Dienstag, 19. August 2025

MainovaStabiles Ergebnis in turbulenten Zeiten

[04.10.2022] Mainova hat Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2022 veröffentlicht. Noch liegt das Ergebnis auf Vorjahresniveau, für das gesamte Geschäftsjahr sehen die Prognosen aufgrund der Energiekrise düster aus.
Mainova-Zentrale in Frankfurt: Das Ergebnis des Energieversorgers liegt noch auf Vorjahresniveau

Mainova-Zentrale in Frankfurt: Das Ergebnis des Energieversorgers liegt noch auf Vorjahresniveau

(Bildquelle: Mainova AG)

Mainova hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2022 den Gewinn auf Vorjahresniveau gehalten. Wie das Frankfurter Energieunternehmen mitteilt, lag das bereinigte Ergebnis vor Steuern (EBT) bei knapp über 86 Millionen Euro und damit rund eine Million Euro unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. Bei der Vorstellung der Zahlen vergangene Woche sagte Vorstandschef Constantin H. Alsheimer: „Mainova blickt auf ein schwieriges und bewegtes erstes Halbjahr 2022 zurück. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auch auf die Energiewirtschaft sind massiv. Dazu gehören unter anderem der enorme Preisdruck, exorbitant gestiegene Marktrisiken und die Herausforderungen in der Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit.“

Gasgeschäft tief im Minus

Aufgrund der Auswirkungen der Energiekrise auf den Gashandel und den damit verbundenen extremen Beschaffungspreisen sei das Ergebnis in der Gasversorgung stark um über 46 Millionen Euro auf ein Minus von fast zehn Millionen Euro gesunken. Bei der Stromversorgung hingegen verzeichne Mainova ein Plus von über 25 Millionen Euro. Auch das Netzgeschäft habe sich positiv ausgewirkt. Im Segment Erneuerbare Energien/Energiedienstleistungen stieg der Gewinn um über 12 Millionen Euro auf 18,5 Millionen Euro, verantwortlich dafür seien vor allem die Wind- und Solarparks sowie das Biomassekraftwerk des Unternehmens.

Investitionen verdoppelt

Nach Angaben von Alsheimer hat Mainova im ersten Halbjahr 2022 rund 126 Millionen Euro investiert, doppelt so viel wie im ersten Halbjahr 2021. Der Mainova-Chef betonte: „Gerade in diesen schwierigen Zeiten dürfen wir die drei wesentlichen Ziele der Energieversorgung nicht aus den Augen verlieren: Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit von Energie und Klimaschutz.“ In den Klimaschutz fließe in den kommenden Jahren ein wesentlicher Anteil der Investitionen in Höhe von insgesamt 1,8 Milliarden Euro. Dazu gehöre auch, dass das Heizkraftwerk West in Frankfurt für den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet werde. „Auf diese Weise sparen wir ab 2027 jährlich 400.000 Tonnen CO2 ein und treiben die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Frankfurt voran“, sagte Alsheimer. Darüber hinaus setze Mainova den Ausbau der erneuerbaren Energien fort. So baue das Unternehmen zusammen mit Partnern derzeit einen der größten Solarparks Deutschlands in der Uckermark (wir berichteten).

Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für die Energiewende

#bild2 Bei allen Schwierigkeiten sieht Alsheimer auch Chancen, etwa den Einsatz von Wasserstoff. „Wesentliche Voraussetzungen für die Energiewende sind die Transformation in der Wärmeversorgung und Technologieoffenheit. Für den erforderlichen Hochlauf von Wasserstoff hat Mainova gemeinsam mit anderen hessischen Unternehmen die Landesregierung zum Aufbruch in die Wasserstoffzukunft aufgerufen. Denn Wasserstoff ist eine der Schlüsseltechnologien, die über das Gelingen der Energiewende entscheiden werden“, gab sich Alsheimer überzeugt.
Der weitere Verlauf des Geschäftsjahres ist laut Mainova schwer zu prognostizieren, zu hoch seien derzeit die Unsicherheiten. Zu den größten Risiken gehörten das Abnahmeverhalten der Kundinnen und Kunden, die gestiegenen Bezugskosten sowie mögliche Ausfälle von Forderungen genauso wie von Handelspartnern. Der Vorstand der Mainova geht deswegen für das Geschäftsjahr 2022 von einem bereinigten EBT deutlich unter dem Niveau des Jahres 2021 aus.



Stichwörter: Unternehmen, Mainova, Bilanz


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

RWE: Halbjahresergebnis vorgelegt

[19.08.2025] RWE hat im ersten Halbjahr 2025 ein bereinigtes Nettoergebnis von 0,8 Milliarden Euro erzielt und damit bereits die Hälfte des Jahresziels erreicht. Der Energiekonzern bekräftigt seine Ergebnisprognose sowie das Dividendenziel und treibt den Ausbau erneuerbarer Kapazitäten weiter voran. mehr...

rku.it: Ewa nutzt NextGen-Plattform

[18.08.2025] Der Herner IT-Dienstleister rku.it hat das Unternehmen Energie- und Wasserversorgung Altenburg als Neukunden für seine Plattformlösung NextGen | ERP gewonnen. Damit stärkt das Unternehmen seine Präsenz im ostdeutschen Energiemarkt. mehr...

