Donnerstag, 11. September 2025

Projekt WiEfmErfolgsfaktoren für Wärmenetze

[10.10.2018] Die Ergebnisse des Projekts „Wärme in der Euregio – fokussieren und modernisieren“ (WiEfm) der vergangenen drei Jahre hat die FH Münster nun in einer Broschüre zusammengefasst. Sie zeigt unter anderem Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für Wärmenetze auf.
Projekt WiEfm: Eine interaktive Hotspot-Karte zeigt

Projekt WiEfm: Eine interaktive Hotspot-Karte zeigt, wo im Neubaugebiet ein Wärmenetz sinnvoll installiert werden könnte.

(Bildquelle: FH Münster/Pressestelle)

Kommunen in der Euregio, die Region entlang der deutsch-niederländischen Grenze, für das Thema Wärmenetze sensibilisieren, will das Projekt „Wärme in der Euregio – fokussieren und modernisieren“ (WiEfm) der FH Münster. Wärmenetze sind unterirdisch verlegte Netze wie etwa Wasserleitungen, in die erneuerbar erzeugte Wärmeenergie eingespeist werden kann und die gleichzeitig Abwärme, zum Beispiel aus der Industrie, weiterleiten, die sonst verpuffen würde.
Die Projektergebnisse der vergangenen drei Jahre wurden nun in einer neuen Broschüre zusammengefasst. Behandelt werden dabei laut der FH Münster Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für Wärmenetze, Technik, Effizienz und Umweltauswirkungen von niederländischen und deutschen Wärmenetzen. „Wir stellen unsere Projektergebnisse in erster Linie für Planer und Betreiber von Wärmenetzen vor, aber zum Beispiel auch für Klimaschutz-Manager der Städte und alle interessierten Bürger“, erklärt Projektmitarbeiter Klaus Russell-Wells. Eine Hotspot-Karte zeige auf, wo sich die Installation eines Wärmenetzes lohne und wo solche nachhaltig und wirtschaftlich betrieben werden können. Darüber hinaus hat das WiEfm-Team bestehende Wärmenetze unter die Lupe genommen und verglichen. „Ein häufiges Argument gegen ein Wärmenetz ist ein pauschaler Netzverlust von 20 Prozent“, sagt Russell-Wells. „Im Benchmark haben wir zeigen können, dass es besser ist, genau zu gucken, als mit Standardwerten zu rechnen. Es gibt viele Netze, die sogar deutlich unter zehn Prozent liegen.“
Eine Erfolgsgeschichte im Projekt WiEfm sind laut der FH Münster zudem die Wärmegutscheine: Kommunen können hier Machbarkeitsstudien zu individuellen Wärmeversorgungsprojekten beantragen. „Ursprünglich war unser Ziel, zehn Gutscheine zu vergeben, jetzt haben schon 31 Gemeinden mitgemacht“, berichtet Elmar Brügging, Koordinator des Forscher-Teams. Wie die konkreten Umsetzungsideen aussehen, darum wird es nach Angaben der FH Münster in einer weiteren Broschüre gehen. „Ich hoffe sehr, dass möglichst viele dieser guten Konzepte umgesetzt werden und somit als positives Beispiel für die Wärmewende dienen“, meint Brügging. Das Projekt WiEfm läuft noch bis zum Frühjahr 2019. Es wird durch das INTERREG-Programm der EU gefördert.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Mannheim: Ministerpräsident besichtigt Flusswärmepumpe

[09.09.2025] Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die erste Flusswärmepumpe des Energieunternehmens MVV in Mannheim besichtigt. Die Anlage am Rhein gilt als wichtiger Baustein für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Region. mehr...

Wiesbaden: Basis für klimaneutrale Wärmeversorgung gelegt

[09.09.2025] Wiesbaden hat eine Bestands- und Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Damit legt die Stadt nach eigenen Angaben die Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...

Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet

[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...

enercity contracting: Übernahme von Wärmeprojekten

[04.09.2025] enercity contracting übernimmt sechs Wärmeprojekte von EAM in Norddeutschland. Die Anlagen mit 13 Megawatt Gesamtleistung versorgen künftig Kunden in Hamburg, Kiel, Lübeck und Neustadt am Rübenberge. mehr...

Bodensee: Bürgerinteresse entscheidet über Projekterfolg

[04.09.2025] Die Gesellschaft Seewärme Meersburg will mit Wärme aus dem Bodensee eine klimafreundliche Versorgung aufbauen. Entscheidend ist, dass genügend Bürger frühzeitig ihr Interesse bekunden. mehr...

Wunstorf: Gründung einer Wärmegesellschaft

[22.08.2025] In Wunstorf soll eine neue Wärmegesellschaft namens MeerWärme entstehen. Stadtwerke, Bauverein und Avacon Natur wollen damit eine klimafreundliche Wärmeversorgung für drei Stadtquartiere aufbauen. mehr...

Bremen: Wärmewände erfahren

[22.08.2025] Mit dem Fahrrad hat Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf im Rahmen ihrer Klimaschutz-Sommertour Projekte rund ums klimafreundliche Heizen besucht. Stationen waren unter anderem ein neu entwickelter Klimaturm, Beispiele für Wärmepumpen im Altbau und ein Quartier mit eigenem Sanierungslotsen. mehr...

SAENA: Veranstaltungen zur kommunalen Wärmeplanung

[21.08.2025] Die Sächsische Energieagentur SAENA unterstützt Kommunen bei der Wärmeplanung mit Schulungen und Fachtagungen. Ziel ist es, Städte und Gemeinden fit für eine klimaneutrale und sozialverträgliche Wärmeversorgung zu machen. mehr...

Jena: Umsetzbarkeit von Abwärmeprojekt bestätigt

[20.08.2025] Abwärme aus der Jenaer Kläranlage könnte künftig Unternehmen in Jena-Nord mit Heizenergie versorgen. Eine Machbarkeitsstudie bestätigt die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Projekts ANIKA. mehr...

Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...

Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit

[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...

Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert

[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...

Hamburg: Nutzung von Abwasser

[14.07.2025] Hamburg setzt beim Klimaschutz auf Abwasser: Auf dem Klärwerk Dradenau entsteht Deutschlands größte Abwasserwärmepumpe mit 60 Megawatt Leistung. Ab 2026 soll sie bis zu 39.000 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. mehr...