HamburgReallabor für die Wärmewende

Das Hamburger Wärmewende-Projekt IW³ hat einen Förderbescheid in Höhe von 22,5 Millionen Euro erhalten.
v.l.: Nathalie Leroy, Geschäftsführerin Hamburg Wasser; Jens Kerstan, Umwelt- und Energiesenator Hamburgs; Andreas Feicht, Staatssekretär Bundeswirtschaftsministerium; Michael Prinz, Geschäftsführer Hamburg Energie
(Bildquelle: Ulrich Perrey)

Das Hamburger Wärmewende-Projekt IW³ hat einen Förderbescheid in Höhe von 22,5 Millionen Euro erhalten.
v.l.: Nathalie Leroy, Geschäftsführerin Hamburg Wasser; Jens Kerstan, Umwelt- und Energiesenator Hamburgs; Andreas Feicht, Staatssekretär Bundeswirtschaftsministerium; Michael Prinz, Geschäftsführer Hamburg Energie
(Bildquelle: Ulrich Perrey)
Eine nahezu CO2-freie, dezentrale Wärmeversorgung für Bestands- und Neubauten etablieren, die ohne fossile Energieträger auskommt: Diesem Ziel ist das Konsortium rund um Hamburg Energie jetzt einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Wie der städtische Ökostromversorger mitteilt, hat Andreas Feicht, Staatssekretär für Energiepolitik im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) einen Förderbescheid in Höhe von 22,5 Millionen Euro überreicht, die aus dem Förderprogramm Reallabore der Energiewende stammen. Damit starte das Projekt IW³ in der Freien und Hansestadt nun in die Umsetzung. Michael Prinz, Geschäftsführer von Hamburg Energie freue sich sehr über die Förderzusage aus dem BWMi und sagt: „Die Reallabor-Förderung hilft uns bei der Umsetzung dieses in der Form einzigartigen Projekts in die Praxis. Mit IW³ liefern wir ein wegweisendes Konzept für die Wärmewende, die auf erneuerbaren Energien, insbesondere Erdwärme und einem lokalen Wärmemarktplatz beruht.“ Privathaushalte verwenden mehr als drei Viertel ihres Gesamtenergieverbrauchs allein für die Wärmeversorgung, die zumeist noch aus fossilen Quellen stammt, informiert Hamburg Energie. „Hierin steckt sehr großes Klimaschutzpotenzial“, erläutert Prinz. „Mit unserem Projekt wollen wir dazu beitragen, nicht nur die Strom-, sondern auch die Wärmeversorgung klimafreundlich zu gestalten.“
Regenerative Wärmeversorgung
Zentraler Bestandteil des Projektes IW³ – Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg ist die regenerative Wärmeversorgung, berichtet der Hamburger Energieversorger. Neben bereits vorhandenen Erzeugern wie Windkraft oder Solarthermie bilde die Nutzung von Erdwärme eine Basis der Erzeugung. So sehe das Konzept die Errichtung einer Geothermieanlage vor, die heißes Thermalwasser aus dem Untergrund – genauer aus 3.500 Metern Tiefe – nach oben holt. Über Wärmetauscher werde die Energie dem Wasser entzogen und in das Wärmenetz eingespeist, das neu errichtet wird. Das abgekühlte Wasser werde zurück in den Entnahmehorizont geleitet. Mittels zusätzlicher Einbindung sektorenübergreifender Technologien wie Wärmepumpen und Power-to-Heat-Anlagen sowie der Verwendung selbst erzeugten erneuerbaren Stroms, sei perspektivisch eine CO2-neutrale Versorgung möglich. Um Wärmeüberschüsse des Sommers im Winter nutzen zu können, sei die Errichtung eines saisonalen Speichers, eines so genannten Aquiferspeichers, vorgesehen. So könnten unterschiedliche Energiebedarfe mit unterschiedlichen Energieverfügbarkeiten effizient miteinander in Einklang gebracht werden. Ein digitaler Wärme-Marktplatz bündle alle lokalen Energieerzeuger und Verbraucher und ermöglicht so eine kosteneffiziente wie klimafreundliche Versorgung von Gebäuden. Neben Hamburg Energie als Konsortialführer seien an dem Projekt auch GTW Geothermie Wilhelmsburg, Consulaqua, HIR Hamburg Institut Research sowie die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg und die Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel beteiligt.
Berlin: Erdwärmesonden dürfen tiefer bohren
[17.11.2025] Berlin lässt Erdwärmesonden künftig tiefer bohren und hebt die bisherige 100-Meter-Grenze auf. Die Senatsverwaltung sieht darin einen wichtigen Schritt für die Wärmewende. mehr...