SWLB: TV-Dokumentation erschienen

[13.08.2025] Eine neue TV-Dokumentation zeigt, wie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim über 180.000 Menschen klimafreundlich und zukunftsfähig versorgen. mehr...

Kreis Höxter: Internet und Energie aus einer Hand

[07.08.2025] Sewikom und BeSte Stadtwerke starten gemeinsame Angebote für Internet und Energie. mehr...

Stadtwerke Verbund Südniedersachsen: Kooperation für den Ausbau Erneuerbarer

[31.07.2025] Zehn regionale Energieversorger aus Südniedersachsen und Nordhessen haben sich zu Stadtwerke Verbund Südniedersachsen zusammengeschlossen. Ziel der neuen Kooperation ist es, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben und regionale Projekte mit Bürgerbeteiligung umzusetzen. mehr...

Stadtwerke Konstanz: Kerngeschäft bleibt stabil

[28.07.2025] Das Geschäftsjahr 2024 haben die Stadtwerke Konstanz mit einem Umsatzrückgang abgeschlossen. Das Gesamtergebnis nach Steuern betrug minus 3,75 Millionen Euro. Dank einer Kapitalzuführung der Stadt konnte jedoch ein positiver Saldo erreicht werden. mehr...

badenovaNETZE: Erfolgreiche Zertifizierung

[25.07.2025] Der Netzbetreiber badenovaNETZE hat ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 eingeführt und erfolgreich zertifizieren lassen. mehr...

Enpal: Eigenes Unternehmen für Messstellenbetrieb gegründet

[25.07.2025] Enpal hat seinen Messstellenbetrieb in ein eigenständiges Unternehmen überführt: metrify smart metering übernimmt über 50.000 intelligente Messsysteme und soll den Roll-out im B2B-Markt beschleunigen. Ziel ist es, weitere Partner wie Stadtwerke und Stromlieferanten bei der Digitalisierung des Energiesektors zu unterstützen. mehr...

interview

Interview: Mehr Mut zur Dezentralität

[24.07.2025] Nach drei Jahrzehnten an der Spitze von 2G Energy verabschiedet sich Christian Grotholt aus dem operativen Geschäft. Im Gespräch mit stadt+werk zieht der Mitgründer und langjährige CEO eine persönliche Bilanz. mehr...

WEMAG: Erfolg in volatilem Umfeld

[23.07.2025] Der kommunale Energieversorger WEMAG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Unternehmen erwirtschaftete deutlich höhere Überschüsse als im Vorjahr, investierte kräftig in das Stromnetz und setzte auf den Ausbau erneuerbarer Energien. mehr...

Stadtwerke Gütersloh: Rückkauf der Anteile von den Stadtwerken Bielefeld

[22.07.2025] Die Stadtwerke Bielefeld haben ihre Anteile an den Stadtwerken Gütersloh verkauft. Der Vertrag ist unterzeichnet, die Stadt Gütersloh übernimmt wieder vollständig die Kontrolle über das Versorgungsunternehmen. mehr...

IVU Informationssysteme: Strategische Partnerschaft mit Soptim

[21.07.2025] IVU Informationssysteme und Soptim haben ihre Kräfte im Energiedatenmanagement gebündelt und bereits ein gemeinsames EDM-System erfolgreich bei Kunden im Einsatz. Gleichzeitig bleibt die bewährte Zusammenarbeit von IVU mit Kisters im Bereich Redispatch bestehen. mehr...

badenova: Digitalisierung der Vertriebs- und Netzprozesse

[21.07.2025] Der Freiburger Energiedienstleister badenova baut gemeinsam mit der Kölner Cloudplattform epilot ein digitales 360-Grad-Ökosystem auf. Ziel ist eine durchgängige, vernetzte Kundenerfahrung, die Commodity-Produkte und Energiedienstleistungen erstmals auf einer Plattform vereint. mehr...

Energie und Wasser Potsdam: Genehmigung für Kreditaufnahme

[16.07.2025] Energie und Wasser Potsdam darf Kredite von 375 Millionen Euro aufnehmen. Damit startet der nächste Abschnitt des 1,3‑Milliarden‑Programms, das Potsdams Wärmeversorgung mit Tiefengeothermie und weiteren erneuerbaren Quellen bis 2030 umbauen soll. mehr...

Hamburger Energienetze: Fusion zeigt finanzielle Wirkung

[15.07.2025] Nach dem Zusammenschluss von Gasnetz und Stromnetz Hamburg legen die Hamburger Energienetze erstmals Zahlen vor. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 1,325 Milliarden Euro, rund 109 Millionen Euro fließen an die Freie und Hansestadt. mehr...