IZESStudie zu EEGe erschienen

Die Studie zeigt, wie geeignete Tarifmodelle, intelligente Messsysteme und lokale Kooperationen helfen können, die Potenziale von EEGe systemdienlich zu erschließen.
(Bildquelle: IZES gGmbH)
Eine neue Studie des Instituts für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES) zeigt, wie Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEGe) sinnvoll in das Stromsystem integriert werden können. Die Untersuchung mit dem Titel Erneuerbare Energie-Gemeinschaften (EEGe) und ihre gelingende Integration in das Stromsystem analysiert technische, regulatorische und ökonomische Voraussetzungen, unter denen gemeinschaftlich erzeugter Strom nicht nur die lokale Versorgung stärkt, sondern auch zur Netzstabilität beiträgt.
Mit der geplanten Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) durch das Bundeswirtschaftsministerium rückt die gemeinschaftliche Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien – das sogenannte Energy Sharing – in greifbare Nähe. Ein aktueller Referentenentwurf vom 10. Juli 2025 sieht unter § 42c EnWG vor, dass juristische Personen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen künftig Strom aus eigenen oder gemeinschaftlich betriebenen Anlagen rechtssicher untereinander teilen können. Die Grundlage hierfür bildet die EU-Richtlinie 2018/2001 (RED II), die EEGe als rechtliche Struktur definiert. Sie sind nicht auf finanziellen Gewinn ausgerichtet, sondern sollen ihren Mitgliedern ökologische, wirtschaftliche und gemeinschaftliche Vorteile bringen.
Eigenversorgung mit Strom
Im Zentrum des Modells steht die Eigenversorgung mit Strom aus gemeinschaftseigenen Anlagen. Das kann insbesondere im Sommer entlastend auf die Verteilnetze wirken, wenn Photovoltaik-Anlagen viel Strom produzieren. Gerade kleinere Anlagen unter 100 Kilowatt, die bislang ungeregelt in das Niederspannungsnetz einspeisen, stellen viele Netzbetreiber vor Herausforderungen. Sie erhalten auch bei negativen Börsenpreisen eine garantierte Einspeisevergütung und haben daher keinen Anreiz, Erzeugung und Verbrauch abzustimmen. EEGe könnten hier durch koordinierte Eigenversorgung Abhilfe schaffen.
Die Studie zeigt, dass durch passende Tarifmodelle – insbesondere dynamische Stromtarife und variable Netzentgelte – Lastspitzen im Verteilnetz verringert und Energieverluste reduziert werden können. Flexibilitäten wie Batteriespeicher, Wärmepumpen oder Elektromobilität lassen sich im Rahmen von EEGe systematisch erschließen. Gemeinschaften mit unterschiedlichen Lastprofilen, etwa aus Haushalten, kommunalen Einrichtungen und kleineren Betrieben, erzielen dabei eine deutlich höhere Netzentlastung als homogene Gruppen.
Kommunen können profitieren
Auch die kommunale Ebene könnte vom Modell profitieren. Städte und Gemeinden dürfen künftig Strom aus eigenen Anlagen innerhalb ihrer Liegenschaften teilen. Der PV-Überschuss vom Bauhof könnte etwa das benachbarte Freibad versorgen. Öffentliche Wohnungsbaugesellschaften wiederum können ihren Mieterinnen und Mietern kostengünstig erzeugten Strom bereitstellen – oft mit geringerem Aufwand als bei klassischen Mieterstrommodellen. Solche Lösungen stärken nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die soziale und lokale Verankerung der Energiewende.
Voraussetzung dafür ist ein geeigneter rechtlicher und technischer Rahmen. Die Studie fordert daher, Netzbetreiber gesetzlich zu verpflichten, bei EEGes bevorzugt intelligente Messsysteme zu installieren. Diese ermöglichen eine exakte Erfassung und Abrechnung des gemeinschaftlich genutzten Stroms. Ergänzend könnten Förderprogramme für die Anschaffung von Steuer- und Kommunikationstechnik eingerichtet werden. Auch auf Netzbetreiberseite sollte der Einsatz digitaler Infrastruktur regulatorisch angereizt werden.
Nicht zuletzt kommt es auf die Ausgestaltung der Stromtarife an. Lokale, flexible Preismodelle, die sich an Netzbelastung und EE-Verfügbarkeit orientieren, könnten ein systemdienliches Verhalten innerhalb von EEGes weiter fördern. So lässt sich nicht nur die Eigenversorgung optimieren, sondern auch ein Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes leisten.
BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST
[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...
Balzhausen: Erste Einspeisesteckdose Deutschlands in Betrieb gegangen
[23.10.2025] In Balzhausen im bayerisch-schwäbischen Landkreis Günzburg ist Deutschlands erste Einspeisesteckdose in Betrieb gegangen. Das von LEW Verteilnetz und Bayernwerk Netz entwickelte Konzept soll Erneuerbare-Energien-Anlagen schneller, günstiger und planbarer ans Netz bringen. mehr...
