RiedlingenWärmenetz errichtet
In Riedlingen (Landkreis Biberach) wurde jetzt ein Wärmenetz errichtet, das künftig die berufliche Schule, ein Pflegeheim sowie ein Wohn- und Ärztehaus mit klimafreundlicher Wärme versorgt. Wie die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) mitteilt, wird das Wärmenetz von einem Holzpelletkessel und einem Gaskessel mit Biomethan gespeist. Die neue Heizzentrale versorge insgesamt fünf Gebäude und spare jedes Jahr rund 210 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) ein. Die KEA-BW habe das Ausschreibungsverfahren des Landkreises begleitet. Den Zuschlag habe die Firma ENGIE Deutschland erhalten. Nach rund sechs Monaten Bauzeit sei die offizielle Einweihung Ende November erfolgt. Eine Best-Practice-Karte auf der Internet-Seite der KEA-BW stellt das Projekt in Riedlingen und weitere Contracting-Projekte für kommunale und soziale Einrichtungen in Baden-Württemberg vor.
Modernisierung dringend erforderlich
Die berufliche Schule und das Wohn- und Ärztehaus seien Eigentum des Landkreises, das mitversorgte Pflegeheim der St. Elizabeth-Stiftung gehöre der Stiftung. Beide Institutionen hätten die Wärmeversorgung ohne eigene Finanzmittel und Fachwissen energetisch modernisieren lassen. „Ziel war ein verringerter Energiebedarf durch Effizienzmaßnahmen in den Gebäuden des Landkreises sowie eine mehrheitlich erneuerbare Wärmeversorgung über ein Wärmenetz“, erklärt Anders Berg, Leiter des Kompetenzzentrums Contracting der KEA-BW. Laut KEA-BW war das dringend erforderlich: Die berufliche Schule sei bislang über einen alten Gaskessel beheizt worden. Das Wohn- und Ärztehaus sei an die alte Heizzentrale des benachbarten ehemaligen Krankenhauses angeschlossen gewesen. Beide Heizanlagen ließen sich weder effizient noch klimafreundlich betreiben.
Für die Umsetzung der Maßnahmen habe der Landkreis ein Energieliefer-Contracting-Projekt mit Effizienzmaßnahmen für das Areal ausgeschrieben. Seit Oktober erzeuge ein Pelletkessel mit 330 Kilowatt (kW) Leistung in der neuen Heizzentrale bis zu 92 Prozent des Jahreswärmebedarfs regenerativ. Vorgabe des Landkreises sei ein Mindestanteil von 80 Prozent erneuerbaren Energien gewesen. Für die Spitzenlast stehe ein neuer Gasbrennwertkessel mit 740 kW Leistung bereit, der zu 100 Prozent Biomethangas nutzt.
Knapp sechs Monate Bauzeit
Die neue, 350 Meter lange Nahwärmeleitung versorge die drei Gebäude der beruflichen Schule, das Wohn- und Ärztehaus und das Pflegeheim der St. Elisabeth-Stiftung. In der Schule und dem Wohn- und Ärztehaus hätten Fachleute Effizienzmaßnahmen an den Wärmeverteilungsanlagen vorgenommen, indem sie die Heizungsverteiler und Heizkreisregelungen erneuerten und die Warmwasserbereitung im Wohn- und Ärztehaus austauschten. Der geplante Erweiterungsbau der beruflichen Schule solle ebenfalls an das Nahwärmenetz angeschlossen werden.
Baustart war Ende April 2022, im Oktober seien die Anlagen in Betrieb gegangen. ENGIE habe knapp 1,1 Millionen Euro in die Baumaßnahmen investiert. Der Betrieb der Heizungsanlage laufe ebenfalls über das Unternehmen, die Vertragslaufzeit betrage 15 Jahre. Bei einem Energieliefer-Contracting-Vorhaben sichere der Contractor Planung, Bau, Finanzierung, Betrieb, Wartung und Instandhaltung einer neuen Heizzentrale sowie die Umsetzung von möglichen Einspar- und Sanierungsmaßnahmen zu. ENGIE refinanziere seine Investition über einen Grundpreis für die Wärmeerzeugung, für das Nahwärmenetz und für die Effizienzmaßnahmen, einen Arbeitspreis sowie einen Servicepreis. Nach der Vertragslaufzeit gehörten die Anlagen dem Landkreis.
https://www.engie-deutschland.de/de
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