Mittwoch, 22. Oktober 2025

Schleswig-HolsteinOstküstenleitung vollständig genehmigt

[23.07.2025] Die Ostküstenleitung ist vollständig genehmigt: Das Amt für Planfeststellung Energie hat den letzten Bauabschnitt der 380-kV-Leitung zwischen Ratekau und Göhl freigegeben. Damit rückt der Netzausbau für die Energiewende an der Ostseeküste entscheidend voran.

Das Amt für Planfeststellung Energie hat den letzten Bauabschnitt der Ostküstenleitung freigegeben.

(Bildquelle: adobestock)

Der dritte und letzte Abschnitt der 380-kV-Ostküstenleitung in Schleswig-Holstein hat vergangene Woche die planrechtliche Genehmigung erhalten. Wie das Land mitteilt, hat das Amt für Planfeststellung Energie (AfPE), zuständig für Energieleitungen im Land, den entsprechenden Planfeststellungsbeschluss erlassen. Die Leitung verbindet den Abzweig Ratekau mit dem neuen Umspannwerk in Göhl und bildet das Schlussstück eines der zentralen Netzausbauprojekte im Norden Deutschlands.

Mit dem nun freigegebenen Abschnitt entsteht eine rund 48 Kilometer lange Freileitung. An mehreren Stellen werden dabei bestehende 110-kV-Leitungen der Schleswig-Holstein Netz GmbH auf sogenannten 380/110-kV-Mischgestängen mitgeführt. Diese Bauweise reduziert den Flächenverbrauch, da vorhandene Trassen genutzt und alte Masten zurückgebaut werden können. Bereits im Sommer 2024 hatten die Netzbetreiber auf Grundlage einer vorzeitigen Genehmigung erste bauvorbereitende Maßnahmen und Masterrichtungen vorgenommen.

Die Ostküstenleitung spielt eine Schlüsselrolle für die Energiewende: Sie soll steigende Mengen an Wind- und Solarstrom aus der Region aufnehmen und in südliche Verbrauchszentren leiten. Darüber hinaus sichert sie den Stromaustausch mit Schweden über die Baltic-Cable-Verbindung zwischen Lübeck-Herrenwyk und Südschweden. Damit leistet die Leitung auch einen Beitrag zur grenzüberschreitenden Integration europäischer Energiemärkte.

Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Bündnis 90/Die Grünen) betonte anlässlich der Genehmigung die Bedeutung gebündelter Infrastrukturmaßnahmen in der Region. Der Netzausbau erfolge in engem Zusammenhang mit weiteren Großprojekten, etwa der Fehmarnbeltanbindung per Bahn und dem Ausbau der Autobahn A1. Die Mitführung von 110-kV-Leitungen auf neuen 380-kV-Masten sieht Goldschmidt als „pragmatisch und platzsparend“. Dieses sogenannte Schleswig-Holstein-Modell solle bundesweit Schule machen, forderte er – am besten mit klarer Regelung im Energiewirtschaftsgesetz.

Insgesamt wird die Ostküstenleitung als wichtiger Baustein eines klimaneutralen Stromnetzes betrachtet. Schleswig-Holstein hat bislang rund ein Viertel aller in Landeshoheit genehmigten Übertragungsnetz-Kilometer Deutschlands realisiert. In der Folge konnte 2024 der Anteil abgeregelten erneuerbaren Stroms an Land auf knapp drei Prozent gesenkt werden – ein Indikator für den Fortschritt beim Netzausbau. Der nun vorliegende Planfeststellungsbeschluss wird Anfang August online veröffentlicht; danach beginnt die einmonatige Klagefrist.





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