VfEWNetz der Energiewende

Klaus Saiger (links) folgt auf Rudolf Kastner als neuer Präsident des Verbands für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg (VfEW).
(Bildquelle: Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V.)
„Die Energiewende findet im Verteilnetz statt.“ Das sagte Netze BW Geschäftsführer Christoph Müller im Rahmen des Energieforums des Verbands für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg (VfEW). Am 1. Juli 2015 kamen die Verbandsmitglieder in Marbach am Neckar zu ihrer Jahrestagung zusammen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Klaus Saiger, Geschäftsführer der FairNetz GmbH Reutlingen, zum neuen Verbandspräsidenten gewählt. Er folgt auf Rudolf Kastner, Vorstandsvorsitzender der EGT AG, der sich nach siebenjähriger Amtszeit nicht mehr zur Wahl stellte. Er bleibe dem VfEW aber als Präsidiumsmitglied erhalten.
Bedeutung der Verteilnetze
Anlässlich seiner Wahl forderte Saiger eine stärkere Geschlossenheit bei der Umsetzung der Energiewende. Dem Netzausbau werde bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Ob die Netze fit für die Zukunft sind, war zentrales Thema des Energieforums. Im Fokus standen die Verteilnetze. Denn die öffentliche Diskussion rund um den Netzausbau dominieren vor allem die Übertragungsnetze, so Helmfried Meinel (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerialdirektor des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. „Dabei dürfen wir die Verteilnetze nicht aus den Augen verlieren. Denn die Ausweitung dezentraler Erzeugungsanlagen führt vor allem in ländlichen Gebieten mit geringer Abnahme und hoher Erzeugung zu erheblichen Rückeinspeisungen in das vorgelagerte Netz, was den Ausbau der Verteilnetze erforderlich macht.“ Saiger ergänzt: „Etwa 90 Prozent aller Erneuerbare-Energien-Anlagen werden in den Verteilnetzen angeschlossen. Dies sind alleine in Baden-Württemberg über 210.000 Kilometer, welche von über 130 Unternehmen betrieben werden. Der Netzausbau ist notwendig, um die Erneuerbaren zu integrieren und der zunehmenden Dezentralität Rechnung zu tragen.“ Den Verteilnetzen in Baden-Württemberg widmet sich jetzt das Umweltministerium Baden-Württemberg. Laut Helmfried Meinel ist eine Verteilnetzstudie für Baden-Württemberg in enger Abstimmung mit den Netzbetreibern geplant. „Schwerpunkt soll ein Szenario-Rahmen sein, auf dessen Grundlage der Ausbaubedarf der Verteilnetze genauer geplant werden kann. Außerdem soll untersucht werden, wie dezentrale Speicher den Ausbau beeinflussen und reduzieren können.“ Die Studie soll laut Meinel noch im Juli ausgeschrieben werden. Die Vergabe ist für Herbst geplant, erste Ergebnisse erwarte man im ersten Quartal 2016.
Gefahr der Komplexität
Geschlossenheit herrscht bei den am Netzausbau beteiligten Gruppierungen noch nicht. Das wurde vor allem in der Podiumsdiskussion deutlich. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) will laut Jean-Marc Behringer, Referatsleiter Anreizregulierung, Vergleichsverfahren bei der BNetzA, den Netzbetreiber dazu bringen, innovativ zu sein und dennoch zu investieren. Das Plenum kritisierte die vorgeschlagenen Maßnahmen als nicht praktikabel – Wissenschaft und Tatsachen stehen einander entgegen. Der neue Verbandspräsident Saiger griff vor diesem Hintergrund in seinem Schlusswort die Komplexität der Thematik auf: „Die Technik wird immer komplexer, die Gesetze auch. Über Gesetze und Verordnungen, die der Normalbürger versteht, sind wir in unserer Branche bereits hinaus. Und wir laufen Gefahr, dass die Thematik so komplex wird, dass am Ende nur noch wenige Spezialisten verstehen, was eigentlich vor sich geht und dabei auch nicht mehr das Gesamtsystem im Blick haben. Deshalb meine Bitte an alle, an Politik, Behörden und Ministerien: Keep it simple soweit möglich.“
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