Deutscher Geothermikongress: Forschungsarbeiten zur Wärmewende
[06.11.2025] Auf dem Deutschen Geothermiekongress 2025 in Frankfurt am Main präsentiert das Fraunhofer IEG praxisnahe Forschung für eine schnellere Wärmewende. Im Fokus stehen Technologien, die Geothermie vom Nischenprodukt zur industriellen Lösung führen sollen. mehr...
LBEG: BS Energy darf Erdwärme aufsuchen
[05.11.2025] BS Energy erhält drei neue Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Erdwärme in der Region zwischen Gifhorn und Salzgitter. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie will damit Tiefengeothermie-Projekte zur Wärmegewinnung voranbringen. mehr...
STAWAG: Vorbereitungen für seismische Messungen
[05.11.2025] In Aachen beginnen die Vorbereitungen für seismische Untersuchungen, die den Untergrund für ein mögliches Tiefengeothermie-Projekt erkunden sollen. Dabei informiert die STAWAG die Anwohner und bittet – wo nötig – um Zustimmung für Messgeräte und Zufahrten. mehr...
Praxisforum Geothermie Bayern: Großes Interesse an Tiefengeothermie
[27.10.2025] Die Tiefengeothermie in Bayern erreicht einen neuen Rekord: 24 Anlagen lieferten 2024 rund 3,4 Terawattstunden Wärme – über 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Beim Praxisforum Geothermie Bayern in Pullach wurden zudem die besten Projekte und Persönlichkeiten der Branche ausgezeichnet. mehr...
Holzkirchen: Mit Transformationsplan zur Dekarbonisierung
[08.10.2025] Die Marktgemeinde Holzkirchen hat mit einem umfassenden Transformationsplan den Weg zur vollständigen Dekarbonisierung ihrer Wärmeversorgung bis 2045 festgelegt. Grundlage ist ein Geothermieprojekt aus 5.000 Metern Tiefe, das bereits heute Strom und Wärme aus erneuerbarer Energie liefert. mehr...
Aachen: Vorbereitungen für seismische Messungen
[01.10.2025] Die STAWAG bereitet in Aachen seismische Untersuchungen vor, um das Potenzial der Tiefengeothermie für die regionale Wärmeversorgung zu prüfen. Ziel ist es, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und erneuerbare Wärmequellen stärker einzubinden. mehr...
LBEG: Erfolgreiche Testbohrungen
[16.09.2025] In Ahnsbeck im Landkreis Celle könnte das erste Tiefengeothermie-Projekt Niedersachsens Realität werden. Nach Angaben des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie wurden dort in 2.500 Metern Tiefe Gesteinsschichten mit ungewöhnlich hohen Temperaturen von 113 Grad Celsius nachgewiesen. mehr...
20. Geothermiekonferenz: Wie steht’s mit der Erdwärme?
[12.09.2025] Nordrhein-Westfalen will bis 2045 ein Fünftel seines Wärmebedarfs mit Geothermie decken. Wie das gelingen kann, war Thema der 20. Geothermiekonferenz in Bochum mit rund 160 Fachleuten. mehr...
Praxisforum Geothermie Bayern: Ausbau beschleunigen
[08.09.2025] Nach dem Beschluss des Geothermie-Beschleunigungsgesetzes richtet sich der Blick der Branche auf Pullach: Dort findet vom 22. bis 24. Oktober 2025 das Praxisforum Geothermie Bayern statt. mehr...
Hannover: Urbane Tiefengeothermieanlage geplant
[03.09.2025] Hannover will Vorreiter bei der Wärmewende werden: Ab 2027 soll in Lahe eine Tiefengeothermieanlage Wärme aus 3.200 Metern Tiefe ins Fernwärmenetz einspeisen. Nach Angaben der Stadt können damit bis zu 20.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden. mehr...
Oldenburg: Erlaubnis für Suche nach Erdwärme erteilt
[19.08.2025] EWE darf im Stadtgebiet von Oldenburg nach Geothermie-Vorkommen suchen. Die Aufsuchungserlaubnis des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie ist der Auftakt eines Prüfprozesses, der ausdrücklich noch keine Projektentscheidung bedeutet. mehr...
Zukunftswärme M West: Geothermiegesellschaft gegründet
[07.08.2025] Mit der offiziellen Gründung der Geothermiegesellschaft Zukunftswärme M West starten München, Germering und Puchheim ihr gemeinsames Projekt für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Die erste Bohrung ist frühestens 2033 geplant, doch die Vorbereitungen laufen bereits. mehr...
Praxisforum Geothermie Bayern: Austausch von Forschung, Praxis und Politik
[24.07.2025] Das Praxisforum Geothermie Bayern lädt vom 22. bis 24. Oktober 2025 nach Pullach ein. Frühbucher können sich noch bis zum 31. Juli vergünstigte Tickets sichern. mehr...
Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden
[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...














