Samstag, 13. Dezember 2025

Kreis HarburgVirtuelle Energieagentur

[01.04.2016] Kompakt und tagesaktuell bündelt die virtuelle Energieagentur alle Klimaschutzangebote des Kreises Harburg. Auch Informationen zu Förderprogrammen sowie interaktive Tools sind in dem Web-Portal zu finden.
Der Energiewegweiser des Kreises Harburg im Internet.

Der Energiewegweiser des Kreises Harburg im Internet.

(Bildquelle: energiewegweiser.landkreis-harburg.de)

Im Juni 2009 hat der Kreistag Harburg die Kreisverwaltung beauftragt, ein Klimaschutzkonzept umzusetzen und eine eigenständige Stabsstelle Klimaschutz einzurichten. Für die Realisierung beider Punkte konnte Harburg als einer der ersten niedersächsischen Kreise eine über drei Jahre laufende 80-prozentige Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit einwerben. Anfang 2010 hat die neue Stabsstelle Klimaschutz, die der Verwaltungsleitung zugeordnet ist, ihre Arbeit aufgenommen. Die Stabsstelle koordiniert und steuert die Umsetzung und Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzepts des Kreises Harburg. Hierbei werden Maßnahmen unter anderem in den Bereichen Energie-Management und -effizienz, erneuerbare Energien und lokale Wertschöpfung, Mobilität, Umweltbildung und Vernetzung von Klimaschutzakteuren sowie Öffentlichkeitsarbeit verfolgt. Mit dem integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2013, das unter breiter Beteiligung von Experten und der Öffentlichkeit erarbeitet wurde, liegen der Kreisverwaltung nunmehr 56 Klimaschutzmaßnahmen vor.

Standortvorteil für den Kreis

Engagierter Klimaschutz ist ein wichtiger Standortvorteil für den Kreis. Unterstützende Angebote zum Energiesparen und zur Erhöhung der Energieeffizienz gewinnen für Unternehmen, Kreise, Städte und Gemeinden sowie für Bürger eine immer größere Bedeutung. Deshalb erarbeitete die Kreisverwaltung unter breiter Beteiligung von Experten, Politik, Verbänden, Energieversorgern und Bürgern das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept. Zusammen mit einem breiten Maßnahmenbündel bildet es den Fahrplan für die Gestaltung der Energiewende in der Region. Während des Beteiligungsprozesses hatten sowohl Bürger als auch Vertreter der Politik den Wunsch geäußert, eine Energieagentur für Harburg ins Leben zu rufen. Dort sollten möglichst alle Klimaschutzangebote im Kreis gebündelt und Energieberatungen für Bürger sowie für Unternehmen angeboten werden. Die Stabsstelle Klimaschutz hat daher in den vergangenen Monaten eine virtuelle Energieagentur auf die Beine gestellt, um alle Klimaschutzangebote im Kreisgebiet kompakt und tagesaktuell verfügbar zu machen. Die Stabsstelle pflegt das neue Web-Portal inhaltlich und entwickelt es kontinuierlich weiter. Durch sein Responsive Design kann der Online-Energiewegweiser in allen gängigen Web Browsern und auf Smartphones komfortabel genutzt werden.

Zielgruppen und Inhalte

Der virtuelle Energiewegweiser bündelt sämtliche Klimaschutzserviceangebote aus dem Kreis Harburg und versteht sich als Branchenverzeichnis für Klima- und Energiethemen mit lokalem Bezug. Der Energiewegweiser richtet sich an Haushalte, Handwerker, Unternehmen sowie Kommunen. Hintergrundthemen wie erneuerbare Energien, Gebäudedämmung, Heizen, Kühlen oder Beleuchtung werden übersichtlich dargestellt. Der Energiewegweiser erlaubt einen barrierefreien Zugang zu den Energieberatungen der Verbraucherzentrale und dem Bildungswerk Deutscher Hausfrauen-Bund Niedersachsen, mit denen Harburg seit mehreren Jahren kooperiert. Aufgrund der Übernahme des Eigenbeitrags durch den Kreis wird die Energieberatung in allen zwölf Städten und Gemeinden für die Bürger kostenlos angeboten. Außerdem bündelt der Energiewegweiser Klimaschutzförderprogramme der Kommunen in Harburg sowie alle relevanten Förderprogramme von Land und Bund. Die Ergebnisse lassen sich mit wenigen Klicks und der Eingabe einer Postleitzahl mühelos generieren und ausdrucken. Interaktive Online Tools bieten Verbrauchern und Immobilienbesitzern einen schnellen und informativen Einstieg in Sanierungsvorhaben, zum Beispiel mit dem Energiespar-Check, dem Fördermittel-Check oder dem Solardach-Check. Ebenso wichtig sind Hintergrundinformationen zum Energieausweis und der aktuellen Energieeinsparverordnung, aber auch zu Thermografie, Gebäudedämmung und den richtigen Fenstern und Türen. Zudem macht die virtuelle Energieagentur Klimaschutzservices für Kommunen, Unternehmen und Handwerksbetriebe verfügbar.
Kommunen erhalten hierbei einen übersichtlichen Einstieg in Beschaffung, kommunale Förderprogramme für Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen und finden kompetente Ansprechpartner. Unternehmen erhalten wertvolle Hinweise zum obligatorischen Energieaudit und zu Energieberatern, aber auch zum Energie-Management. Und für Handwerker werden Weiterbildungen und Informationen zu Netzwerken angeboten. Auch lassen sich hier Handwerker finden.

