ErfurtKooperation für Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden

Wie die Stadt Erfurt berichtet, haben der Stadtrat und die Stadtwerke eine enge Zusammenarbeit beim Ausbau von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden beschlossen. Im ersten Schritt sollen 72 Dächer von Schulen und Turnhallen mit Solarmodulen ausgestattet werden. Das entspricht einer installierten Leistung von knapp 14.800 Kilowatt peak und einer Stromproduktion von rund 13,3 Gigawattstunden pro Jahr – genug, um etwa 45 Prozent des Bedarfs städtischer Liegenschaften zu decken.

Ein besonderer Bestandteil des Projekts ist das Strombilanzkreismodell. Überschüsse aus der Solarstromproduktion können damit bilanziell auf andere Gebäude verteilt werden, die keine eigene Anlage haben. Matthias Bärwolff, Beigeordneter für Bau, Verkehr und Umwelt, bezeichnete dieses Verfahren als bundesweit richtungsweisend, da es unwirtschaftliche Einzelanlagen vermeide und eine kommunale Gesamtlösung ermögliche.

Die Stadtwerke Erfurt übernehmen Investition, Betrieb und Wartung der Anlagen. Geschäftsführer Karel Schweng sprach von einem wichtigen Beitrag zur Energiewende vor Ort und einem Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2035. Das Investitionsvolumen bewegt sich nach Angaben der Beteiligten im unteren zweistelligen Millionenbereich.

Langfristig sieht die Stadt ein Potenzial von rund 900 geeigneten Dachflächen. Neben Schulen und Sporthallen könnten auch Verwaltungsgebäude, Feuerwehren, Kindergärten und Bürgerhäuser in den Ausbau einbezogen werden. Ein Pilotprojekt soll noch in diesem Jahr den Auftakt für die Umsetzung bilden.