Mittwoch, 20. August 2025

Stadtwerke BochumKornharpen wird modernisiert

[30.03.2020] Das Deponiegas-Blockheizkraftwerk im Bochumer Stadtteil Kornharpen wird in den kommenden zwei Jahren umgebaut. Die Stadtwerke investieren 8,5 Millionen Euro.
Im Bochumer Stadtteil Kornharpen wird das bestehende Deponiegas-Blockheizkraftwerk umfassend modernisiert.

Im Bochumer Stadtteil Kornharpen wird das bestehende Deponiegas-Blockheizkraftwerk umfassend modernisiert.

(Bildquelle: Stadtwerke Bochum)

Am Standort der Zentraldeponie Bochum im Stadtteil Kornharpen machen die Stadtwerke Bochum ihr Kraftwerk in den kommenden zwei Jahren fit für die Zukunft. Neu geplante Wohngebiete und ein abnehmendes Methanvorkommen der Bochumer Zentraldeponie führen zu einer Umbaumaßnahme des bestehenden Deponiegas-Blockheizkraftwerks (DBHKW). Seit mehr als 25 Jahren dient das DBHKW Kornharpen laut den Stadtwerken der energetischen Entgasung der ehemaligen rund 370.000 Quadratmeter großen Zentraldeponie. „Angepasst an das zukünftig zu erwartende Deponiegasaufkommen planen wir die Anlagentechnik in den kommenden zwei Jahren umfassend zu modernisieren. Dafür investieren wir am Standort Kornharpen in Summe rund 8,5 Millionen Euro in eine moderne, ökologische und effiziente Strom- und Wärmeversorgung“, erklärt Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum.
Neben dem Bestandsgebäude soll eine neue Leichtbauhalle errichtet werden, die künftig zwei BHKW-Module mit einer Leistung von je 330 Kilowatt elektrisch und 325 kW thermisch beherbergen wird. Die neuen Aggregate werden in Zukunft weiter für die Umwandlung des Deponiegases in Ökostrom und umweltfreundliche Fernwärme sorgen, heißt es vonseiten des Energieversorgungsunternehmens. Deponiegas entsteht durch Zersetzungsprozesse der Biomasse im Innern des Müllbergs, besteht etwa zu 53 Prozent aus Methan und ist rund 23 mal schädlicher als Kohlendioxid. Gemeinsam mit dem Abfallentsorgungs- und -verwertungsunternehmen USB Bochum wollen die Stadtwerke einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem das Deponiegas gesammelt, für die Wärmeerzeugung eingesetzt wird und somit nicht in die Atmosphäre entweichen kann. Darüber hinaus vermeiden die Stadtwerke auf diese Weise jedes Jahr rund 3.000 Tonnen CO2 gegenüber einer Strom- und Wärmeerzeugung mit Erdgas. Ein weiterer Vorteil: Die Geruchsbelästigung des Müllbergs werde durch die Deponiegasnutzung erheblich reduziert.
Zur Netzverstärkung und Versorgung des geplanten Neubaugebiets Ostpark wird in dem bisherigen Kraftwerksgebäude eine weitere, vom Deponiegasaufkommen unabhängige, Strom- und Wärmeerzeugungsanlage errichtet, kündigen die Stadtwerke an. Sechs Blockheizkraftwerk-Module mit einer Gesamtleistung von 5,1 Megawatt elektrisch und 6,4 MW thermisch sollen nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung für eine effiziente und gesteigerte Energieproduktion sorgen. Am Standort Kornharpen werden beide Anlagen Strom für rund 9.250 Haushalte und Wärme für etwa 2.000 Haushalte umweltfreundlich produzieren.





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