bayernetsWasserstoff für bayerische Regionen

So sieht die Kernnetzplus-Wasserstoffnetzplanung bis 2035 aus.
(Bildquelle: bayernets)
Im Oktober 2024 hat die Bundesnetzagentur den Antrag der Übertragungsnetzbetreiber für ein deutschlandweites Wasserstoff-Kernnetz genehmigt. Dieses Netz soll alle Bundesländer sowie große Industriezentren versorgen. Um die Wasserstoff-Bedarfsschwerpunkte und Ballungsräume in Bayern vollständig abzudecken, sind jedoch zusätzliche Transport- und Verteilungssysteme erforderlich. Ein darauf aufbauendes H2-Netz, das eng mit den regionalen und städtischen Verteilnetzen verzahnt ist, soll Planungssicherheit für den Markt schaffen.
Das so genannte Kernnetzplus spiegelt die Wasserstoffplanung auf Transport- und Verteilnetzebene wider. Es basiert auf der vorhandenen Infrastruktur und dem regionalen Wasserstoffbedarf. „Mit diesem netzübergreifenden Ansatz stellen wir frühzeitig die Weichen für eine dekarbonisierte Wirtschaft und Energieversorgung in Bayern. Die Überlegungen rund um das Kernnetzplus berücksichtigen auch unsere internationalen Projektvorhaben, indem wir frühzeitig konkrete Versorgungsmöglichkeiten für Wasserstoffimporte bis hin zu potenziellen H2-Verbrauchern ermöglichen“, erklärt Matthias Jenn, Geschäftsführer von bayernets.
Signal an Wasserstoffkunden
Das erweiterte Netzkonzept ist ein Signal an Wasserstoffkunden und -händler, ihre Strategien besser mit den Infrastrukturbetreibern abzustimmen.
„Die Kunden erhalten mit den konkreten Netzplänen zusätzliche Argumente, um zukunftsweisende Entscheidungen für ihre Dekarbonisierungsstrategien treffen zu können.Das Gesamtkonzept basiert auf einer gemeinsamen Zukunftsvision von Infrastrukturentwicklern und -betreibern. Jetzt geht es um die gemeinsame Entwicklung mit den anderen Marktrollen“, so Jenn weiter.
Die Bedeutung von Wasserstoff für die europäische Energiezukunft unterstreicht auch eine politische Absichtserklärung, die Deutschland gemeinsam mit Algerien, Italien, Österreich und Tunesien am 21. Januar 2025 in Rom unterzeichnet hat. Ziel ist der Ausbau des südlichen Wasserstoffkorridors, der eine direkte Pipelineverbindung für gasförmigen Wasserstoff von Nordafrika über Italien und Österreich nach Deutschland schaffen soll.
„Mit der Erweiterung unserer Kernnetzplanung und der damit verbundenen verzahnten Wasserstoffnetzplanung mit den bayerischen Verteilnetzbetreibern berücksichtigen wir frühzeitig den Wasserstoffbedarf in unserem Netzgebiet. Darüber hinaus setzen wir uns mit unseren internationalen Projekten wie dem SoutH2 Corridor oder dem Ukraine-EU Hydrogen Corridor aktiv für die Planungssicherheit der Marktteilnehmer und den Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur ein“, betont Jenn.
11.000 Kilometer Netz
„Mit diesem netzübergreifenden Ansatz stellen wir frühzeitig die Weichen für eine dekarbonisierte Wirtschaft und Energieversorgung in Bayern. Die Überlegungen rund um das Kernnetzplus berücksichtigen auch unsere internationalen Projektvorhaben, indem wir frühzeitig konkrete Versorgungsmöglichkeiten für Wasserstoffimporte bis hin zu potenziellen H2-Verbrauchern ermöglichen“, erklärt Jenn.
Unterstützung erhält er von Michael Schneider, Geschäftsführer von Energienetze Bayern: „Mit rund 11.000 Kilometern Länge und einer Fläche von etwa 20.000 Quadratkilometern stellt unser heutiges Gasnetz eine große Chance für eine dekarbonisierte Energieversorgung dar. Die Nutzung der bestehenden Gas-Infrastruktur ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht von großer Bedeutung, sondern schafft auch die Möglichkeit, eine Vielzahl von Anwendungen langfristig zu dekarbonisieren. Durch die frühzeitige Planung des Kernnetzplus gemeinsam mit der bayernets können wir das Potenzial der bestehenden Gasnetze voll ausschöpfen.“
Auch René Schoof, Geschäftsführer von schwaben netz, betont die Bedeutung des Projekts: „Das deutschlandweite Wasserstoff-Kernnetz war ein wichtiger erster Schritt, um eine Planungsgrundlage für den Netzausbau zu schaffen. Bis die regulatorischen Rahmenbedingungen für Verteilnetzbetreiber feststehen, müssen wir frühzeitig Lösungen für unsere vielfältigen Kundenanwendungen erarbeiten. Dies ist uns netzbetreiberübergreifend eindrucksvoll gelungen.“
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