evmH-Gas-Umstellung vorbereiten

Mitarbeiter des Fachbereichs Netzstrategie planen die Umstellung der Energienetze am Mittelrhein.
(Bildquelle: Energieversorgung Mittelrhein AG)
Die Energieversorgung Mittelrhein (evm-Gruppe) hat schon jetzt mit den Vorbereitungen für die Umstellung von niederkalorischem L-Gas (L = low) auf hochkalorisches H-Gas (h = high) im Erdgasnetz begonnen. Die eigentliche Umstellung soll zwar erst in den Jahren 2021 bis 2023 erfolgen, laut der Unternehmensgruppe handelt es sich jedoch um ein hoch komplexes Unterfangen. Hintergrund für den Gaswechsel ist, dass die L-Gasvorräte in den Niederlanden absehbar zu neige gehen und Deutschland danach vorwiegend mit H-Gas aus Norwegen, Russland und Großbritannien versorgt wird.
Im Grunde laufen die Arbeiten an dem Projekt seit dem Jahr 2015, teilt der Energiedienstleister mit. So seien etwa aufwändige Netzberechnungen notwendig, damit für jeden Anschlussnutzer eine nahtlose Gasversorgung gewährleistet werden kann. Hieran arbeiteten die Experten der Energienetze Mittelrhein (enm), der Netzgesellschaft der evm-Gruppe, aktuell noch im Verborgenen. Das soll sich 2019 ändern. Dann werden die 160.000 betroffenen Haushalte in insgesamt 257 Kommunen schriftlich informiert. Projektleiter Andreas Weiland erläutert: „Alle Geräte, die derzeit noch mit L-Gas betrieben werden, müssen entsprechend angepasst werden.“
Hierfür werden bereits vor der Umstellung alle Geräte in den betroffenen Haushalten erfasst. Auf dieser Grundlage können die Fachleute dann ermitteln, was an welchen Geräten zu welchem Zeitpunkt geändert werden muss. Die Kosten für Umstellung und Geräteanpassung übernimmt nach eigenen Angaben enm. Derzeit geht das Unternehmen von 210.000 betroffenen Geräten aus. Eine Anpassung sei in der Regel bei fast allen Geräten außer bei veralteten Anlagen möglich. In solchen Fällen gebe es eine Erstattung von 100 Euro gemäß Energiewirtschaftsgesetz und je nach Gerätealter habe das Bundeswirtschaftsministerium eine weitere Zahlung von 500 Euro pro Gerät angeordnet.
Die Erfassung der Geräte wird etwa zwei Jahre vor Projektbeginn erfolgen. Die eigentliche Phase der Geräteanpassung soll dann über drei Jahre laufen. Gestaffelt nach den entsprechenden Netzkoppelungspunkten seien nach und nach Gebiete im Westerwald, in der Vordereifel, am Mittelrhein und im Hunsrück an der Reihe. Die Kosten für die Umstellung gibt enm mit bis zu 70 Millionen Euro an.
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