Mittwoch, 17. September 2025

MVV EnergieNeuer Investor steigt ein

[06.04.2020] Die Aktionäre EnBW und RheinEnergie verkaufen ihre Anteile am Mannheimer Unternehmen MVV Energie an den Vermögensverwalter First State Investments. Mehrheitseigner bleibt die Stadt Mannheim.
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV hat einen neuen strategischen Investor gefunden.

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV hat einen neuen strategischen Investor gefunden.

(Bildquelle: MVV Energie AG)

Das einzige börsennotierte Stadtwerk in Deutschland, das Mannheimer Energieunternehmen MVV, hat einen neuen strategischen Investor gefunden. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft First State Investments will die bisher vom Karlsruher Energiekonzern EnBW und der Kölner RheinEnergie gehaltenen Anteile erwerben. Sobald alle üblichen behördlichen Genehmigungen für den Vollzug der Transaktion vorliegen, wird First State mit 45,1 Prozent zum größten Minderheitsaktionär der MVV, heißt es in einer Pressemeldung.
Mehrheitseigentümer bleibe die Stadt Mannheim, die weiterhin 50,1 Prozent der Anteile besitzt. EnBW war zuletzt mit 28,8 Prozent der Anteile an MVV beteiligt, RheinEnergie mit einem Anteil von 16,3 Prozent. Laut einem Bericht der Stuttgarter Zeitung bezifferte First State den Kaufpreis auf 753 Millionen Euro.

Vereinbarung mit der Stadt Mannheim

Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz bezeichnet den Einstieg von First State bei MVV als „wichtigen Meilenstein für die weitere Entwicklung unserer MVV“. Der neue Investor unterstütze als langfristiger Partner den strategischen Kurs der MVV zur Gestaltung der Energiewende, der sich mit dem nachhaltigen Kurs der Stadt Mannheim decke. Gemeinsames Ziel sei eine marktgerecht preiswerte, sichere und nachhaltige Energie- und Wasserversorgung sowie die Sicherung der Arbeitsplätze sowie die Erhaltung und der Ausbau wesentlicher Wertschöpfungsstufen des Unternehmens.
Laut der Pressemeldung hat First State im Rahmen des Anteilserwerbs eine strategische Vereinbarung mit der Stadt unterzeichnet. Darin bekräftigen die beiden Hauptaktionäre die hohe Bedeutung und die verpflichtende Beibehaltung der Börsennotierung der MVV im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse.

Langfristig stabile Aktionärsstruktur

#bild2 Für MVV-Vorstandschef Georg Müller hat das Mannheimer Energieunternehmen mit der Stadt Mannheim als dauerhaftem Mehrheitseigner und dem neuen Minderheitsaktionär First State „eine sehr belastbare Grundlage zur erfolgreichen Umsetzung unser Unternehmensstrategie.“ Daneben stehe für MVV bei dem Verkauf eine langfristig stabile Aktionärsstruktur im Vordergrund. „Beide Ziele können wir mit First State erreichen“, erklärt Müller.
Auch die Verkäufer der MVV-Anteile äußern sich zufrieden mit der Transaktion. EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer erklärt: „Wir freuen uns über den erfolgreichen Abschluss des gemeinsamen Verkaufsprozesses. Mit First State Investments ist es gelungen, einen Käufer zu finden, der langfristig bei der MVV engagiert bleiben möchte. Seit unserem Einstieg bei der MVV im Jahr 2004 hat sich das Unternehmen sehr erfreulich entwickelt. Jetzt nutzen wir die Gelegenheit, um uns zu einem attraktiven Preis aus dieser Finanzbeteiligung zurückzuziehen.“
RheinEnergie-Vorstandschef Dieter Steinkamp kündigt an: „Unseren strategischen Fokus werden wir nun umso mehr auf den Ausbau unserer energiewirtschaftlichen Kooperationen im Rheinland sowie unserer erneuerbaren Energien, die Stärkung unserer Infrastruktur sowie den Aufbau neuer Geschäftsfelder richten.“

Investitionen im Infrastruktursektor

First State ist ein internationaler Vermögensverwalter im Besitz des japanischen Bankenkonzerns Mitsubishi UFJ. In Europa investiert das Unternehmen in profitable und nachhaltige Unternehmen in den Sektoren Versorgung, Energie und Verkehr – vor allem im Auftrag europäischer Altersversorgungskassen und Versicherungsgesellschaften. Im europäischen Infrastruktursektor verwaltet First State nach eigenen Angaben derzeit rund acht Milliarden Euro Eigenkapital. So sei der Vermögensverwalter langfristig unter anderem an mehreren Betreibern von Stromverteilungs-, Gas- und Fernwärmenetzen sowie Windparks beteiligt.





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