Donnerstag, 18. September 2025

Kreis HarburgVirtuelle Energieagentur

[01.04.2016] Kompakt und tagesaktuell bündelt die virtuelle Energieagentur alle Klimaschutzangebote des Kreises Harburg. Auch Informationen zu Förderprogrammen sowie interaktive Tools sind in dem Web-Portal zu finden.
Der Energiewegweiser des Kreises Harburg im Internet.

Der Energiewegweiser des Kreises Harburg im Internet.

(Bildquelle: energiewegweiser.landkreis-harburg.de)

Im Juni 2009 hat der Kreistag Harburg die Kreisverwaltung beauftragt, ein Klimaschutzkonzept umzusetzen und eine eigenständige Stabsstelle Klimaschutz einzurichten. Für die Realisierung beider Punkte konnte Harburg als einer der ersten niedersächsischen Kreise eine über drei Jahre laufende 80-prozentige Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit einwerben. Anfang 2010 hat die neue Stabsstelle Klimaschutz, die der Verwaltungsleitung zugeordnet ist, ihre Arbeit aufgenommen. Die Stabsstelle koordiniert und steuert die Umsetzung und Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzepts des Kreises Harburg. Hierbei werden Maßnahmen unter anderem in den Bereichen Energie-Management und -effizienz, erneuerbare Energien und lokale Wertschöpfung, Mobilität, Umweltbildung und Vernetzung von Klimaschutzakteuren sowie Öffentlichkeitsarbeit verfolgt. Mit dem integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2013, das unter breiter Beteiligung von Experten und der Öffentlichkeit erarbeitet wurde, liegen der Kreisverwaltung nunmehr 56 Klimaschutzmaßnahmen vor.

Standortvorteil für den Kreis

Engagierter Klimaschutz ist ein wichtiger Standortvorteil für den Kreis. Unterstützende Angebote zum Energiesparen und zur Erhöhung der Energieeffizienz gewinnen für Unternehmen, Kreise, Städte und Gemeinden sowie für Bürger eine immer größere Bedeutung. Deshalb erarbeitete die Kreisverwaltung unter breiter Beteiligung von Experten, Politik, Verbänden, Energieversorgern und Bürgern das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept. Zusammen mit einem breiten Maßnahmenbündel bildet es den Fahrplan für die Gestaltung der Energiewende in der Region. Während des Beteiligungsprozesses hatten sowohl Bürger als auch Vertreter der Politik den Wunsch geäußert, eine Energieagentur für Harburg ins Leben zu rufen. Dort sollten möglichst alle Klimaschutzangebote im Kreis gebündelt und Energieberatungen für Bürger sowie für Unternehmen angeboten werden. Die Stabsstelle Klimaschutz hat daher in den vergangenen Monaten eine virtuelle Energieagentur auf die Beine gestellt, um alle Klimaschutzangebote im Kreisgebiet kompakt und tagesaktuell verfügbar zu machen. Die Stabsstelle pflegt das neue Web-Portal inhaltlich und entwickelt es kontinuierlich weiter. Durch sein Responsive Design kann der Online-Energiewegweiser in allen gängigen Web Browsern und auf Smartphones komfortabel genutzt werden.

Zielgruppen und Inhalte

Der virtuelle Energiewegweiser bündelt sämtliche Klimaschutzserviceangebote aus dem Kreis Harburg und versteht sich als Branchenverzeichnis für Klima- und Energiethemen mit lokalem Bezug. Der Energiewegweiser richtet sich an Haushalte, Handwerker, Unternehmen sowie Kommunen. Hintergrundthemen wie erneuerbare Energien, Gebäudedämmung, Heizen, Kühlen oder Beleuchtung werden übersichtlich dargestellt. Der Energiewegweiser erlaubt einen barrierefreien Zugang zu den Energieberatungen der Verbraucherzentrale und dem Bildungswerk Deutscher Hausfrauen-Bund Niedersachsen, mit denen Harburg seit mehreren Jahren kooperiert. Aufgrund der Übernahme des Eigenbeitrags durch den Kreis wird die Energieberatung in allen zwölf Städten und Gemeinden für die Bürger kostenlos angeboten. Außerdem bündelt der Energiewegweiser Klimaschutzförderprogramme der Kommunen in Harburg sowie alle relevanten Förderprogramme von Land und Bund. Die Ergebnisse lassen sich mit wenigen Klicks und der Eingabe einer Postleitzahl mühelos generieren und ausdrucken. Interaktive Online Tools bieten Verbrauchern und Immobilienbesitzern einen schnellen und informativen Einstieg in Sanierungsvorhaben, zum Beispiel mit dem Energiespar-Check, dem Fördermittel-Check oder dem Solardach-Check. Ebenso wichtig sind Hintergrundinformationen zum Energieausweis und der aktuellen Energieeinsparverordnung, aber auch zu Thermografie, Gebäudedämmung und den richtigen Fenstern und Türen. Zudem macht die virtuelle Energieagentur Klimaschutzservices für Kommunen, Unternehmen und Handwerksbetriebe verfügbar.
Kommunen erhalten hierbei einen übersichtlichen Einstieg in Beschaffung, kommunale Förderprogramme für Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen und finden kompetente Ansprechpartner. Unternehmen erhalten wertvolle Hinweise zum obligatorischen Energieaudit und zu Energieberatern, aber auch zum Energie-Management. Und für Handwerker werden Weiterbildungen und Informationen zu Netzwerken angeboten. Auch lassen sich hier Handwerker finden.

Zusammenarbeit mit Kommunen

Einen Überblick über klimaschutzrelevante Termine für das gesamte Kreisgebiet gibt ein Veranstaltungskalender. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kreisverwaltung und den Kommunen ist hierbei besonders wertvoll. Wenn kommunale Verwaltungen ihre Klimaschutzveranstaltungen im Internet veröffentlichen, werden diese Termine zeitgleich im Energiewegweiser publiziert. Dadurch erhalten die Bürger auch Informationen aus ihren Nachbarkommunen. So bringt der virtuelle Energiewegweiser die Menschen in Harburg ein Stück zusammen. Der Internet-Auftritt wird ergänzt durch einen Energiewegweiser für die Westentasche mit Web-Adressen und Telefonnummern der unabhängigen Energieexperten des Kreises und der Verbraucherzentrale. Künftig werden im Energiewegweiser auch besonders vorbildliche Leuchtturmprojekte präsentiert, die um Nachahmer werben. Eine Landkreiskarte wird zudem wesentliche Erneuerbare-Energien-Anlagen mit vielen Hintergrundinformationen auflisten und so die fortschreitende Energiewende im Kreis Harburg dokumentieren.

Oliver Waltenrath

Waltenrath, OliverOliver Waltenrath ist seit dem Jahr 2011 Klimaschutz-Manager und Leiter der Stabsstelle Klimaschutz im Kreis Harburg. Zuvor war er als Projekt-Manager im Bereich Stromeffizienz im Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main tätig.



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