Sonntag, 20. Juli 2025

Greifswald„Wir sind die Sonnenbank Deutschlands“

[17.06.2025] Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet die Universitäts- und Hansestadt Greifswald als Energie-Kommune des Monats aus. Mit Deutschlands größter Solarthermieanlage, einer intelligenten Wärmeversorgung und einem beeindruckenden Radverkehrsanteil zeigt die Stadt, wie Klimaschutz zur gelebten Praxis wird.

Dank regenerativer Wärme und Verkehrswende wurde Greifswald Energie-Kommune im Monat Juni.

(Bildquelle: AEE)

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeichnet im Juni die Universitäts- und Hansestadt Greifswald als Energie-Kommune des Monats aus. Wie die AEE mitteilt, treibt Greifswald die Wärmewende mit beeindruckender Konsequenz voran: Mit Deutschlands größter Solarthermieanlage, intelligenter Sektorenkopplung zur Wärmeversorgung und klimafreundlicher Mobilität. Zusammen mit Stadtwerken, Universität und engagierten Bürgern wird Klimaschutz hier zur kommunalen Gemeinschaftsleistung.

Deutschlands größte Solarthermieanlage

Ein zentrales Projekt der Stadt ist der Energiepark Helmshäger Berg. Hier steht Deutschlands größte Solarthermieanlage mit 3.792 Kollektoren und einem Jahresertrag von 8.000 Megawattstunden – genug für bis zu 1.000 Haushalte. Ergänzt wird die Anlage durch ein intelligentes Kraft-Wärme-Kopplungssystem (iKWK), das ein Blockheizkraftwerk, einen Elektroheizkessel, einen Druckwärmespeicher, einen atmosphärischen Wärmespeicher mit einem Volumen von 5.500 Quadratmetern sowie eine Großwärmepumpe umfasst. Bereits rund ein Drittel der Fernwärme wird so erneuerbar erzeugt; jährlich spart das System rund 46.500 Tonnen CO₂ ein.

Aktuell sind rund 70 Prozent der Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung werden weitere Anschlüsse geprüft – stets unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit (heat line density) und möglicher Alternativen wie Wärmepumpen in weniger dicht besiedelten Bereichen. Auch abgeregelter Windstrom soll genutzt werden, was derzeit allerdings an steuerlichen Abgaberegelungen scheitert.

44 Prozent mit dem Fahrrad

Auch in puncto Mobilität zeigt Greifswald laut AEE Vorbildcharakter. 44 Prozent der Wege werden mit dem Fahrrad zurückgelegt, bei Studierenden sind es sogar über 90 Prozent. Der Busverkehr nutzt Biomethan und der Fuhrpark der Stadtwerke ist bereits zur Hälfte elektrisch. Mehr als 40 öffentlich zugängliche Ladepunkte, darunter acht Schnellladesäulen, fördern die Elektromobilität zusätzlich.

Im Bereich des kommunalen Hochbaus setzt die Stadt seit 2012 konsequent auf nachhaltiges und wirtschaftliches Bauen, wie die Projekte Käthe-Kollwitz-Schule und Gesamtschule Erwin Fischer zeigen. Dabei stehen Lebenszykluskosten, die Verwendung recycelbarer Baustoffe und der Einsatz erneuerbarer Energien im Mittelpunkt.

„Die Stadt vereint Vergangenheit und Zukunft, Wissenschaft und Praxis, Natur und Technik. Gemeinsam mit engagierten Bürgern, starken Stadtwerken und internationaler Vernetzung wird hier die Energiewende gelebt”, sagt AEE-Geschäftsführer Robert Brandt. „Greifswald beweist: Klimaschutz ist kein Projekt, sondern ein Prinzip.“





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