TreffurtHolz statt Heizöl
Das Unternehmen Urbana Energietechnik plant, alle von ihm betriebenen Heizkraftwerke schrittweise auf regenerative Brennstoffe oder Kraft-Wärme-Kopplung umzustellen. Im thüringischen Treffurt wurde nun rund eine Million Euro investiert, um ein mit Öl befeuertes Blockheizkraftwerk auf die Verbrennung von Holzhackschnitzeln umzurüsten. Im Herbst vergangenen Jahres wurde dazu ein 1.500 kW-Kessel eingebaut. Als jüngste Option wurde Anfang 2012 ein Vertrag mit der Firma Biogas Heldra aus dem Nachbarort Wanfried-Heldra geschlossen. Das Unternehmen verlegte eine rund fünf Kilometer lange Gasleitung ins Heizkraftwerk nach Treffurt und betreibt nun im Heizwerk ein 550 kWel starkes Biogas-Blockheizkraftwerk. Im Treffurter Heizwerk werden nur noch zehn Prozent des Wärmebedarfs in Spitzenlastzeiten mit Heizöl gedeckt. Die restlichen 90 Prozent erzeugt Urbana durch den Einsatz von Biogas (Grundlast) und die Verbrennung von Holzhackschnitzeln (Mittellast). Aufgrund dieses Verfahrens werden nach Unternehmensangaben jährlich 2.000 Tonnen CO2 eingespart.
Vorteile für Fernwärmekunden
Für die 140 mit Fernwärme belieferten Hausstationen, öffentlichen Einrichtungen und Firmen ist die Umstellung ein Vorteil, so das Unternehmen. Unabhängig von Preisschwankungen beim Heizöl haben alle Kunden seit Anfang 2012 eine gleichbleibende und sichere Wärmeversorgung. Der Preis konnte zudem um 25 Prozent reduziert werden. Urbana-Vorstand Harald Zimmermann: „Wir haben unsere Kunden über diese Optimierung informiert, neue Wärmelieferverträge angeboten und die alten Verträge einvernehmlich aufgehoben. Von nun an gelten für die Kunden die günstigeren Konditionen.“
Wertschöpfung in der Region
Für die Region bedeutend ist vor allem die Tatsache, dass sowohl die Holzhackschnitzel für das Heizwerk als auch das Biogas von Kooperationspartnern aus einem Radius von maximal 30 Kilometern angeliefert werden. Die Wertschöpfungskette befindet sich also rund um Treffurt. Der in dem BHKW mit dem Biogas erzeugte Strom wird in das örtliche Stromnetz des Elektrizitätswerks Wanfried eingespeist und örtlich verbraucht. Die Strommenge deckt den Bedarf von rund 1.200 Haushalten. Wie Urbana mitteilt, will das Unternehmen langfristig alle Haushalte, die an das bestehende Fernwärmenetz grenzen, als Kunden gewinnen. Denn durch diese Netzverdichtung entstünden mittelfristig Vorteile für alle Fernwärmekunden. Harald Zimmermann: „Wir werden mit unserem neuen Weg Überzeugungsarbeit leisten und sind zuversichtlich, dass dies bei den Bürgern auch ankommt.“
http://www.urbana.de
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Mai 2012 von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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