Sonntag, 3. August 2025

EEG-ReformWeitere Anstrengungen nötig

[15.01.2014] Erneuerbare Energien in Deutschland klettern auf ein Allzeithoch. 2013 betrug der Anteil an der Stromerzeugung 23,4 Prozent. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mahnt dennoch weitere Reformen an.
2013 hat vor allem der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung zugelegt. Dennoch mahnt der BDEW weitere Reformen beim EEG an.

2013 hat vor allem der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung zugelegt. Dennoch mahnt der BDEW weitere Reformen beim EEG an.

(Bildquelle: Karla Körber / pixelio.de)

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland ist so hoch wie nie. Im Jahr 2013 betrug er 23,4 Prozent. Vor allem die Windenergie konnte mit einem Plus von mehr als sieben Prozent deutlich zulegen. Das geht aus ersten Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor. Dennoch rät der Verband, sich nicht auf den gegenwärtigen Zahlen auszuruhen. Das, was im Koalitionsvertrag zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes stehe, reiche nicht aus: „Kosteneffizienz muss in Zukunft bei der Förderung der Erneuerbaren im Vordergrund stehen“, sagt Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Insofern kann ich auch nur hoffen, dass sich der Plan der neuen Bundesregierung, eine fundamentale Reform des EEG bis Ostern vorzulegen, auch umsetzen lässt“, so Müller weiter.
Laut BDEW ging 2013 der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung erneut stark zurück, da ein wirtschaftlicher Betrieb der Kraftwerke oftmals nicht mehr möglich sei. Allein in den ersten zehn Monaten sei der Einsatz von Erdgas in den Kraftwerken der Stromversorger zur Strom- und Wärmeerzeugung erneut um über 13 Prozent zurückgegangen. In den Kraftwerken, die nur Strom und keine Wärme erzeugen, soll der Erdgaseinsatz sogar um ein Drittel eingebrochen sein. Der Anteil der Kernenergie bliebe hingegen nahezu unverändert. Steinkohle habe um einen knappen Prozentpunkt zugelegt, während Braunkohle auch weiterhin mit 25,8 Prozent den höchsten Anteil an der Stromerzeugung inne halte.

Deutscher Strompreis attraktiv

Gründe für diese Entwicklungen sind laut BDEW sowohl der zunehmende Einsatz von erneuerbaren Energien für die Stromerzeugung, als auch die weiterhin bestehende Differenz zwischen Kohle- und Gaspreisen und der daraus resultierenden Stromerzeugungskosten. Dies sorge einerseits dafür, dass zunehmend vor allem Gaskraftwerke in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern aus der Merit Order gedrängt werden. Andererseits sei momentan der deutsche Strompreis für andere Länder attraktiv. Diese Effekte und die zentrale geografische Lage Deutschlands in der EU seien auch die wesentlichen Gründe für den Anstieg der physikalischen Stromflüsse ins Ausland im Jahr 2013. Nach vorläufigen BDEW-Zahlen weisen diese im Saldo einen Überschuss von rund 33 Milliarden Kilowattstunden auf.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Haushaltsentwurf 2026: Wenig Geld für klimaneutrale Energien

[31.07.2025] Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das Jahr 2026 sieht zwar Rekordausgaben vor, doch nach Ansicht des Branchenverbands BDEW bleiben die Investitionen in ein klimaneutrales Energiesystem zu gering. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae mahnt, den Klimatransformationsfonds ausschließlich für Zukunftsinvestitionen zu nutzen. mehr...

Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen

[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...

bericht

NIS2-Richtlinie: Pflichtaufgabe für Stadtwerke

[31.07.2025] Die nationale Umsetzung der NIS2-Richtlinie kommt – und betrifft auch kleinere Stadtwerke. Sie müssen rechtzeitig prüfen, ob sie betroffen sind. Ansonsten drohen Zeitdruck, hohe Kosten und sogar Bußgelder. mehr...

Biogasrat+: Kritik an Referentenentwurf

[22.07.2025] Der Biogasrat+ kritisiert den Referentenentwurf zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote als klimapolitisch und wirtschaftlich unzureichend. Besonders die geplante Abschaffung der Doppelanrechnung fortschrittlicher Biokraftstoffe ab 2026 gefährde Investitionen und Erzeugungskapazitäten im Mittelstand. mehr...

