Dienstag, 16. September 2025

TrianelUmfrage-Ergebnisse zur Beschaffung

[18.08.2022] Die Stadtwerke schätzen ihren Handlungsdruck in der Beschaffung durch die Energiepreisentwicklung als hoch bis sehr hoch ein. So lautet eines der Ergebnisse der von Trianel im Juni 2022 durchgeführten Online-Umfrage zur Beschaffung bei Stadtwerken.
Trianel hat jetzt die Ergebnisse einer im Juni 2022 durchgeführten Online-Umfrage zur Beschaffung bei Stadtwerken vorgestellt.

Trianel hat jetzt die Ergebnisse einer im Juni 2022 durchgeführten Online-Umfrage zur Beschaffung bei Stadtwerken vorgestellt.

(Bildquelle: Trianel GmbH)

Trianel hat jetzt die Ergebnisse einer im Juni 2022 bei ihren Kunden und Partnern durchgeführte Trendscouting-Umfrage zur Beschaffung bei Stadtwerken präsentiert. Dies teilt das Unternehmen mit. Paul Jüngst, Leiter Trendscouting bei Trianel, sagt zu den Ergebnissen der Umfrage: „Die historisch hohen Preisniveaus an den Großhandelsmärkten für Strom und Gas sowie die hohe Volatilität der Preise aufgrund der Unsicherheiten in der Gas-, Kohle- und Ölversorgung in Folge des Ukrainekriegs stellen die Beschaffungsstrategien von Stadtwerken auf die Probe. 97 Prozent der Stadtwerke schätzen laut der von Trianel durchgeführten Umfrage ihren Handlungsdruck in der Beschaffung durch die Energiepreisentwicklung als hoch bis sehr hoch ein.“ Er ergänzt: „Unsere Umfrage ist mit 132 Experten aus 59 Stadtwerken auf sehr hohes Interesse gestoßen.“
Laut Trianel standen im Fokus der Befragung die Themen Markt- und Preisentwicklung, Marktzugang, Beschaffung und Risiko-Management. „Stadtwerke erwarten weitere Preisanstiege sowie ein dauerhaft höheres Preisniveau bei langfristig starker Volatilität“, hebt Paul Jüngst hervor. Trianel zufolge gehen mittelfristig rund 80 Prozent von einem weiterhin hohen und sogar steigenden Preisniveau aus. Langfristig erwarteten 73 Prozent der Befragten höhere Marktpreise und 61 Prozent rechneten mit einer starken Volatilität der Preise. „Entsprechend der bereits sichtbaren und zu erwartenden Preisentwicklung haben schon 83 Prozent der Befragten ihre Strom- und Gastarife angepasst“, erläutert Paul Jüngst.

Marktzugang und Terminbeschaffung als Herausforderung

Als zentrale Herausforderung im Beschaffungsmanagement sehen Stadtwerke den Marktzugang und die Terminbeschaffung an. „Preisaufschläge, wenige Handelspartner für Terminprodukte und fehlende Möglichkeiten zur Beschaffung im dritten bis fünften Frontjahr erschweren derzeit die Umsetzung bewährter Beschaffungsstrategien“, hebt Jan Drößler hervor. Rund 58 Prozent gaben schon im Juni an, dass kaum noch Produkte für das dritte bis fünfte Frontjahr am Markt verfügbar sind. Auch die Teilnahme an Ausschreibungsrunden beurteilen 65 Prozent der Teilnehmer als stark eingeschränkt. „Die Einschränkungen in den Marktzugängen und in der Terminbeschaffung spiegelt die derzeitige Unsicherheit an den Märkten und macht auch eine Anpassung der Risiko-Management-Strategien nötig. Stadtwerke erkennen zunehmend, dass sie ihren Instrumentenkasten erweitern müssen“, sagt Jan Drößler, Leiter Risiko-Management Dienstleistungen bei Trianel. Die Anzahl der aktiven Handelspartner hat sich deutlich reduziert, heißt es von Trianel. 87 Prozent der Stadtwerke hätten angegeben, dass ihnen nur noch maximal fünf aktive Handelspartner zur Verfügung stehen.

Wachsende Komplexität im Risiko-Management

„Stadtwerke reagieren vorausschauend und haben bereits im Juni zu 61 Prozent ihre Beschaffungsstrategien angepasst“, so Jan Drößler. „Die Praxis zeigt, dass Stadtwerke unterjährig stärker über Quartals- und Monatsprodukte ihre Beschaffung und damit ihre Risiken optimieren. Das erhöht zwar die Komplexität und die Anforderungen, ist aber ein guter Ansatz.“ Anpassungsbedarf erkennt Jan Drößler dagegen bei der aktiven Kreditrisikoüberwachung. „Viele Stadtwerke überwachen das Risiko eines Ausfalls ihrer Lieferanten und Handelspartner. Die zumeist zu eher ruhigen Marktphasen der Vergangenheit ausgewählten und auf Praktikabilität ausgerichteten Instrumente sollten in der aktuellen Marktlage mit hohen Kreditrisiken intensiviert werden.“ Zur Steuerung der Marktpreisrisiken nutzen Stadtwerke laut Umfrage die Limitierung von offenen Positionen, monetär (95 Prozent) und/oder physisch (65 Prozent). Rund die Hälfte der teilnehmenden Stadtwerke ergänzten dies durch Preis-Limits und/oder die Nutzung klassischer Risikokennzahlen wie Value-at-Risk. „Zur Steuerung ihrer Marktpreisrisiken setzen Stadtwerke also auf einen Instrumenten-Mix. Das ist auch richtig, denn nur auf ein oder gleichgerichtete Instrumente abzustellen, greift für eine adäquate Risikosteuerung zu kurz. In der aktuellen Marktphase sollten bestehende Limit-Konzepte geprüft und optimiert werden, um Zielkonflikte in der Beschaffung sowie bei der Einhaltung von Risiko-Management-Regelungen und Risikotragfähigkeit zu vermeiden“, betont Jan Drößler.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

Kraftwerk: Lizenzvertrag abgeschlossen

[09.09.2025] Die Kraftwerk Software Gruppe integriert das Energiedatenmanagement-System EMS-EDM Prophet des Fraunhofer IOSB-AST in ihre neue Plattform. Grundlage ist ein Lizenzvertrag, der den Zugriff auf den Source-Code ermöglicht. mehr...