Zusammenarbeit mit Kommunen

Einen Überblick über klimaschutzrelevante Termine für das gesamte Kreisgebiet gibt ein Veranstaltungskalender. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kreisverwaltung und den Kommunen ist hierbei besonders wertvoll. Wenn kommunale Verwaltungen ihre Klimaschutzveranstaltungen im Internet veröffentlichen, werden diese Termine zeitgleich im Energiewegweiser publiziert. Dadurch erhalten die Bürger auch Informationen aus ihren Nachbarkommunen. So bringt der virtuelle Energiewegweiser die Menschen in Harburg ein Stück zusammen. Der Internet-Auftritt wird ergänzt durch einen Energiewegweiser für die Westentasche mit Web-Adressen und Telefonnummern der unabhängigen Energieexperten des Kreises und der Verbraucherzentrale. Künftig werden im Energiewegweiser auch besonders vorbildliche Leuchtturmprojekte präsentiert, die um Nachahmer werben. Eine Landkreiskarte wird zudem wesentliche Erneuerbare-Energien-Anlagen mit vielen Hintergrundinformationen auflisten und so die fortschreitende Energiewende im Kreis Harburg dokumentieren.

Oliver Waltenrath

Waltenrath, OliverOliver Waltenrath ist seit dem Jahr 2011 Klimaschutz-Manager und Leiter der Stabsstelle Klimaschutz im Kreis Harburg. Zuvor war er als Projekt-Manager im Bereich Stromeffizienz im Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main tätig.



Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

BDEW: Kritik an NEST-Paket

[12.12.2025] Das von der Bundesnetzagentur veröffentlichte NEST-Paket überzeugt die Branche nicht. Aus Sicht des BDEW fehlt ein verlässlicher Rahmen für die neue Anreizregulierung. Die Verbände warnen vor Folgen für Investitionspläne vieler Netzbetreiber. mehr...

Biogasrat: Warnung vor Wettbewerbsnachteilen

[12.12.2025] Der Biogasrat warnt, dass der neue Kabinettsentwurf zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote die Existenz mittelständischer Produzenten fortschrittlicher Biokraftstoffe gefährde. mehr...

AGFW: Statement zum Geothermie-Beschleunigungsgesetz

[10.12.2025] Der Bundestag hat das Geothermie-Beschleunigungsgesetz beschlossen und damit neue Standards für schnellere Planfeststellungsverfahren bei Wärmeleitungen gesetzt. Der Energieeffizienzverband AGFW warnt vor möglichen zusätzlichen Hürden durch unklare Formulierungen im Gesetz. mehr...

interview

Interview: Der Schnellere und Bessere gewinnt

[09.12.2025] Wenn wir heute von vorne beginnen würden, ein Energiesystem aufzubauen, würden wir es dezentral gestalten, sagt Milan Nitzschke. stadt+werk sprach mit ihm und Stefan Liesner über Wege zu einem sinnvollen und zukunftsfähigen Strommarktdesign. mehr...

Energieministerkonferenz: Verlässliche Rahmenbedingungen gefordert

[09.12.2025] Die Energieministerkonferenz in Stralsund hat ein gemeinsames Signal an den Bund gesendet: Für den Erfolg der Energiewende braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, bezahlbaren Strom und Tempo beim Wasserstoffhochlauf. Ländervertretern zufolge stocken zentrale Projekte wie Kernnetz, Elektrolyse und Offshore-Ausbau, während die Industrie Planungssicherheit einfordert. mehr...

Energiepolitik: Länder warnen vor Ausbremsen der Energiewende

[02.12.2025] Sieben Bundesländer fordern vom Bund mehr Klarheit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik. Ein gemeinsames Positionspapier warnt vor Einschnitten bei Förderprogrammen und beim Ausbau der Erneuerbaren. mehr...

Bundesnetzagentur: Monitoringbericht 2025 erschienen

[01.12.2025] Der Monitoringbericht 2025 von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur sieht den Wettbewerb auf den Energie­märkten weiterhin als verlässlichen Stabilitätsanker. Trotz der Turbulenzen der vergangenen Jahre zeigen die Daten für 2024 eine hohe Wechselbereitschaft, fallende Preise und eine Stromerzeugung, die sich deutlich in Richtung erneuerbarer Energien verschiebt. mehr...

Biogasrat: Kritik an Referentenentwurf

[01.12.2025] Der Biogasrat kritisiert den Referentenentwurf zum Gas- und Wasserstoff-Binnenmarktpaket als unzureichend und warnt vor Rückschritten bei Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Der Verband fordert verlässliche Regeln für den Netzanschluss von Biomethananlagen, den Erhalt bestehender Privilegien und klare Vorgaben zur Investitionssicherheit. mehr...

Deutscher Bundestag: Anhörung zu Wasserstoffgesetz

[26.11.2025] Zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung des Wasserstoffhochlaufs hat der Ausschuss für Wirtschaft und Energie jetzt eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Dabei zeigte sich ein breiter Wunsch nach mehr Tempo und einem deutlich erweiterten Anwendungsbereich des geplanten Gesetzes. mehr...

Lausitz: EU genehmigt Entschädigung für Kohleausstieg

[24.11.2025] Die EU-Kommission hat die Entschädigungsregelung für den Braunkohleausstieg der LEAG genehmigt und damit Milliardenhilfen für die Lausitz freigegeben. Für Brandenburg und Sachsen bedeutet das Planungssicherheit beim Strukturwandel und bei der Rekultivierung der Tagebaue. mehr...

Stiftung Umweltenergierecht: Landesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich

[21.11.2025] Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Landesregeln zur finanziellen Beteiligung an erneuerbaren Energien teils widersprüchlich wirken und den Ausbau bremsen können. Laut der Stiftung Umweltenergierecht schafft die Vielfalt der Vorgaben Unsicherheit und in manchen Fällen sogar rechtliche Risiken. mehr...

Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme

[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...

Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart

[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...

BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung

[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...

BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende

[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...