Mittwoch, 30. Juli 2025

N-ERGIEKohlefeuer vor 20 Jahren erloschen

[29.04.2025] Bereits 2005 verabschiedete sich der Nürnberger Energieversorger N-ERGIE von der Kohle. Seitdem wird das Heizkraftwerk Sandreuth klimafreundlich umgebaut. Nun soll auch ein Altholzkraftwerk entstehen.

Abriss der Kohlesilos des N-ERGIE-Heizkraftwerks Sandreuth.

(Bildquelle: N‑ERGIE / Silke Weiß)

Vor 20 Jahren ging in Nürnberg eine Ära zu Ende: Anfang April 2005 rollte der letzte Zug mit Steinkohle im Heizkraftwerk Sandreuth ein. Gut zwei Wochen später erlosch das Kohlefeuer für immer. Daran erinnert jetzt der Nürnberger Energieversorger N-ERGIE. Vorstandssprecher Maik Render: „Wir sind stolz darauf, dass die N-ERGIE schon vor 20 Jahren mutig vorangegangen ist und sich von der Kohle verabschiedet hat. Das war nicht nur ein wichtiger Meilenstein in der Unternehmensgeschichte, sondern die Stadt Nürnberg war damit auch Vorreiter in Deutschland.“

Umstellung auf Erdgas

Seit der Umstellung auf Erdgas wird die Umwelt nach Angaben des Unternehmens jährlich um rund 140.000 Tonnen CO2 entlastet. Zuvor wurde 23 Jahre lang Kohle als Energieträger im Heizkraftwerk eingesetzt. Die inzwischen abgerissenen Kohlesilos hatten ein Fassungsvermögen von 24.000 Tonnen. Je nach Witterung wurden bis zu 800 Tonnen Kohle pro Tag verbrannt.

Im Mai 2005 ging die neue Gas- und Dampfturbinenanlage ans Netz. Seitdem versorgt es die Stadt mit Fernwärme und produziert gleichzeitig in Kraft-Wärme-Kopplung Strom. 2012 folgte ein Biomasse-Heizkraftwerk, zwei Jahre später ergänzte ein Wärmespeicher mit Elektroheizern das Angebot. 2022 wurden die Gasturbinen durch Modelle ersetzt, die künftig auch Wasserstoff nutzen können.

Mehr Fernwärme aus Erneuerbaren

Knapp 30 Prozent der Nürnberger Fernwärme stammen bereits heute aus regenerativen Quellen. Dieser Anteil soll nach Angaben der N-ERGIE weiter steigen. Geplant sind Großwärmepumpen, die Nutzung industrieller Abwärme, Geothermie und Wasserstoff. Auf dem Gelände der ehemaligen Kohlesilos soll ein Altholzkraftwerk entstehen. Es befindet sich derzeit im Genehmigungsverfahren.





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