Bundesverband WindenergieZubauzahlen für Offshore-Windenergie
Der Bundesverband Windenergie und weitere Branchenverbände, darunter BWO, Stiftung Offshore-Windenergie, VDMA Power Systems, WAB und WindEnergy Network, haben jetzt die Zubauzahlen der deutschen Offshore-Windindustrie für das Jahr 2023 präsentiert. Wie der Bundesverband WindEnergie mitteilt, zeigen die vom Beratungsunternehmen Deutsche WindGuard aufbereiteten Daten, dass im Gesamtjahr 2023 in Deutschland 27 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 257 Megawatt (MW) erstmalig in das Stromnetz integriert wurden. Zudem seien 74 neue Fundamente erfolgreich errichtet worden. Aktuell seien 29 Offshore-Wind-Projekte mit einer installierten Leistung von 8.465 MW beziehungsweise 1.566 Anlagen in Betrieb, während drei weitere Projekte im Bau seien, wovon zwei mit einer geplanten Gesamtleistung von 718 MW noch dieses Jahr ans Netz gehen sollen.
Es erfordere einen durchschnittlichen Zuwachs von 3,1 Gigawatt (GW) pro Jahr, um das politische Ziel von mindestens 30 GW Windenergie auf See bis Ende 2030 zu erreichen. Die Branchenorganisationen betonten jedoch, dass politische Vorgaben allein nicht ausreichen und die Projektrealisierung nun in den Mittelpunkt gerückt werden muss. Maßnahmen auf industriepolitischer Ebene, insbesondere in der Bereitstellung von Finanzierungsinstrumenten, und ein regulatorischer Rahmen seien notwendig, um die bevorstehende Zubaumenge bewältigen zu können.
Die Anpassung des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) werde als unumgänglich erachtet, um Hürden für die Projektrealisierung zu beseitigen und die Offshore-Windindustrie in Deutschland und Europa zu stärken. Insbesondere werde eine Deckelung der Gebotszahlungen empfohlen, um finanziellen Druck auf die Lieferkette zu mindern und die Stromerzeugungskosten für die Industrie zu stabilisieren. Transparenz und klare Grenzen im Bieterverfahren seien entscheidend, um die Akteursvielfalt im deutschen Offshore-Wind-Sektor zu bewahren und die tatsächliche Projektrealisierung nicht zu gefährden.
Die Branchenvertreter forderten zudem eine fokussierte Finanzierungsstrategie von Bund, Ländern und der EU, insbesondere im Hinblick auf die Hafen- und Errichtungsinfrastruktur. Investitionsentscheidungen für zusätzliche Kapazitäten wie Logistikzentren, Lagerflächen und Kaikantenanlagen müssten zügig getroffen werden, um den erwarteten Engpass bei steigendem Zubau zu vermeiden. Die Schaffung von Investitionssicherheit sei dabei von essenzieller Bedeutung.
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