Dienstag, 6. Mai 2025

GeschäftsprozesseWeiter so ist zu teuer

[06.02.2014] Prozessoptimierung ist eine Daueraufgabe und ein langwieriges Unterfangen, sagt Cortility-Chef Klaus Nitschke. Der hohe IT-Aufwand und die steigenden Prozesskosten verleihen dieser Aufgabe in der Energiewirtschaft jedoch besondere Priorität.
Prozesse enden häufig an Abteilungsgrenzen

Prozesse enden häufig an Abteilungsgrenzen, statt geschmeidig durchs ganze Unternehmen zu laufen.

(Bildquelle: MEV-Verlag)

„Jeder Tag mit ineffizienten Prozessen kostet unnötig Geld“, antwortet Klaus Nitschke auf die Frage, weshalb ausgerechnet jetzt Energieversorger ihre Prozesse optimieren sollten. Die Fach- und IT-Abteilungen wären zwar durch den regulatorischen Innovationsdruck bei vielen Unternehmen in der Vergangenheit überlastet gewesen, doch viele Herausforderungen der vergangenen Jahre seien mittlerweile zu Routineaufgaben geworden. Der Geschäftsführer der Firma Cortility weiter: „Mit dem Abschluss der SEPA-Umstellung öffnet sich ein Zeitfenster, das Luft für strategische Weiterentwicklungen lässt.“ Besonders wichtig sei es für SAP-Anwender, die aktuelle Gelegenheit zu nutzen: Durch die bevorstehende Einführung von Common Layer böte sich jetzt die Chance, bei den Geschäftsprozessen und Workflows konzeptionell zu optimieren und die effizienteren Lösungen mit der IT abzubilden.

Es ist Zeit umzuziehen

Der Wandel im Markt, die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen und die neuen Geschäftsideen haben bei vielen Stadtwerken einen gravierenden Umbau ausgelöst. Er wirkte sich in den Unternehmen bis auf die Grundmauern aus; auch die IT erlebte grundlegende Veränderungen. „Häufig fanden die Umbauten im bestehenden Gerüst statt“, sagt Nitschke. Im übertragenen Sinne wurden Räume zusammengelegt, Gebäudeteile angebaut oder Häuser hinzugekauft. Die Vielzahl neuer Anforderungen und daraus abgeleiteter Prozesse in der Versorgungswirtschaft führten nach Erfahrung von Cortility zu Systembrüchen. Prozesse würden an Abteilungsgrenzen enden, statt geschmeidig durchs ganze Unternehmen zu laufen. „Der Fokus lag wegen des enormen Zeitdrucks oft darauf, die Aufgaben – egal wie – zu lösen. Hauptsache, die Lieferantenwechselanfragen konnten termingerecht beantwortet werden“, beschreibt der Cortility-Chef ein Beispiel des pragmatischen Vorgehens in vielen Unternehmen. Mittlerweile sei das Gebäude jedoch so verschachtelt, dass Ineffizienz zwangsläufig ist. Und ein weiterer Ausbau dieses historisch gewachsenen Gebäudes sei fast unmöglich. „Um im Bild zu bleiben: Es steht ein Umzug an, er ist eigentlich unumgänglich“, ist sich der Experte für die IT von Energieversorgern sicher. Bevor dies erfolgen könne, müssten jedoch zuerst die Prozesse optimiert, also sozusagen das neue Haus geplant und gebaut werden.

Wertschöpfung ist das Ziel

„Prozesse zu optimieren oder sogar grundlegend neu zu entwickeln, ist eine der schwierigsten Aufgaben und häufig ein langwieriges Unterfangen – übrigens in jeder Branche, nicht nur in der Energiewirtschaft“, weiß Nitschke. Doch um die Unternehmen für die Zukunft aufzustellen, führe daran kein Weg vorbei.
Voraussetzung für den Erfolg: „Zunächst muss in den Unternehmen das Verständnis wachsen, dass die IT nicht in erster Linie Kostentreiber ist, sondern sich bei intelligenter Nutzung die Prozesskosten optimieren lassen.“ Prozessoptimierung sollte dabei nicht nur unter dem Gesichtspunkt von Qualitätsverbesserung, sondern vor allem mit Blick auf die Kosten gesehen werden. Der Weg zu mehr Effizienz führt über eine Bewertung des aktuellen Prozesses. Die Kosten werden anschließend ins Verhältnis zu den Kosten des optimierten Prozesses und dem Aufwand für die Umsetzung gesetzt. Hieraus lassen sich dann wichtige Argumente für die kaufmännische Entscheidung über die Realisierung der Prozessoptimierung ableiten. Gerade bei Aufgaben wie komplexen Datenaustauschprozessen und standardisierten Workflows – zum Beispiel rund um die Stammdatenpflege oder Zählerablesung – biete die Automatisierung große Potenziale zum Kostensparen. Hier können IT-Werkzeuge wie SAP BPEM oder die Add-ons von Cortility wirkungsvoll unterstützen und Kosten reduzieren.

Drei Zukunftsthemen

„Mit den Schlagworten Mobile, Cloud und In-Memory Computing sind drei Zukunftsthemen bereits in der Diskussion. Sie werden die IT von Energieversorgern zwar nicht morgen oder übermorgen revolutionieren, doch schon mittelfristig werden entsprechende Lösungen auch bei Stadtwerken Einzug halten“, schaut der Geschäftsführer von Cortility voraus. Unternehmen, die ihre Prozesse und IT-Systeme jetzt von Altlasten der vergangenen Jahre befreien, würden nicht nur heute schon durch höhere Effizienz sparen, sondern seien zugleich für Zukunftsaufgaben besser gerüstet.

