BürgeranleiheTennet zieht erstes Fazit
Das Unternehmen Tennet hatte sich viel vorgenommen, als es beschloss, Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich über eine Bürgeranleihe am Projekt Westküstenleitung in Schleswig-Holstein zu beteiligen. Der Verkauf verlief aber nur schleppend (16608+wir berichteten). In den vergangenen Wochen hatte Tennet laut eigenen Angaben das Pilotprojekt evaluiert und dafür unter anderem Zeichnungsaufträge für die Bürgeranleihe, Bürgeranfragen ebenso wie projektbegleitende repräsentative Umfragen in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut TNS Emnid ausgewertet. Die Umfragen hätten gezeigt, dass die Bürger die Idee der Bürgeranleihe und einer finanziellen Beteiligung am Stromnetzausbau grundsätzlich positiv bewerten. Für nahezu die Hälfte der befragten Anwohner und Grundstückseigentümer komme eine finanzielle Beteiligung allerdings nicht in Frage, da ganz einfach das notwendige Kapital zum Erwerb von Anleihen fehle. Dennoch zeigen die Umfrageergebnisse auch, dass eine finanzielle Beteiligung der Bürger in Verbindung mit Bürgerdialog und Teilnahme an den Genehmigungsverfahren ein zusätzlicher Weg sein kann, die Menschen vor Ort bei Planung und Bau von Leitungsprojekten einzubinden und so breitere Akzeptanz für den Stromnetzausbau zu fördern, so das Unternehmen. Die Ergebnisse der Begutachtung wurden in einem Workshop mit Vertretern von Politik, Behörden, Verbänden und Finanzexperten diskutiert. Bei der Mehrzahl der Beteiligten herrschte laut Tennet Konsens darüber, dass die negative Darstellung der Bürgeranleihe in den Medien nicht zutreffend war. Insbesondere der Kritikpunkt des totalen Ausfallrisikos wurde von der Mehrheit der Beteiligten als nicht nachvollziehbar bewertet. Als ein Grund für die negative Darstellung wurde die Thematisierung im Bundestagswahlkampf genannt. Beim Projekt Westküstenleitung haben sich nur 142 Haushalte mit insgesamt 833.000 Euro beteiligt.
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Kiel: Stadtwerk übernimmt Direktvermarktung
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