Donnerstag, 21. August 2025

HertenEine Stadt dient als Speicher

[06.07.2016] Die Hertner Stadtwerke und die Technische Hochschule Dortmund haben jetzt das Projekt „Die Stadt als Speicher“ gestartet. Erzeuger und Verbraucher werden hier zwecks Ausgleich der Einspeisung aus erneuerbaren Energien intelligent miteinander vernetzt und gesteuert.
Der Feldtest Stadt als Speicher wurde am 30. Juni 2016 gestartet.

Der Feldtest Stadt als Speicher wurde am 30. Juni 2016 gestartet.

(Bildquelle: Hertener Stadtwerke)

Die stark volatile Einspeisung aus erneuerbaren Energien ist eine große Herausforderung für die Energiewende. Strom muss jederzeit zur Verfügung stehen, obwohl er nur schwer speicherbar ist. Dafür müssten viele Speicher wie Pumpspeicherkraftwerke oder Batteriespeicher errichtet werden. Der BINE Informationsdienst macht in diesem Zusammenhang auf ein anderes Forschungsprojekt aufmerksam: Die Stadt als Speicher. Durch die Kopplung von Strom- und Wärmeversorgung sollen in der Stadt Herten bereits vielfach vorhandene Speicherpotenziale genutzt werden. So konnte in den vergangenen zwei Jahren unter Leitung des Instituts für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft (ie3) der Technischen Universität Dortmund ein System entwickelt werden, mit dem sich so genannte Felxibilitätsoptionen zielgerichtet nach der Einspeisung erneuerbarer Energien betreiben lassen. Dabei versteht man unter Flexibilitätsoptionen elektrische Verbraucher und Erzeuger wie Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Blockheizkraftwerke, deren Stromverbrauch und Erzeugung sich zeitlich verschieben lassen. Durch eine zielgerichtete Steuerung kann der Strom aus erneuerbaren Energien in städtischen Gebieten so gespeichert werden. Im nordrhein-westfälischen Herten wurde jetzt ein solcher Feldtest gestartet. Die Wissenschaftler koordinieren hier für ein Jahr den Betrieb dreier Blockheizkraftwerke mit dem Einsatz dreier Wärmepumpen, einer Photovoltaik-Anlage, eines großen Lithium-Ionen-Speichers und einer privaten Elektrospeicherheizung zum Ausgleich der Photovoltaik- und Windeinspeisung. Die Blockheizkraftwerke nutzen dabei die Wärmespeicherfähigkeit der angeschlossenen Verbraucher. Diese sind ein Hallenbad, ein Freizeitbad und ein Nahwärmenetz. Mithilfe aktueller Wetterprognosen werden optimale Einsatzfahrpläne für die einzelnen Anlagen berechnet. Via Internet werden die Fahrpläne versendet und vor Ort umgesetzt. Der vieldiskutierte Leitungsausbau im Stromnetz kann so langfristig reduziert werden, schreibt der BINE Informationsdienst. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt im Rahmen der Forschungsinitiative Energiespeicher.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energiespeicher

Waltershausen: Positive Bilanz zu Batteriespeicher

[11.08.2025] Der Batteriespeicher in Waltershausen bestätigt nach fünf Monaten Dauerbetrieb die technologische Ausrichtung von Tauber Energy. Die Anlage gilt als stabil, marktfähig und als Schlüsselprojekt für kommende Speicherstandorte. mehr...

bericht

Quartierskonzepte: Krisensichere Energieversorgung

[04.08.2025] Die Kombination aus BHKW, Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher mit Notstromfunktion gewährleistet in der Gemeinde Wackersdorf die Versorgungssicherheit sowohl im Alltag als auch im Krisenfall. mehr...

Stadtwerke Münster: Im Verbund mit Verbund

[07.07.2025] Die Stadtwerke Münster und das Energieunternehmen Verbund bündeln ihre Kräfte für ein gemeinsames Projekt: In Münster soll ein großer Batteriespeicher entstehen. Baubeginn ist für 2026 geplant. Die Anlage soll helfen, Strom aus Wind und Sonne besser zu nutzen. mehr...

Trianel: Großbatterie soll Netz stabilisieren

[30.06.2025] Trianel plant mit Luxcara und BKW einen Batteriespeicher in Waltrop. In der ersten Ausbaustufe soll das System 900 Megawatt leisten. Ziel ist es, mehr Flexibilität ins Stromnetz zu bringen und Schwankungen bei erneuerbaren Energien auszugleichen. mehr...

