Freitag, 21. November 2025

MünsterRat gibt strategische Leitplanken vor

[01.11.2022] In Münster hat der Rat die Stadtverwaltung jetzt damit beauftragt, ihre Arbeit in vier Handlungsfelder aufzuteilen. Dadurch sollen aktuelle Herausforderungen besser gemeistert werden.

In Münster gibt ein Ratsbeschluss jetzt vor, dass die Stadtverwaltung vier Handlungsfelder zum Schwerpunkt ihrer Arbeit machen soll. Wie die westfälische Kommune berichtet, betrifft dies die Handlungsfelder Klimaneutralität, leitbares und nachhaltiges Wohnen, eine stadtverträgliche und nachhaltige Mobilität sowie das Thema Vielfalt und Zusammenhalt. Laut Ratsbeschluss seien diese Handlungsfelder in einem mittelfristigen Zeitraum als dezernats- und ämterübergreifende Arbeitsprioritäten zu verstehen, was sich auch im städtischen Haushalt niederschlagen solle.
Der Rat habe in seiner Sitzung am 26. Oktober die Verwaltung beauftragt, zunächst darzulegen, was in den jeweiligen Handlungsfeldern schon erreicht worden ist. Bis Mitte 2023 solle sie ein Verfahren entwickeln, das eine zielorientierte Steuerung mit der jährlichen Erstellung des Haushaltsplans verzahnt. In einem der nächsten Schritte solle aus den prioritären Handlungsfeldern eine Strategie für die städtische Steuerung einschließlich der Haushalte für die kommenden Jahre abgeleitet werden. Weitere darüber hinausgehende und freiwillige Aufgaben der Verwaltung sollten möglich bleiben. Aber nur noch, wenn sie sich in einem dann verdichteten Ressourcenwettbewerb um Personal und Finanzen durchsetzten, wie es in dem Ratsbeschluss heißt.

Neue Herausforderungen der Kommunen

Anlass für den Ratsbeschluss sei das zuletzt stark veränderte Arbeitsumfeld für Kommunen. Sowohl Politik als auch Verwaltung sähen sich immer neuen Herausforderungen gegenübergestellt, die zudem immer komplexer werden. Stichworte wie Klimawandel, Pandemie, Ukrainekrieg, Digitalisierung, demografische Entwicklung, Urbanisierung, Globalisierung und auch der gesellschaftliche Wertewandel ständen für die aktuellen Treiber, die Handlungsdruck in vielfachen Formen auslösen und neue Instrumente für eine zielgerichtete Steuerung der kommunalen Arbeit nahelegen.
Der Rat der Stadt Münster habe ferner beschlossen, die aktive Nutzung der Tiefengeothermie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung voranzutreiben. Um das Potenzial dieser Energiequelle im tiefen Untergrund in Münster zu konkretisieren, sollten dreidimensionale Messungen durchgeführt werden. Zur Finanzierung dieses aufwendigen Verfahrens sollten Fördermittel beantragt werden.
Im November und Dezember des vergangenen Jahres hätten umfangreiche zweidimensionale Messungen des Geologischen Dienstes NRW im Münsterland auch für die Stadt Münster positive Ergebnisse für eine mögliche Nutzung der Tiefengeothermie zur Wärmeversorgung gezeigt. Zur genauen Beurteilung der geologischen Verhältnisse sei nun eine 3D-Seismik geplant, mit der die Schichten im tiefen Untergrund räumlich dargestellt werden.
Der Rat habe eine aktive fachliche, lokale und regionale Vernetzung befürwortet, um das Nutzungspotenzial der Tiefengeothermie zu quantifizieren und voranzutreiben. Eine potenzielle Nutzung von Tiefengeothermie habe einen sehr hohen Stellenwert in einer klimafreundlichen Energieversorgung in Münster und auch im Münsterland.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Stiftung Umweltenergierecht: Landesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich

[21.11.2025] Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Landesregeln zur finanziellen Beteiligung an erneuerbaren Energien teils widersprüchlich wirken und den Ausbau bremsen können. Laut der Stiftung Umweltenergierecht schafft die Vielfalt der Vorgaben Unsicherheit und in manchen Fällen sogar rechtliche Risiken. mehr...

Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme

[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...

Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart

[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...

BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung

[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...

BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende

[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...

Baden-Württemberg: Klima-Kooperation mit Kalifornien

[17.11.2025] Baden-Württemberg und Kalifornien wollen ihre Kooperation zu Klima, Energie und Umwelt weiter ausbauen. Auf der Weltklimakonferenz in Belém unterzeichneten beide Regierungen eine neue gemeinsame Erklärung. mehr...

Energiepolitik: Einigung im Koalitionsausschuss

[14.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf eine Kraftwerksstrategie und ein umfassendes Strompreispaket geeinigt, das Wirtschaft und Verbraucher spürbar entlasten soll. Mit Ausschreibungen für zwölf Gigawatt neuer Kraftwerkskapazitäten will die Regierung zudem Versorgungssicherheit gewährleisten und den Industriestandort stärken. mehr...

Dr. Karin Thelen, Geschäftsführerin Regionale Energiewende der Stadtwerke München (SWM), im Unternehmenssitz der SWM.

Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen

[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...

Zwei große Fernwärmerohre werden in einem aufgeschütteten Graben entlang einer Straße verlegt, im Hintergrund sind Bauarbeiten und Gebäude zu sehen.
bericht

BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme

[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...

Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert

[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...

Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet

[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...

Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom

[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen

[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder steht im Freien vor ihrem Ministerium in Mainz. Sie trägt einen dunkelblauen Blazer und ein weißes T-Shirt mit Blumenmotiv. Im Hintergrund sind Bäume, ein Platz und Verwaltungsgebäude zu sehen.

Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur

[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...

BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST

[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...