Donnerstag, 1. Mai 2025

BDEWMehr Power to Gas

[06.06.2019] Power-to-Gas-Anlagen sollen im zukünftigen Energiesystem für die Sektorkopplung sorgen. Ein Konzept zur Markteinführung der Technologie hat jetzt der BDEW vorgelegt.
BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer: Power-to-Gas-Anlagen leisten einen Beitrag zur Sektorkopplung.

BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer: Power-to-Gas-Anlagen leisten einen Beitrag zur Sektorkopplung.

(Bildquelle: BDEW)

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat auf dem diesjährigen Verbandskongress (5. bis 6. Juni 2019 in Berlin) ein Konzept zur Markteinführung von Power to Gas vorgelegt. Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sagte auf dem BDEW Kongress: „Der Einsatz von Power-to-Gas-Anlagen im zukünftigen Energiesystem verfolgt drei Ziele: Erstens, einen Beitrag zur notwendigen Flexibilisierung der Energieversorgung über die Sektoren hinweg. Zweitens, die Nutzbarmachung erneuerbarer Energie in den gekoppelten Sektoren, um einen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten. Drittens, durch die Möglichkeit einer übersaisonalen Speicherung zur Versorgungssicherheit beizutragen.“ Die Umwandlung von Strom zu Wasserstoff könne derzeit als einzige Technologie alle Sektoren – Strom, Industrie, Wärme und Verkehr – miteinander koppeln und dabei gleichzeitig eine übersaisonale Speicherfähigkeit von Energie sicherstellen.
In dem Konzept nennt der Branchenverband mehrere Bausteine, um eine Markteinführung zu ermöglichen. Zunächst sollten marktnahe Mechanismen wie die Erschließung eines Absatzmarkts für Wasserstoff greifen – zum Beispiel über die Anerkennung im Gebäudeenergiegesetz und über die Ausweitung der Forschungs- und Entwicklungsförderung. Power-to-Gas-Anlagen und anderen Flexibilitätsoptionen, die überschüssigen Strom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen nutzen, sollten für die Zeiten dieses netzdienlichen Strombezugs (Überschussstrom) von Letztverbraucherabgaben und insbesondere der EEG-Umlage ganz befreit oder zumindest mit niedrigeren Abgaben belastet werden. Nur wenn solche Maßnahmen nicht zu einer Markteinführung synthetischer, grüner Gase führen, könnten in einem dritten Schritt Förderinstrumente zum Tragen kommen. Dazu zählten insbesondere – nach dem zeitlichen Auslaufen der Reallabore – eine Verpflichtung für die Nutzung grüner Gase im Erdgasnetz, beispielsweise über eine Quote.





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