Bollingstedt: Größter Batteriespeicher Deutschlands in Betrieb

[16.06.2025] In Bollingstedt (Schleswig-Holstein) ist Deutschlands größter Batteriespeicher offiziell in Betrieb gegangen. Die 103,5-Megawatt-Anlage soll erneuerbare Energien besser nutzbar machen und Strompreise dämpfen. mehr...

Konstanz: Batteriespeicher senkt Strombezug von Bad

[16.05.2025] Mit einem neuen Batteriespeicher aus Konstanz senkt das Schwaketenbad seinen Strombezug aus dem Netz drastisch. Dank der intelligenten Kombination von Photovoltaik, Blockheizkraftwerk und Speichertechnik wurde der Zukauf von Energie im April um rund 80 Prozent reduziert. mehr...

MVV: Komplexes Energiekonzept für Hamburger Bürogebäude

[15.05.2025] Für das Hamburger Bürogebäude Borx von Strabag Real Estate setzt MVV ein komplexes Energiekonzept um, das unter anderem einen Eisspeicher und Wärmepumpen umfasst. mehr...

Waldkappel: ABO Energy baut Batteriespeicher

[14.05.2025] ABO Energy hat jetzt mit den Bauarbeiten für einen 16-Megawatt-Batteriespeicher im nordhessischen Waldkappel begonnen. Die Anlage soll ab Herbst 2025 helfen, Strom aus erneuerbaren Quellen effizient zu speichern und das Netz zu stabilisieren. mehr...

Das Bild zeigt eine scheamatische Darstellung eines modularen Speichersystems der Firma INTILION mit Speichercontainern und weiteren Komponenten.

Intilion: Großspeicher für Umspannwerk

[02.05.2025] Am Umspannwerk Essentho bei Marsberg im Hochsauerlandkreis entsteht der erste Großspeicher der Region. Das modulare System von Intilion hat eine Kapazität von 81 Megawattstunden. mehr...

Tauber Energy: Batteriespeicher in Thüringen in Betrieb genommen

[14.04.2025] Mit dem Batteriespeicher BESS Waltershausen nimmt Tauber Energy erstmals einen Großspeicher in Thüringen in Betrieb. Das Projekt mit zehn Megawatt Leistung markiert den Startschuss für eine weitreichende Speicherstrategie des Unternehmens. mehr...

EUPD Research/Anker SOLIX: Studie zu Balkonkraftwerken

[09.04.2025] Eine aktuelle Studie von EUPD Research und Anker SOLIX zeigt: Speicherlösungen steigern die Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken erheblich. Haushalte können ihre Stromkosten damit um bis zu 64 Prozent senken – und die Investition amortisiert sich teils bereits nach vier Jahren. mehr...

Gersthofen: Transformatoren für Wasserkraftwerk angeliefert

[08.04.2025] In Gersthofen schreitet der Aufbau eines neuartigen Hybridsystems zur Netzstabilisierung voran: Zwei Transformatoren bilden künftig das technische Herzstück für die Kombination aus Wasserkraft und Batteriespeicher. mehr...

terralayr: Neuer Batteriespeicher für Celle

[01.04.2025] Das Unternehmen terralayr errichtet in Altencelle bei Celle einen neuen Batteriespeicher mit einer Leistung von 15 Megawatt und einer Kapazität von 30 Megawattstunden. Die Anlage soll ab Ende 2025 das Stromnetz stabilisieren und Schwankungen in der erneuerbaren Energieerzeugung ausgleichen. mehr...

RheinEnergie/SMA: Partnerschaft für Batterien

[27.03.2025] Der Kölner Energieversorger RheinEnergie und der Systemintegrator SMA Altenso bündeln ihre Kräfte, um gemeinsam Batteriespeicherlösungen in Deutschland voranzutreiben. mehr...

Hamm: RWE baut drei neue Batteriespeicher

[26.03.2025] RWE errichtet am Standort des ehemaligen Steinkohlekraftwerks Westfalen in Hamm drei neue Batteriespeicher mit einer Leistung von insgesamt 600 Megawatt und einer Kapazität von 1,2 Gigawattstunden. mehr...