KasselKlimaschutzrat legt Strategie vor

Überreichung der vom Klimaschutzrat erreichten Strategie.
v.l.: Jörg Gerhold, Stellvertretender Leiter des Umwelt- und Gartenamtes; Prof. Dr. Martin Hein, Leiter des Klimaschutzrats
(Bildquelle: Stadt Kassel; Foto: Schölzchen)
Der Klimaschutzrat hat jetzt eine Strategie mit Handlungsempfehlungen für die Stadt Kassel erarbeitet und an Umweltdezernent Christof Nolda (Bündnis 90/Die Grünen) überreicht. Wie die Stadt Kassel mitteilt, zeigt das Gesamtwerk Wege und Chancen auf, wie die Stadt bis zum Jahr 2030 etwa 98 Prozent ihrer Emissionen senken könne und die Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas weitgehend beendet.
Die knapp 100-seitige Strategie zeichne ein Bild einer möglichen, nahen Zukunft: Kassel könnte zu einer noch lebenswerteren Stadt werden. Quartiere seien durchmischter und lebendiger, Stadtteilzentren wiederbelebt. Menschen flanierten, Kinder spielten wieder sicherer in verkehrsberuhigten Quartieren. Es gebe mehr Platz für Grünflächen, Cafés und Restaurants, für Begegnung und Erholung. Menschen könnten alle wichtigen Orte des Alltags zu Fuß oder mit dem Fahrrad in 15 Minuten erreichen. Straßen, Plätze und Parks seien aufgeräumter und sauberer: das Abfallaufkommen und das achtlose Entsorgen von Abfällen im öffentlichen Raum konnte deutlich reduziert werden. Pfand- und Mehrwegsysteme hätten die alte Wegwerfmentalität abgelöst.
Im Weiteren definiere der Klimaschutzrat unter anderem Klimaneutralität und Methoden zur Erfassung. Insgesamt sollten innerhalb von Kassel bis Ende 2030 nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden, als im Stadtgebiet gebunden werden können. Dafür müsste insbesondere die Energieversorgung von fossilen Energieträgern befreit werden. Sie solle auf 100 Prozent erneuerbare, möglichst regionale Energie umgestellt werden. Gleichzeitig sollte der Energieverbrauch insgesamt stark gesenkt werden. In Kassel werde am meisten Energie für Wärme genutzt, gefolgt von Strom und Verkehr.
Massiver Ausbau der Solar- und Windenergie
Solar- und Windenergie sollten massiv ausgebaut werden, neue Gebäude grundsätzlich mit Photovoltaik ausgestattet sein. 60 Prozent des Kasseler Heizwärmebedarfs solle 2030 über klimaneutrale Fernwärme erfolgen. Gleichzeitig solle der Energieverbrauch der Gebäude um 40 Prozent sinken. Angesichts der steigenden fossilen Energiepreise betont Umweltdezernent Nolda hier auch die sozialpolitische Bedeutung für entschlossenes Handeln. Der Strategie zufolge dürften Restemissionen 2030 vor allem noch durch den fossil betriebenen Autoverkehr verbleiben. Dieser Anteil solle aber minimiert werden, indem Kassel eine Stadt der noch kürzeren Wege wird und ÖPNV, Radverkehr und Fußverkehr Vorrang bekomme.
Der Stadt Kassel zufolge widmen sich weitere Kapitel der Strategie Maßnahmen in den Bereichen Industrie und Gewerbe, Artenvielfalt, Landwirtschaft und Ernährung sowie Konsum und Abfall. Der Klimaschutzrat empfehle zudem die zielgerichtete Kommunikation und Einbeziehung der Stadtbevölkerung in den Prozess – Veränderung könne nur im Zusammenspiel mit der Bevölkerung funktionieren.
Die Berechnung der möglichen Emissionseinsparung bis 2030 setze dabei eine Umsetzung aller Maßnahmen, entsprechende Steuerung und Finanzierung voraus. Dafür müsse die Geschwindigkeit der Umsetzung stark beschleunigt werden, so der Klimaschutzrat.
Laut der Stadt Kassel flossen in die Strategie Expertisen und Empfehlungen aus über zwei Jahren Arbeit von rund 140 Ehrenamtlichen aus Klimaschutzrat und Themenwerkstatt ein. Die Strategie werde nun dem Magistrat zur Kenntnisnahme vorgelegt. Einige Maßnahmen befänden sich bereits in Umsetzung, für andere seien weitere politische Beschlüsse nötig.
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