Samstag, 16. August 2025

Hertener StadtwerkeDigitalisierung der Ortsnetzstationen

[03.07.2024] Bis Ende des Jahres wollen die Hertener Stadtwerke 25 ihrer Ortsnetzstationen digitalisiert haben. Dies ist notwendig um die unterschiedlichen Akteure im Stromkreislauf besser überwachen und steuern zu können.
Umrüstung einer Trafostation der Hertener Stadtwerke mit moderner Visualisierungssoftware.

Umrüstung einer Trafostation der Hertener Stadtwerke mit moderner Visualisierungssoftware.

v.l.: Christoph Heitmann; Marco Netz, Planungsleiter Stromnetz; Nurullah Carsanbali

(Bildquelle: Hertener Stadtwerke/Jan Ahlers)

Die Hertener Stadtwerke haben jetzt mit der umfassenden Digitalisierung ihrer Trafostationen begonnen, um den steigenden Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden. Wie der kommunale Energieversorger mitteilt, sollen bis Ende 2024 25 dieser Stationen in eine spezielle Visualisierungssoftware eingebunden sein.
„Die Infrastruktur muss intelligenter werden“, betont Marco Netz, Planungsleiter der Abteilung Stromnetz bei den Hertener Stadtwerken. Er erklärt, dass ein Smart Grid notwendig sei, um die verschiedenen Akteure im Stromkreislauf digital zu überwachen und zu steuern. Ein entscheidender Bestandteil dieses Umbaus sind die rund 200 Ortsnetzstationen, die den Strom von Mittel- auf Niederspannung umwandeln. Diese Stationen müssen nun messtechnisch erfasst und softwaretechnisch angebunden werden, um neue Lastspitzen zu erkennen und zu managen.
Der Prozess der Nachrüstung, auch Retrofit genannt, wird bei Bestandsanlagen angewendet, während neu errichtete Trafostationen direkt als „intelligent“ geplant werden. Marco Netz demonstrierte die Echtzeit-Überwachung an einer Station in der Kuhstraße in Westerholt, die eine Auslastung von neun Prozent meldete.
Seit 2013 haben die Hertener Stadtwerke neuralgische Knotenpunkte im Stromnetz leittechnisch angebunden – zehn Jahre vor der gesetzlichen Verpflichtung zur Transparenz im Niederspannungsnetz. Die ersten elf Trafostationen wurden bereits aufgerüstet.
Die Daten aus den Ortsnetzstationen bieten dem Netzbetreiber ein präziseres Bild des Verbrauchsverhaltens in verschiedenen Stadtteilen und Straßenzügen. Dies wird insbesondere angesichts des steigenden Strombedarfs durch die Mobilitäts- und Wärmewende von großer Bedeutung sein. „Durch die Zunahme großer Verbrauchsgeräte steigt der allgemeine Strombedarf, besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden“, erklärt Netz. Ziel ist es, zukünftige Engpässe im Netz zu verhindern und eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid

LBEG: ETL 182 genehmigt

[12.08.2025] Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie hat den vorzeitigen Beginn einzelner Arbeiten an der Energietransportleitung ETL 182 genehmigt. Die Gasleitung soll Flüssigerdgas von der Elbe bis nach Achim leiten und dabei eine Strecke von rund 87 Kilometern durch drei Landkreise queren. mehr...

bericht

AI4Grids: Netze optimal steuern

[11.08.2025] Im Rahmen des Projekts AI4Grids wurden KI-gestützte Methoden entwickelt und getestet, die eine optimierte Betriebsführung und Planung von Verteilnetzen ermöglichen. Das soll auch bei zunehmender Dezen­tralisierung die Stabilität der Netze gewährleisten. mehr...

IZES: Studie zu EEGe erschienen

[01.08.2025] Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEGe) könnten künftig eine Schlüsselrolle bei der lokalen Energiewende und Netzstabilisierung übernehmen. Eine aktuelle Studie zeigt, wie geeignete Tarifmodelle, intelligente Messsysteme und lokale Kooperationen helfen können, die Potenziale dieser Gemeinschaften systemdienlich zu erschließen. mehr...

Bundesnetzagentur: Letzter Abschnitt von SuedOstLink genehmigt

[31.07.2025] Die Bundesnetzagentur hat den letzten Abschnitt des SuedOstLink genehmigt. Damit kann die gesamte 543 Kilometer lange Stromtrasse von Sachsen-Anhalt bis Bayern nun gebaut werden. mehr...

