Mittwoch, 16. Juli 2025

Energie und Wasser PotsdamGenehmigung für Kreditaufnahme

[16.07.2025] Energie und Wasser Potsdam darf Kredite von 375 Millionen Euro aufnehmen. Damit startet der nächste Abschnitt des 1,3‑Milliarden‑Programms, das Potsdams Wärmeversorgung mit Tiefengeothermie und weiteren erneuerbaren Quellen bis 2030 umbauen soll.

Die Wärmewende mit Tiefengeothermie in Potsdam ist jetzt frei.

(Bildquelle: Stadtwerke Potsdam/Florian Sorge)

Mit dem gemeinsamen Beschluss von Aufsichtsrat und Gesellschaftern ist der Weg für die Wärmewende in Potsdam frei. Wie die Stadt Potsdam mitteilt, erhält der regionale Energieversorger Energie und Wasser Potsdam (EWP) die Genehmigung, Darlehen in Höhe von rund 375 Millionen Euro aufzunehmen – ein Kernbaustein des insgesamt 1,3 Milliarden Euro schweren Investitionspakets, das Strom‑, Wärme‑ und Wassernetze schrittweise auf erneuerbare Energien umstellt.

Wärmewende mit Tiefengeothermie

Bürgermeister Burkhard Exner (SPD), der im Auftrag der Stadtverordneten mit den beiden Anteilseignern Stadtwerke Potsdam und E.DIS verhandelt hatte, spricht von einer „großen Chance“ und zugleich von erheblichen Risiken: „Die Wärmewende mit Tiefengeothermie in Potsdam ist frei. Aber ein Vorhaben dieser Größenordnung birgt auch deutliche Risiken. Umso wichtiger ist es, dass beide Gesellschafter unseres Energieversorgers Verantwortung übernehmen.“

Das vereinbarte Finanzierungspaket sieht vor, dass die Anteilseigner Eigenkapital entsprechend ihrer Beteiligungsquoten bereitstellen. Zudem verpflichtet sich die EWP, wirtschaftliche und technische Alternativen zum aktuellen Wärmekonzept fortlaufend zu prüfen und einzuarbeiten. Ein neu eingerichteter Steuerungskreis, dem Vertreter der Landeshauptstadt, der Politik und beider Gesellschafter angehören, soll den Projektfortschritt eng begleiten. Der steuerliche Querverbund innerhalb der Stadtwerke‑Gruppe bleibt für mindestens 15 Jahre gesichert.

Blockheizkraftwerke sorgen für Basiswärme

Aus technischer Sicht setzt Potsdam vor allem auf Tiefengeothermie. Ergänzt wird die Basiswärme künftig durch erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke, die perspektivisch auf klimaneutrale Gase umgestellt werden sollen, sowie durch moderne Spitzenlastkessel. Bis 2030 soll so eine zuverlässige, bezahlbare und weitgehend CO₂‑freie Wärmeversorgung entstehen.

EWP‑Geschäftsführerin Christiane Preuß unterstreicht den Zeitplan: „Wir starten jetzt mit ganzer Kraft in die Umsetzung. Tiefengeothermie, Blockheizkraftwerke und Spitzenlastkessel werden in Zukunft die nachhaltige Wärme der Potsdamerinnen und Potsdamer liefern.“ Stadtwerke‑Chef Monty Balisch kündigt an, dass mit der nun geschaffenen Planungssicherheit alle Kräfte auf die Wärmewende konzentriert werden: „Zusätzliche finanzielle Spielräume sind damit nicht mehr vorhanden – das wird sich auf andere Entscheidungen auswirken.“

Bezahlbarkeit hat Priorität

Die Verantwortungsträger betonen dennoch, dass die Versorgungssicherheit und die Bezahlbarkeit für die Bürgerinnen und Bürger oberste Priorität behalten. Mit dem heutigen Schritt hat Potsdam die erste große finanzielle Hürde genommen; nun rücken Bohrungen, Anlagenbau und Netzintegration in den Mittelpunkt.





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