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Stromerzeugung 2020Erneuerbare im 1. Halbjahr vorn

[02.07.2020] Ein Rekordanteil erneuerbarer Energien von 55,8 Prozent ergab sich bei der Nettostromerzeugung im ersten Halbjahr 2020. Die Stromproduktion aus Kohle hingegen ist drastisch gesunken.
Nettostromerzeugung im ersten Halbjahr 2020.

Nettostromerzeugung im ersten Halbjahr 2020.

(Bildquelle: Fraunhofer ISE)

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat jetzt Daten zur öffentlichen Nettostromerzeugung für das erste Halbjahr 2020 vorgestellt, die aus der Datenplattform Energy-Charts hervorgehen. Mit einem Anteil von 55,8 Prozent an der Nettostromerzeugung zur öffentlichen Stromerzeugung, also dem Strommix, der aus der Steckdose kommt, haben die erneuerbaren Energien demnach einen neuen Rekordwert aufgestellt. Im Februar lag ihr Anteil sogar bei 61,8 Prozent. Solar- und Windenergieanlagen haben gemeinsam 102,9 Terawattstunden in das öffentliche Netz eingespeist, gegenüber 92,3 TWh im ersten Halbjahr 2019. Die Stromproduktion aus Kohle ist laut den vorgelegten Daten dagegen stark zurückgegangen. Der Anteil der Braunkohle ist auf 13,7 Prozent gesunken, Steinkohle kommt nur noch auf sechs Prozent.
Die Windenergie war mit einem Anteil von 30,6 Prozent erneut stärkste Energiequelle. Photovoltaikanlagen haben im ersten Halbjahr circa 27,9 TWh in das öffentliche Netz eingespeist, eine Steigerung von 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (25,1 TWh). Die Solarstromanlagen profitierten laut Fraunhofer ISE von den günstigen Wetterverhältnissen, die von April bis Juni jeweils mehr als sechs TWh Stromproduktion pro Monat erlaubt haben. Die Windenergie hat in der ersten Jahreshälfte 2020 circa 75 TWh produziert und lag damit etwa 11,7 Prozent über der Produktion im ersten Halbjahr 2019 (67,2 TWh). Die Wasserkraft produzierte im ersten Halbjahr rund 9,5 TWh, ein Minus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (10,5 TWh). Aus Biomasse wurden etwa 23,7 TWh produziert, ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. In Summe haben die erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse im ersten Halbjahr 2020 circa 136,1 TWh produziert (Vorjahr: 125,6 TWh).
Ab dem zweiten Quartal 2020 macht sich laut den Daten die gesunkene Stromnachfrage aufgrund der durch die Corona-Pandemie rückläufigen Industrieproduktion bemerkbar. Die Last ist auf 35,3 TWh im Juni zurückgegangen (Juni 2019: 37,6 TWh), die Stromproduktion von 47,9 TWh im Januar auf 36,0 TWh im Juni. Insgesamt lag die Last im ersten Halbjahr bei 234,2 TWh, ein deutlicher Rückgang gegenüber den 245,7 TWh im ersten Halbjahr 2019. Die Stromproduktion ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 um 21,7 TWh auf 243,8 TWh zurückgegangen. Ein Teil dieses Rückgangs ist laut Fraunhofer ISE auf die von 20,1 TWh auf 7,5 TWh gesunkenen Exporte zurückzuführen.





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