Mittwoch, 27. August 2025

NRWPV-Initiative gestartet

[27.08.2025] Nordrhein-Westfalen will mehr Sonnenstrom von den Dächern seiner Städte holen. Landesregierung und Wohnungswirtschaft haben dazu eine gemeinsame Initiative für Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern gestartet.

Das Land Nordrhein-Westfalen will mehr Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäuser bringen.

(Bildquelle: adobestock)

Wie die Landesregierung Nordrhein-Westfalen mitteilt, haben Land, Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, Unternehmen, Genossenschaften und die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate eine Photovoltaik-Initiative für Mehrparteienhäuser auf den Weg gebracht. Ziel ist es, das bisher ungenutzte Potenzial von Dachflächen stärker auszuschöpfen. Zum Auftakt unterzeichneten die Beteiligten am 18. August eine gemeinsame Absichtserklärung.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, Nordrhein-Westfalen setze weiter konsequent auf erneuerbare Energien. Gerade in den städtischen Regionen gebe es viele bislang ungenutzte Dächer. Mieterstrommodelle und gemeinschaftliche Gebäudeversorgung sollen ermöglichen, dass auch Mieterinnen und Mieter direkt von günstiger Sonnenenergie profitieren. Neubaur betonte zugleich, der Bund müsse für Verlässlichkeit bei der Förderung sorgen, damit Bürgerinnen und Bürger, die in saubere Energie investieren, Planungssicherheit haben.

Laut Landesregierung sieht die Absichtserklärung vor, dass bis 2030 ein bedeutender Anteil der Mehrparteienhäuser im Land mit Photovoltaik ausgestattet wird. Praktische Hürden wie technische, rechtliche und bürokratische Fragen sollen durch Informations- und Unterstützungsangebote abgebaut werden. Außerdem soll Nordrhein-Westfalen beim Mieterstrom eine Vorreiterrolle einnehmen.

Alexander Rychter, Direktor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, bezeichnete Photovoltaik als Schlüssel, um Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbares Wohnen miteinander zu verbinden. Viele Mitgliedsunternehmen setzten bereits Projekte um und erschlössen weitere Dachflächen. In enger Zusammenarbeit mit dem Land wolle man sich gegenüber dem Bund für bessere Rahmenbedingungen einsetzen.

Hintergrund der Initiative ist der deutliche Zuwachs an Photovoltaikanlagen in Nordrhein-Westfalen. Nach Angaben des Landes wurden in den vergangenen beiden Jahren fast 200.000 neue Anlagen mit zusammen rund 2,2 Gigawatt Leistung pro Jahr installiert. Dennoch bleibt gerade auf Mehrparteienhäusern ein großes Potenzial ungenutzt. Mit der Initiative will das Land dieses gezielt erschließen.

Die Maßnahme ist zugleich Teil der Energie- und Wärmestrategie Nordrhein-Westfalen. Darin hat sich die Landesregierung vorgenommen, die installierte Photovoltaik-Kapazität bis 2030 auf 21 bis 27 Gigawatt zu steigern. Als dicht besiedeltes Bundesland mit vielen Mehrfamilienhäusern sieht Nordrhein-Westfalen dafür besonders gute Voraussetzungen.





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