Samstag, 13. Dezember 2025

EschweilerFaktor X-Baugebiet entsteht

[20.05.2022] EWV Energie- und Wasser Versorgung übernimmt die Heizzentrale bei den in Eschweiler entstehenden Faktor X-Baugebieten. Diese zeichnen sich durch klimaschonende Ansätze bei Bau und Nutzung der Gebäude aus.
Besichtigung der Pläne für das in Eschweiler entstehende Neubaugebiet.

Besichtigung der Pläne für das in Eschweiler entstehende Neubaugebiet.

(Bildquelle: EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH)

In der Stadt Eschweiler entsteht eine neue Faktor X-Siedlung. Wie EWV Energie- und Wasserversorgung mitteilt, sind für diese Baugebiete klimaschonende Ansätze bei Bau und Nutzung der Gebäude typisch. Dazu trage auch die Wärmeversorgung bei: Denn die insgesamt vier Mehrfamilienhäuser, 33 Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften bräuchten keine eigene Wärmeversorgung. Dafür gebe es die Heizzentrale der EWV.
Wie es funktioniert, hätten nun Vertreter der Stadt Eschweiler und der EWV vorgestellt. „Im Wesentlichen liefern eine moderne Heizzentrale und das lokale Rohrnetz die benötigte Wärme direkt ins Haus“, erläutert Hermann Gödde von der Stadt Eschweiler. Und das geht laut EWV klimaschonend: Die Heizanlage mit rund 300 Kilowatt Wärmeleistung setze komplett auf Pellets als so genannten Primärenergieträger. „Die Pellets werden aus Sägerestholz von regionalen Sägewerken hergestellt und brauchen keine langen Transportwege“, so Gödde. „Dies ist der erste Baustein einer zukunftsweisenden Wärmeversorgung der Stadt“, ergänzt Eberhard Büttgen von der Stadt Eschweiler. „In Zukunft will man in Eschweiler auch verstärkt auf Nahwärmeversorgung mit Nutzung von Umweltwärme aus Indewasser und Grundwasser setzen“, so Büttgen. Fossile Energieträger spielen dabei keine Rolle mehr.
Angaben von EWV zufolge versorgt das lokale Nahwärmenetz über spezielle Leitungen die Menschen mit Wärme. Das Prinzip entspreche der Fernwärmeversorgung. Allerdings setze die Quartierslösung der EWV auf höchste Effizienz. „Für die Bauenden hat das den Vorteil, dass hier der bei der Beantragung von KfW-Förderungen wichtige Primärenergiefaktor bei circa 0,4 liegt. Das bedeutet grundsätzliche Förderung im Rahmen eines KfW-40-Hauses“, ergänzt Samy Gasmi. Er ist bei der EWV für Wärmeprojekte zuständig.

Wärmelieferung kann sofort starten

Laut EWV sind ein eigener Heizraum oder eine Abgasleitung nicht mehr nötig. Lediglich eine so genannte Hausübergabestation werde eingebaut. „Sie ist etwas kleiner als ein modernes Klimagerät und wird zwischen den Rohrleitungen und der Hausinstallation platziert. Auch das sonst unvermeidliche Betriebsgeräusch beispielsweise einer Wärmepumpenlösung entfällt“, so Gasmi weiter. Lediglich der Hausübergabepunkt, an dem auch Wasser- und Stromanschluss laufen, so EWV, ist in diesem Fall etwas größer. Zusätzlicher Vorteil: Ist die Hausinstallation komplett, könne die Wärmelieferung sofort starten.
Für die EWV sei es nicht die erste Wärmeversorgung in dieser Größenordnung: Aktuell seien in der Städteregion und im Kreis Düren schon elf Wärmenetze zur Quartiersversorgung in Betrieb. Weitere sollten folgen. Neben den so versorgten 200 Gebäuden, mehreren hundert Wohnungen und Gewerbeeinheiten, sei die EWV für 900 Heizungsanlagen in der gesamten Region zuständig, darunter auch Blockheizkraftwerke (BHKW) und Wärmepumpen. Damit würden Leistungen von bis zu mehreren Megawatt abgedeckt.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Schornsheim: Klimaneutrales Neubaugebiet fertiggestellt

[11.12.2025] Schornsheim hat das neue Neubaugebiet Gänsweide übernommen, das komplett auf Erdwärme setzt. MVV zufolge ist es das erste Gebiet der Verbandsgemeinde Wörrstadt, das mit einem kalten Nahwärmenetz erschlossen wurde. mehr...

Agentur für Erneuerbare Energien: Hintergrundpapier bewertet Wärmewende

[11.12.2025] Ein Hintergrundpapier der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt deutliche Unterschiede beim Fortschritt der Wärmewende in den Bundesländern. Die Analyse beleuchtet sowohl den Ausbau erneuerbarer Wärme als auch den Stand der kommunalen Wärmeplanung. mehr...

Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim: Bürgerbeteiligung beeinflusst Fernwärmeplanung

[11.12.2025] In Ludwigsburg und Kornwestheim beeinflusst die Bürgerbeteiligung erstmals spürbar die Fernwärmeplanung. Wie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim berichten, führt die Nachfrage der Anwohner direkt zu vorgezogenen Ausbauschritten. mehr...

naturstrom: Zuschlag für Wärmeplanung erhalten

[10.12.2025] naturstrom und EnergyEffizienz haben erstmals gemeinsam den Zuschlag für eine kommunale Wärmeplanung erhalten. Die beiden Unternehmen sollen die Wärmeplanung für die Kommunale Allianz Aurach-Zenn in Nordbayern erarbeiten. mehr...

Wärmewende Akademie: Positive Bilanz nach einem Jahr

[10.12.2025] Die Mannheimer Wärmewende Akademie zieht ein Jahr nach ihrer Eröffnung eine positive Bilanz: Über 90 Handwerksbetriebe haben ihre Schulungen durchlaufen und unterstützen die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme. mehr...

Neutraubling: Biomasseheizwerk ans Wärmenetz gegangen

[08.12.2025] REWAG hat in Neutraubling jetzt ein Biomasseheizwerk offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage soll das Wärmenetz stabilisieren und ein weiterer Schritt zur Dekarbonisierung sein. mehr...

Deutsche Telekom: Abwärme für Berliner Wohnkomplex

[04.12.2025] Ein denkmalgeschützter Wohnkomplex in Berlin-Schöneberg wird künftig zu großen Teilen mit Abwärme aus einem Telekom-Rechenzentrum beheizt. Das geplante System soll rund zwei Drittel des Wärmebedarfs der 500 Wohnungen abdecken, ohne die Mieter finanziell zusätzlich zu belasten. mehr...

Wuppertal: Online-Beteiligung zur Wärmeplanung gestartet

[04.12.2025] Wuppertal bittet die Bevölkerung erneut um Hinweise zur kommunalen Wärmeplanung und öffnet dafür eine zweite Online-Beteiligung. Bis zum 12. Dezember können Bürgerinnen und Bürger laut wer denkt was Vorschläge zur klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 einreichen. mehr...

Heidelberg: 86 Millionen Euro Förderung vom Bund

[03.12.2025] Heidelberg erhält für drei zentrale Projekte der Wärmewende 86 Millionen Euro Fördermittel des Bundes. mehr...

Kommunale Wärmeplanung: Vorläufige Ergebnisse mehrerer Städte

[27.11.2025] Mehrere deutsche Städte legen erste oder vorläufige Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vor und öffnen die Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger. Die Zwischenstände aus Leverkusen, Kaiserslautern und Hamburg zeigen, wo Netzausbau, Sanierungen und erneuerbare Quellen künftig ansetzen könnten. mehr...

Konstanz: Gründung von Wärmeverbund

[27.11.2025] Die Stadtwerke Konstanz gründen gemeinsam mit Solarcomplex eine Gesellschaft für den Aufbau eines regenerativen Wärmeverbunds im neuen Stadtteil Hafner. Der Entscheidung des Gemeinderats zufolge soll Wärmeversorgung Hafner Wärmepumpen und eine eigene Photovoltaikanlage bündeln. mehr...

IÖW: Projekt zu Nahwärmenetzen in kleinen Kommunen

[26.11.2025] Ein Projekt des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, wie kleine Kommunen Nahwärmenetze auch ohne eigenes Stadtwerk umsetzen können. Dem IÖW zufolge sind eine gesicherte Nachfrage vor Ort und ein tragfähiges Betreibermodell die Schlüssel zum Erfolg. mehr...

dena: Kommunenbefragung zur Wärmeplanung

[25.11.2025] Viele Kommunen kommen bei der kommunalen Wärmeplanung schneller voran als im Vorjahr. Laut dena zeigt die jüngste KWW-Kommunenbefragung, dass gründliche Vorbereitung der entscheidende Faktor für reibungslosere Abläufe ist. mehr...

NRW.Energy4Climate: Materialien zu kommunaler Wärmeplanung veröffentlicht

[25.11.2025] NRW.Energy4Climate veröffentlicht neue Materialien zur Unterstützung der kommunalen Wärmeplanung in Nordrhein-Westfalen. Die Publikationen reichen von Wirtschaftlichkeitsleitfäden über Musterleistungsverzeichnisse für tiefe Geothermie bis hin zu einer Broschüre über Betreibermodelle für Abwasserwärme. mehr...

Böblingen: Stadtwerk setzt bei Wärmeplanung auf Planungssoftware

[18.11.2025] Die Stadtwerke Böblingen nutzen künftig die KI-gestützte Planungssoftware berta & rudi, um die Wärmewende im Landkreis präziser zu planen. Das Tool soll helfen, Bedarfe besser vorherzusagen und Versorgungskonzepte belastbar zu vergleichen. mehr...