Jens Voshage ist freier Fachjournalist aus Hannover.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Informationstechnik

Stadtwerke Wörgl: Glasfaser digital dokumentiert

[17.04.2025] Die Stadtwerke Wörgl digitalisieren ihren Netzbetrieb mit VertiGIS ConnectMaster. Damit wird die Glasfaserdokumentation vollständig digital. mehr...

cortility: Kooperation mit Logabit

[08.04.2025] Mithilfe von Künstlicher Intelligenz und modernen Workflow-Plattformen wollen die Unternehmen cortility und Logabit die Geschäftsprozesse von Versorgungsunternehmen weiter automatisieren. mehr...

energielenker: Kostengünstigste Energie nutzen

[27.03.2025] Auf der The Smarter E Europe in München stellt energielenker das Hausenergiemanagementsystem Enbas vor. Das System vernetzt Erzeuger und Verbraucher eines Gebäudes, um immer die günstigste Energie zu nutzen. mehr...

cortility: Kooperation mit Mako365

[25.03.2025] Eine strategische Zusammenarbeit haben die Firmen cortility und Mako365 vereinbart. Ziel der Partnerschaft ist es, die Leistungen beider Unternehmen zu kombinieren und ihren Kunden ein erweitertes Service-Portfolio zu bieten. mehr...

Stadtwerke Rinteln: Auslagerung der IT-Infrastruktur

[24.03.2025] Die Stadtwerke Rinteln haben sich jetzt an dem Unternehmen items beteiligt und lagern ihre IT-Infrastruktur an das Unternehmen aus. mehr...

Das Bild zeigt eine Mitarbeiterin am Laptop in einem Besprechungsraum. Im Hintergrund sprechen sich weitere Personen ab.

cortility: Kooperation mit datango

[11.03.2025] Mit einer neuen Partnerschaft wollen die Softwareunternehmen cortility und datango Lösungen anbieten, mit denen die Energiewirtschaft neue IT-Systeme effizienter nutzen kann. Insbesondere der Umstieg auf SAP S/4HANA soll erleichtert werden. mehr...

Hamburger Energienetze: Initiative für sichere KI-Nutzung

[05.03.2025] Künstliche Intelligenz wird für Unternehmen immer wichtiger, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Die Hamburger Energienetze arbeiten deshalb gemeinsam mit anderen großen Unternehmen in der Initiative Responsible AI Alliance an einem sicheren und fairen Einsatz der Technologie. mehr...

Wilken Software Group: Partnernetzwerk für GY

[20.02.2025] Mit der neuen Komplettlösung GY bietet die Wilken Software Group eine flexible und offene Plattform, die betriebswirtschaftliche Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette automatisiert. Dabei setzt das Unternehmen auf die enge Zusammenarbeit mit etablierten Partnern. mehr...

cortility: Lösung für den MaLo-Ident-Prozess

[18.02.2025] Voraussetzung für den Lieferantenwechselprozesses LFW24 ist der MaLo-Ident-Prozess, der zwischen Netzbetreiber und Lieferant durchgeführt werden muss. Der SAP-Spezialist cortility bietet eine Lösung, die eine nahtlose Integration in das SAP IS-U-System ermöglicht. mehr...

bericht

Cloudlösungen: Schlüssel für die digitale Transformation

[13.02.2025] Im Zentrum der globalen Bemühungen um eine nachhaltige, effiziente und widerstandsfähige Energieversorgung steht die Energiewirtschaft. Die digitale Transformation ist der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Cloudtechnologien spielen dabei eine zentrale Rolle. mehr...

Im Bild steht Wilken-Geschäftsführer Dominik Schwärzel vor dem Logo der neuen Marke GY.

Wilken: Mit GY in die Zukunft

[11.02.2025] Auf der Fachmesse E-world in Essen stellt Wilken seine neue Marke GY vor. Mit der IT-Lösung will das Unternehmen den großen Herausforderungen der Energiebranche begegnen und setzt dabei auf Cloud-Technologie, Skalierbarkeit und eine enge Zusammenarbeit mit Partnern. mehr...

Stadtwerke Bonn: Datagroup übernimmt IT-Service-Desk

[06.02.2025] Die Stadtwerke Bonn haben sich für Datagroup als Partner für den IT-Service-Desk entschieden. Ziel der Zusammenarbeit ist die Optimierung der IT-Dienstleistungen sowie die Betreuung der Mitarbeitenden durch umfassenden Support. mehr...

LENA: Tool zur Unterstützung bei der Wärmeplanung

[05.02.2025] Die Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA) hat ein neues Datentool entwickelt, das Kommunen bei der Wärmeplanung unterstützen soll. Das Tool bündelt über 100 Datensätze und kann so die Erstellung von Wärmeplänen vereinfachen. mehr...

Stadtwerke Bad Windsheim: Entscheidung für IVU-Lösung

[04.02.2025] Die Stadtwerke Bad Windsheim setzen künftig auf IVU Informationssysteme für ihr ERP- und Abrechnungssystem. Die IVU konnte sich in einer europaweiten Ausschreibung mit einer umfassenden Lösung durchsetzen. mehr...

Stadtwerke Speyer: Marktkommunikation auf AS4 umgestellt

[03.02.2025] Die Stadtwerke Speyer haben ihre Marktkommunikation auf das AS4-Protokoll umgestellt. Dabei kam der anbieterunabhängige AS4 Cloud Service von procilon zum Einsatz. mehr...