LandauFernwärme aus Geothermieheizwerk aufgenommen

Das Unternehmen Vulcan Energy hat jetzt die Wärmelieferung aus dem instandgesetzten Heizwerk an die EnergieSüdwest aufgenommen.
v.l.: Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler; ESW-Vorstand Dr. Thomas Waßmuth; Vulcan-Gründer und Generalrepräsentant Dr. Horst Kreuter; Bürgermeister Lukas Hartman
(Bildquelle: Vulcan Energy)

Das Unternehmen Vulcan Energy hat jetzt die Wärmelieferung aus dem instandgesetzten Heizwerk an die EnergieSüdwest aufgenommen.
v.l.: Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler; ESW-Vorstand Dr. Thomas Waßmuth; Vulcan-Gründer und Generalrepräsentant Dr. Horst Kreuter; Bürgermeister Lukas Hartman
(Bildquelle: Vulcan Energy)
Das Unternehmen Vulcan Energy hat jetzt die Fernwärmelieferung aus dem Geothermieheizwerk Landau wieder aufgenommen. Wie die Stadt Landau mitteilt, wird die Wärme direkt in die benachbarte Heizzentrale von EnergieSüdwest (ESW) eingespeist und von dort in das Fernwärmenetz des Stadtteils Landau Süd weitergeleitet. Zum Start liefert Vulcan eine maximale Wärmeleistung von bis zu zwei Megawatt, abgestimmt auf den aktuellen Bedarf. Die Ausbauplanung sieht vor, diese Leistung bis zur Heizperiode 2026/27 schrittweise zu steigern, sodass das Fernwärmenetz in Landau Süd dann nahezu vollständig klimaneutral betrieben werden kann. Ab 2027/28 sollen auch Teile des innerstädtischen Netzes eingebunden werden.
Beitrag zur kommunalen Wärmewende
Zuvor wurde das Gebiet hauptsächlich über gasbetriebene Kessel sowie zwei Blockheizkraftwerke in der Eutzinger Straße versorgt. Der nun eingeleitete Umstieg auf Tiefengeothermie gilt als wesentlicher Beitrag zur kommunalen Wärmewende und zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) sprach bei der Inbetriebnahme von einem „wichtigen Schritt für die klimaneutrale Wärmeversorgung“. Bürgermeister Lukas Hartmann (Bündnis 90/Die Grünen) betonte das Potenzial der Geothermie für eine unabhängige, regionale und CO₂-freie Versorgung.
Die Maßnahme ist Teil des Projekts HEAT4LANDAU, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit bis zu 100 Millionen Euro gefördert wird. Im Rahmen dieses Vorhabens plant Vulcan die Errichtung von fünf zusätzlichen Bohrstandorten mit bis zu 24 neuen Bohrungen. Die dabei gewonnene Erdwärme soll künftig ebenfalls in das Fernwärmenetz eingespeist werden.
Bedeutender Meilenstein
Auch aus Sicht des Versorgers EnergieSüdwest stellt die Wiederaufnahme der geothermischen Wärmelieferung einen „bedeutenden Meilenstein“ dar. Vorstand Thomas Waßmuth kündigte an, man werde die bestehenden Netze in Landau-Süd sowie im Bereich des ehemaligen Schlachthofs nun wie ursprünglich vorgesehen mit geothermischer Fernwärme versorgen. Perspektivisch sei sogar ein vollständiger Umstieg der Netze an der Eutzinger Straße auf erneuerbare Wärme möglich.
Parallel zur Wärmelieferung leitet Vulcan das Thermalwasser auch in die benachbarte Lithiumextraktionsoptimierungsanlage (LEOP). Dort wird Lithium für die Batterieproduktion gewonnen – ein zusätzlicher Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und zur Versorgung der europäischen Industrie mit nachhaltigen Rohstoffen. Horst Kreuter, Gründer und Generalrepräsentant von Vulcan, hob die Verbindung von erneuerbarer Wärmeversorgung und Lithiumgewinnung als Modell für integrierte, ressourceneffiziente Lösungen hervor.
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