Freitag, 6. Dezember 2024

EWEZukunftsleitung in Betrieb genommen

[02.04.2024] Innerhalb von nur 22 Monaten hat das Unternehmen EWE eine 70 Kilometer lange Erdgasleitung realisiert und an das LNG-Terminal in Wilhelmshaven angebunden. Bereits ab 2028 könnte die Leitung wesentlicher Bestandteil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes werden.
Die Fertigstellung der EWE-Zukunftsleitung wurde mit einem Festakt gewürdigt.

Die Fertigstellung der EWE-Zukunftsleitung wurde mit einem Festakt gewürdigt.

v.l.: EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler; Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil; Niedersachsens Energieminister Christian Meyer

(Bildquelle: EWE)

Das Unternehmen EWE hat im Nordwesten Niedersachsens eine gut 70 Kilometer lange Erdgas-Pipeline für den LNG-Import gebaut. Bereits seit Ende Januar 2024 ist die so genannte Zukunftsleitung im ostfriesischen Jemgum nahe der deutsch-niederländischen Grenze in Betrieb und fester Bestandteil des deutschen Gasnetzes. Vor Kurzem wurde das Projekt, das von der Planungs- und Bauzeit bis hin zur technischen Fertigstellung nur 22 Monate benötigt hat, in einem offiziellen Festakt gewürdigt. Dabei ging es vor allem um die Erfolgsfaktoren und gewonnenen Erkenntnisse aus einem der bislang schnellsten und größten Infrastrukturprojekte Deutschlands. Gebaut, um dem Ausfall russischer Gaslieferungen entgegenzuwirken, sichert die Leitung mit der Anbindung an das LNG-Terminal in Wilhelmshaven die Versorgung von mehr als vier Millionen Haushalten im Nordwesten.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) lobte die enorme Umsetzungsgeschwindigkeit des Infrastrukturprojekts: „70 Kilometer Leitungsstrecke realisiert in einer Rekordzeit von nur 22 Monaten Planungs- und Bauzeit – das war eine großartige Gemeinschaftsleistung in Niedersachsengeschwindigkeit! Herzlichen Dank an EWE und die anderen beteiligten Unternehmen, an die Kommunen, die betroffenen Grundstücksbesitzerinnen und -besitzer, an Bürgerinnen und Bürger in der Region, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Behörden in Bund und Land. Viele haben konstruktiv zusammengewirkt und erneut gezeigt, dass auch große Infrastrukturvorhaben zügig geplant und umgesetzt werden können.“

Europäische Perspektive

Die Perspektive für die Leitung geht nach Angaben von EWE weit über die heutige Erdgasversorgung hinaus. „Ab 2028 bereits kann diese H2-ready gebaute Pipeline ein Kernelement des deutschen Wasserstoffnetzes werden – mit europäischer Perspektive. Denn der Schritt, eine Verbindung zu niederländischen Wasserstoffnetzen herzustellen, ist dann nicht mehr groß“, erklärt EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler. „Die Erkenntnisse aus dem Projekt Zukunftsleitung helfen uns, jetzt schnell weitere Projekte für eine klimafreundlichere Zukunft zu realisieren.“
„Mit der Zukunftsleitung hat EWE einen wichtigen Schritt für eine sichere, unabhängige und klimaneutrale Energieversorgung in Deutschland getan“, bekräftigt Niedersachsens Energie-, Umwelt- und Klimaschutzminister Christian Meyer. „Denn die Leitung ist H2-ready und angebunden an das geplante Green-Gas-Ready-Terminal in Wilhelmshaven, wo große Mengen grünen Wasserstoffs eingespeist und erzeugt werden sollen. Diese werden dann weiter geleitet zu den strategisch wichtigen Kavernenspeichern wie in Jemgum und Nüttermoor, die ebenfalls auf die Speicherung großer Mengen Wasserstoff umgerüstet werden sollen. Der Nordwesten Niedersachsens wird somit zum Hotspot grüner Energieversorgung, nicht nur bei der Windenergie, sondern jetzt auch bei Transport und Speicherung grüner Gase. Sowohl im geplanten deutschen Wasserstoff-Kernnetz als auch im kommenden europäischen Wasserstoffnetz über das Verbundvorhaben Hyperlink wird die Leitung einen wichtigen Beitrag zur grenzübergreifenden Wasserstoffwirtschaft mit den Niederlanden leisten.“



Stichwörter: Erdgas, EWE AG, LNG, Wasserstoff


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