Stadtwerke Osnabrück: Kooperation für besseren Kundenservice

[05.09.2025] Die Stadtwerke Osnabrück verstärken ihren Energie-Kundenservice mit Unterstützung des Hagener Dienstleisters TMA Telesmart. Die Kooperation soll Servicequalität und digitale Prozesse weiter ausbauen. mehr...

Somentec Software: Neuen Gesellschafter gewonnen

[02.09.2025] Somentec Software hat mit Altamount Software einen neuen Gesellschafter gewonnen. Altamount übernimmt die Anteile der Stadtwerke Schwäbisch Hall und will Somentecs Wachstum im Energiemarkt langfristig begleiten. mehr...

ABO Energy: Strategische Partnerschaft mit Hydropulse

[29.08.2025] ABO Energy und die ITM-Power-Tochter Hydropulse haben eine Partnerschaft geschlossen, um gemeinsam dezentrale Wasserstoffproduktionsanlagen zu entwickeln. Ziel ist es, Industriekunden eine verlässliche Versorgung mit grünem Wasserstoff zu bieten, ohne dass diese selbst investieren müssen. mehr...

EW Schmid: Migration auf Cloudplattform

[28.08.2025] Der niederbayerische Energieversorger EW Schmid stellt seine Abrechnungs- und Vertriebsprozesse noch 2025 auf die neue Cloudplattform der Kraftwerk Software Gruppe um. Die Lösung basiert auf Microsoft Dynamics 365 und soll Effizienz, Automatisierung und Integration mit bekannten Microsoft-Anwendungen bringen. mehr...

Trianel: Netzwerk erhält Zuwachs

[27.08.2025] Die Wuppertaler Stadtwerke und die Siegener Versorgungsbetriebe sind neue Gesellschafter der Stadtwerkekooperation Trianel. Beide Unternehmen wollen über das Aachener Netzwerk ihre Strategien zur Energiewende stärken und gemeinsame Projekte vorantreiben. mehr...

WSW: Für Stadtwerke Award nominiert

[26.08.2025] Die Wuppertaler Stadtwerke sind mit ihrem Konzept „WSW Tal.Quartier“ für den Stadtwerke Award 2025 nominiert. Ihre Quartierslösungen verbinden Photovoltaik, Wärmeversorgung und Elektromobilität in gemeinschaftlichen Wohnprojekten. mehr...

Stadtwerke MüllheimStaufen: naturenergie netze übernimmt Betrieb des Stromnetzes

[25.08.2025] Ab 2026 übernimmt naturenergie netze den Betrieb des Stromnetzes in Müllheim und Staufen, ein Jahr später folgt voraussichtlich das Gasnetz. Die Stadtwerke MüllheimStaufen bleiben Eigentümerin und Konzessionsnehmerin. mehr...

Respect Energy: Vertriebssystem auf JOULES umgestellt

[21.08.2025] Respect Energy setzt seit Mitte August auf die Vertriebslösung JOULES von eins+null. Damit will das Unternehmen Prozesse beschleunigen, Partner enger anbinden und den Ausbau seiner Kundenbasis in Deutschland vorantreiben. mehr...

RWE: Halbjahresergebnis vorgelegt

[19.08.2025] RWE hat im ersten Halbjahr 2025 ein bereinigtes Nettoergebnis von 0,8 Milliarden Euro erzielt und damit bereits die Hälfte des Jahresziels erreicht. Der Energiekonzern bekräftigt seine Ergebnisprognose sowie das Dividendenziel und treibt den Ausbau erneuerbarer Kapazitäten weiter voran. mehr...

rku.it: Ewa nutzt NextGen-Plattform

[18.08.2025] Der Herner IT-Dienstleister rku.it hat das Unternehmen Energie- und Wasserversorgung Altenburg als Neukunden für seine Plattformlösung NextGen | ERP gewonnen. Damit stärkt das Unternehmen seine Präsenz im ostdeutschen Energiemarkt. mehr...

SWLB: TV-Dokumentation erschienen

[13.08.2025] Eine neue TV-Dokumentation zeigt, wie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim über 180.000 Menschen klimafreundlich und zukunftsfähig versorgen. mehr...

Kreis Höxter: Internet und Energie aus einer Hand

[07.08.2025] Sewikom und BeSte Stadtwerke starten gemeinsame Angebote für Internet und Energie. mehr...

Stadtwerke Verbund Südniedersachsen: Kooperation für den Ausbau Erneuerbarer

[31.07.2025] Zehn regionale Energieversorger aus Südniedersachsen und Nordhessen haben sich zu Stadtwerke Verbund Südniedersachsen zusammengeschlossen. Ziel der neuen Kooperation ist es, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben und regionale Projekte mit Bürgerbeteiligung umzusetzen. mehr...

Stadtwerke Konstanz: Kerngeschäft bleibt stabil

[28.07.2025] Das Geschäftsjahr 2024 haben die Stadtwerke Konstanz mit einem Umsatzrückgang abgeschlossen. Das Gesamtergebnis nach Steuern betrug minus 3,75 Millionen Euro. Dank einer Kapitalzuführung der Stadt konnte jedoch ein positiver Saldo erreicht werden. mehr...