahmen vor. mehr...
KRITIS-Dachgesetz: Kabinett beschließt Entwurf
[11.09.2025] Die Bundesregierung will Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Angriffe machen. Jetzt hat das Kabinett den Entwurf für ein neues KRITIS-Dachgesetz beschlossen. mehr...
GAIA: Kritik an geplanter Änderung des Referenzertrags
[11.09.2025] GAIA warnt vor einem Aus der Windenergie in Süddeutschland. Der Projektentwickler sieht durch die geplante Änderung des Referenzertrags tausende Anlagen, Arbeitsplätze und Investitionen bedroht. mehr...
Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet
[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...
BDEW: Statement zum Monitoring Energiewende
[01.09.2025] Anlässlich des vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Monitorings zur Energiewende fordert der BDEW größere Handlungsspielräume für die Digitalisierung. mehr...