Kommunen sollten bei der Wärmeplanung nicht mit Wasserstoff rechnen.

BDEW: Klare Finanzierung für Wasserstoffhochlauf

[14.07.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium möchte den Ausbau von Wasserstoff schneller vorantreiben. Der Branchenverband BDEW begrüßt zwar den Gesetzentwurf, warnt aber zugleich vor Kürzungen der Mittel im Bundeshaushalt. Für Investitionen seien verlässliche Zusagen nötig. mehr...

Gesetzgebung: Beschleunigung für Wasserstoffprojekte

[14.07.2025] Der Entwurf des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes liegt vor. Stellungnahmen dazu können bis zum 28. Juli 2025 eingereicht werden. mehr...

BWE: Bundestag verabschiedet Richtlinie

[14.07.2025] Der Bundestag hat am 10. Juli 2025 die vollständige nationale Umsetzung der EU‑Richtlinie RED III für die Windenergie an Land verabschiedet. Der Bundesverband WindEnergie (BWE) begrüßt die Schließung einer wichtigen Regelungslücke, kritisiert jedoch, dass das neue Gesetz hinter den europarechtlichen Möglichkeiten zur Genehmigungsbeschleunigung zurückbleibt. mehr...

Thüga: Studie warnt vor Kosten der Kraftwerksreserve

[11.07.2025] Ein staatlicher Eingriff in den Strommarkt könnte die Preise in die Höhe treiben. Eine neue Studie rechnet mit bis zu neun Prozent höheren Kosten und kritisiert die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung. mehr...

Prognos-Studie: Die Fernwärmeversorger müssen bis 2030 insgesamt 43

Kommunale Wärmeplanung: Verbände fordern klare Regeln

[10.07.2025] Große Städte in Deutschland müssen bis Mitte 2026 ihre Wärmeplanung abschließen. Das fordert das Gesetz. Doch für die Umsetzung braucht es laut Branchenverbänden mehr Geld, weniger Bürokratie und faire Regeln. Sonst bleiben die Pläne ohne Wirkung. mehr...

Bremen: Vertiefte Energiepartnerschaft mit EWE

[03.07.2025] Die Stadt Bremen und der Energieversorger EWE haben eine engere Zusammenarbeit bei der Energie- und Wärmewende vereinbart. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt unterzeichnet. Ziel ist eine sichere, klimaneutrale und bezahlbare Energieversorgung für die Region. mehr...

LENA: Veranstaltung zu Bürgerenergieprojekten

[23.06.2025] Bei einer Informationsveranstaltung in Rochau diskutierten über 50 Kommunalvertreter aus Sachsen-Anhalt die Chancen und Herausforderungen von Bürgerenergieprojekten. Besonders im Fokus stand die Frage, wie durch lokale Beteiligung und neue Leitlinien mehr Wertschöpfung vor Ort entstehen kann. mehr...

VSHEW: Kieler Wärmegipfel

[18.06.2025] Stadtwerke aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen treiben die Wärmewende voran. Beim Kieler Wärmegipfel des Verbands der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft zeigten sie, wie unterschiedlich lokale Lösungen aussehen können – und wo die Politik nachbessern soll. Schleswig-Holsteins Energieminister Tobias Goldschmidt sicherte Unterstützung zu. mehr...

LichtBlick: Millerntor-Stadion erhält PV-Anlage in Regenbogenfarben

[04.06.2025] FC St. Pauli und LichtBlick errichten auf dem Millerntor-Stadion die weltweit erste Solaranlage in Regenbogenfarben. Das Projekt verbindet erneuerbare Energie mit einer klaren Botschaft für Vielfalt und gesellschaftliche Offenheit. mehr...

interview

Interview: Die Politik muss schnell handeln

[02.06.2025] Kerstin Andreae spricht im stadt+werk-Interview über die Erwartungen der Branche an die neue Bundesregierung. Resilienz und Nachhaltigkeit seien wichtige Gründe, die Energiewende weiter voranzutreiben, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. mehr...

Wärmewende: Verbände fordern klare Regeln

[22.05.2025] Dreizehn Branchenverbände wenden sich mit einem Appell an die Bundesregierung. Sie verlangen Planungssicherheit, verlässliche Förderung und ein verständliches Gebäudeenergiegesetz. mehr...