Mittwoch, 2. Juli 2025

HeidelbergFörderung der Energiewende

[01.03.2022] 130 Photovoltaikanlagen hat die Stadt Heidelberg letztes Jahr im Rahmen des Programms Rationelle Energieverwendung installiert. Über dieses Programm können die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt eine Förderung für den Bau einer Photovoltaikanlage beziehen.
Auf dem Dach dieser Halle wurden 240 Solarmodule auf 530 Quadratmetern installiert.

Auf dem Dach dieser Halle wurden 240 Solarmodule auf 530 Quadratmetern installiert.

Claudia und Hermann Weigold, Oberbürgermeister Professor Eckart Würzner, Andreas Gißler (HEG) und Umweltamtsleiterin Sabine Lachenicht.

(Bildquelle: Stadt Heidelberg)

Die Stadt Heidelberg fördert seit einem Jahr Photovoltaik-Anlagen auf Dach- und Fassadenflächen, um den Ausbau der Solarenergie voranzutreiben. Wie die baden-württembergische Stadt berichtet, wurden im Rahmen des Programms Rationelle Energieverwendung 2021 über 130 Photovoltaik-Anlagen installiert. Zusammen erzeugten sie eine Leistung von zwei Megawatt – das entspreche dem jährlichen Bedarf von 960 Zwei-Personen-Haushalten. Dadurch würden jährlich über 1.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart. Die Stadt habe die Anlagen mit insgesamt über 200.000 Euro gefördert.
Eine der neu installierten Photovoltaik-Anlagen befinde sich auf dem Dach einer Halle des Landwirtschaftsbetriebs Weigold in Handschuhsheim. Sie habe eine Spitzenleistung von 91,2 Kilowatt. Pro Jahr erzeuge sie rund 90.000 Kilowattstunden Solarstrom. Das entspreche dem jährlichen Bedarf von 43 Heidelberger Haushalten. Die Anlage bestehe aus 240 Modulen auf einer Fläche von knapp 530 Quadratmetern. Der Betrieb der Anlage reduziere die Kohlendioxid-Emissionen um 49,6 Tonnen pro Jahr. Der dadurch erzeugte Strom werde direkt vor Ort verbraucht, der Überschuss werde ins Netz eingespeist.

Potenzial auf landwirtschaftlichen Dachflächen

Oberbürgermeister Professor Eckart Würzner betonte bei einer Besichtigung vor Ort: „Wir wollen die Sonnenenergie bis 2025 um zusätzliche 25 Megawatt Leistung ausbauen. So steht es in unserem Klimaschutzaktionsplan, den der Gemeinderat 2019 mit großer Mehrheit beschlossen hat. Dafür brauchen wir die Unterstützung und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger ebenso wie das von Unternehmen und anderen Akteuren. Gerade auf landwirtschaftlichen Hallen haben wir ein enormes Potenzial: Es wird auf 16 Megawatt geschätzt. Als ersten Schritt empfehle ich, eine kostenlose Beratung unserer Sonnenstrom-Hotline in Anspruch zu nehmen. Denn gemeinsam können wir die Solarwende anpacken.“
Angaben der Stadt zufolge wurde die Photovoltaik-Anlage beim Obst- und Gemüseanbau Weigold durch die Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG) realisiert. Sie habe die Anlage geplant, finanziert, errichtet und speise den nicht vor Ort genutzten Strom in das örtliche Netz ein. Die Stadt Heidelberg habe die Anlage mit 9.120 Euro unterstützt. Die HEG engagiere sich seit über zehn Jahren für den Ausbau erneuerbarer Energien in Heidelberg und habe bereits 30 Solaranlagen errichtet; dabei werde sie unterstützt von über 1.000 Genossenschaftsmitgliedern.
Andreas Gißler, Vorstand in der Heidelberger Energiegenossenschaft, erläutert: „Wir haben unsere Genossenschaft 2010 gegründet, um den Ausbau der erneuerbaren Energien in unserer Region selbst in die Hand zu nehmen. Mit unseren über 1.000 Genossenschaftsmitgliedern im Rücken werden wir auch 2022 voraussichtlich Solaranlagen mit einer Leistung von 1 Megawatt zubauen.“

Förderprogramm Rationelle Energieverwendung

Laut der Stadt Heidelberg können Heidelbergerinnen und Heidelberger seit einem Jahr eine Förderung für Photovoltaikanlagen auf Dach- und an Fassadenflächen beziehen. Die Antragstellung erfolge über das bestehende Förderprogramm Rationelle Energieverwendung, mit dem Einzel- und Gesamtmaßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung unterstützt werden. Gefördert werden Photovoltaikanlagen auf Flach- und Schrägdächern mit 100 Euro pro Kilowattpeak (kWp) bis zu einer Maximalförderhöhe von 10.000 Euro. Bei Photovoltaikanlagen auf viel begrünten Flachdächern werde die Förderung gestaffelt – 250 Euro/kWp bis zu einer Leistung von einschließlich 30 kWp und 150 Euro/kWp ab einer Leistung von 30 kWp bis einschließlich 100 kWp. Die Maximalförderhöhe betrage 18.000 Euro. Außerdem werden Photovoltaikanlagen an Fassadenflächen mit 200 Euro/kWp bis zu einer Maximalförderhöhe von 10.000 Euro gefördert.
Die Stadtverwaltung habe mit lokalen Partnern ein Beratungsprogramm aufgelegt. Über dieses erhielten Interessierte eine kostenlose persönliche Beratung für das eigene Dach – egal ob als Eigentümer, Vermieter oder Mieter. Privatpersonen, Gewerbebetriebe, aber auch landwirtschaftliche Betriebe könnten dieses Angebot wahrnehmen. 2021 seien im Rahmen der städtischen Solarkampagne 115 Beratungen durchgeführt worden, die ebenfalls die Stadt finanziert habe. Die Sonnenstrom-Hotline ist erreichbar unter der Telefonnummer 06221 58-18141.





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