E.ON: Schlüsselrolle für Ortsnetzstationen

[30.07.2025] Mitte Juli hat E.ON die zehntausendste digitale Ortsnetzstation in Deutschland installiert. Die Stationen sollen dabei helfen, erneuerbare Energien besser ins Netz zu integrieren. Der Konzern plant, monatlich bis zu 500 weitere Anlagen zu errichten. mehr...

Netzbetreiber: Die drei von der Leitstelle

[25.07.2025] Die Unternehmen Harz Energie Netz, OsthessenNetz und WEMAG Netz entwickeln ein gemeinsames System zur Netzführung. Dieses soll den steigenden Anforderungen an Strom- und Gasnetze besser gerecht werden. Auch ein gemeinsamer Betrieb ist geplant. mehr...

Bundesnetzagentur: Neue Regeln für Energienetze

[25.07.2025] Die Bundesnetzagentur will die Regeln für Strom- und Gasnetze ändern. Damit reagiert die Behörde auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Ein wissenschaftliches Gremium hält die Vorschläge für sinnvoll, sieht aber auch Diskussionsbedarf. mehr...

Schleswig-Holstein: Ostküstenleitung vollständig genehmigt

[23.07.2025] Die Ostküstenleitung ist vollständig genehmigt: Das Amt für Planfeststellung Energie hat den letzten Bauabschnitt der 380-kV-Leitung zwischen Ratekau und Göhl freigegeben. Damit rückt der Netzausbau für die Energiewende an der Ostseeküste entscheidend voran. mehr...

Dell: Lösung für Netzstabilität

[21.07.2025] Dell Technologies verweist auf die wachsende Bedeutung von Edge Intelligence für das Stromnetz. Nach Ansicht des Unternehmens kann sie lokale Energiesysteme in Echtzeit steuern und damit zur Stabilität im Netz beitragen. mehr...

Stadtwerke Völklingen Netz: Trafostation ans Netz genommen

[15.07.2025] Die Stadtwerke Völklingen Netz haben in Lauterbach die Trafostation „Am Weinbrunnen“ ans Netz genommen und damit ihr Niederspannungsnetz gezielt verstärkt. Das Projekt soll die Versorgungssicherheit im gesamten Stadtgebiet erhöhen. mehr...

SuedLink: Trassenverlauf durch Nordhessen steht fest

[15.07.2025] Die Bundesnetzagentur hat den nächsten Abschnitt des Projekts SuedLink genehmigt. Damit ist der genaue Verlauf der Stromleitung zwischen Niedersachsen und Thüringen nun auch geklärt. Der rund 65 Kilometer lange Abschnitt verläuft größtenteils unterirdisch und in Gleichstromtechnik durch Nordhessen. mehr...

KRITIS: Staat prüft IT-Komponenten

[26.06.2025] Die Bundesnetzagentur hat festgelegt, welche IT-Funktionen in Energienetzen besonders geschützt werden müssen. Damit soll verhindert werden, dass kritische Technik aus unsicheren Quellen stammt. mehr...

Digitalisierung: Steuerung im Stromnetz live demonstriert

[04.06.2025] Auf einer Fachveranstaltung haben die Unternehmen Smight und advalju gezeigt, wie sich Verbraucher im Verteilnetz gesetzeskonform und sicher steuern lassen. Die Demonstration basiert auf vorhandener Technik und aktuellen Standards. mehr...

Mitnetz Strom: Engpassmanagement-Lösung entwickelt

[04.06.2025] Mitnetz Strom entwickelt eine neue Lösung für kleinere Stadtwerke, um Engpässe im Niederspannungsnetz frühzeitig zu erkennen und gezielt zu steuern. Mithilfe Künstlicher Intelligenz sollen Netzüberwachung und -prognose, Zustandsschätzung und Engpassmanagement künftig automatisiert möglich sein. mehr...

evm: Übernahme von Stromnetzen

[26.05.2025] Die evm-Gruppe übernimmt zum 1. Januar 2026 die Stromnetze in Mayen sowie in sieben Kommunen entlang der Rheinschiene. Damit vergrößert sich das Versorgungsgebiet des Netzbetreibers um mehr als 20 Prozent. mehr...