Datenplattform: Analoger Strom in digitalen Netzen
[13.10.2025] Mit seiner Smart Energy Platform unterstützt der Hersteller GISA Stadtwerke bei der Digitalisierung der Niederspannung. Das Unternehmen setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern und auf offene, skalierbare Lösungen. mehr...
Stadtwerke Völklingen: Neue Trafostation in Betrieb genommen
[13.10.2025] In Völklingen-Ludweiler ist eine neue Trafostation in Betrieb gegangen. Die Anlage „Zum Heidenhübel“ stärkt laut Stadtwerke Völklingen Netz die lokale Stromversorgung und verbessert die Einspeisung von Energie aus Photovoltaikanlagen. mehr...
Mitnetz Strom: Investitionen in Westsachsen
[30.09.2025] Mitnetz Strom investiert 2025 in Westsachsen 565 Millionen Euro in Ausbau, Modernisierung und Digitalisierung des Stromnetzes. Ziel ist eine sichere Energieversorgung und die Integration wachsender Einspeisungen aus erneuerbaren Energien. mehr...
SuedOstLink: Richtfest für Station in der Hohen Börde
[30.09.2025] In der Hohen Börde bei Magdeburg wurde jetzt das Richtfest für eine zentrale Station des SuedOstLinks gefeiert. Die Anlage soll künftig Leitungen bündeln, Kabelübergänge sichern und den Betrieb überwachen. mehr...
E-Werk Lüsen: Intelligente Netzüberwachung mit SMIGHT IQ Cockpit
[23.09.2025] Mit der Lösung SMIGHT IQ Cockpit will das Südtiroler E-Werk Lünsen mehr Transparenz über das Netz gewinnen. Präzise Messdaten sollen auf kritische Situationen hinweisen. mehr...
BDEW/VKU: Milliardenverluste durch Netzregulierung
[18.09.2025] BDEW und VKU sehen durch die geplanten Änderungen bei der Netzregulierung erhebliche Risiken für Investitionen. mehr...
Netzausbau: Freileitungen statt Erdkabel
[18.09.2025] Die Betreiber der großen Stromübertragungsnetze sprechen sich eindeutig gegen sogenannte Hybridlösungen aus, bei denen beim Netzausbau Erdkabel und Freileitungen kombiniert werden. Sie führen Kosten, Technik, Akzeptanz und Genehmigungsverfahren als Gründe an. mehr...
Smartoptimo: Stadtwerke Steuerzentrale der Energiewende
[16.09.2025] Für die Energiewende sind nicht nur mehr Windräder und Solaranlagen, sondern auch eine digitale Steuerung notwendig. Darüber waren sich die über 220 Fachleute aus der kommunalen Energiewirtschaft einig, die sich am 10. September in Osnabrück beim Forum Netz & Vertrieb von smartoptimo trafen. Durch ihre Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern sowie ihre digitale Kompetenz seien Stadtwerke die richtigen Kandidaten, um die Energiewende vor Ort zu steuern. mehr...
Bielefeld: Zwei Projekte zu flexiblen Stromnetzen
[15.09.2025] Die Hochschule Bielefeld und die Stadtwerke Bielefeld untersuchen in zwei Projekten, wie Stromnetze auf Quartiersebene flexibler und nachhaltiger betrieben werden können. Am Beispiel der Sennestadt werden neue Methoden getestet, um Photovoltaik und Elektromobilität besser miteinander zu verzahnen. mehr...
Bundesnetzagentur: Vorletztes Teilstück von Ultranet genehmigt
[03.09.2025] Die Bundesnetzagentur hat einen weiteren Abschnitt der Höchstspannungsleitung Ultranet genehmigt. Damit rückt die geplante Inbetriebnahme Ende 2026 ein Stück näher. mehr...
EFR: Steuerbox von BSI zertifiziert
[01.09.2025] Die Steuerbox GCU-S von EFR hat vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die BSI-Zertifizierung erhalten. Damit gilt sie als konform mit den technischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen für CLS-Kommunikationsadapter. mehr...
TransnetBW: Hybride Netzbooster sind machbar
[29.08.2025] Eine Studie bestätigt, dass hybride Netzbooster aus Batteriespeicher und Wasserstoffturbine technisch machbar und wirtschaftlich sind. Sie könnten die Netzstabilität erhöhen und teure Redispatch-Maßnahmen verringern. mehr...
50Hertz: Einladung zu Infomärkten
[29.08.2025] Im September 2025 lädt 50Hertz erstmals Bürgerinnen und Bürger zu drei öffentlichen Infomärkten zum Trassenprojekt TraveBilleLink ein, bei denen Experten methodische, technische und partizipative Aspekte unmittelbar erläutern. mehr...














