StudieKeine Patentlösung für grüne Wärme

Heizkraftwerk Chemnitz Nord: Dekarbonisierung durch Luftwärmepumpen möglich.
(Bildquelle: Backe0112/https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
Die Fernwärmeerzeugung in Deutschland basiert heute noch zu rund 80 Prozent auf fossilen Energieträgern wie Gas und Kohle. Eine aktuelle Studie zeigt, dass es für den Umbau der Fernwärmeversorgung in den Kommunen keine „one size fits all“-Lösung gibt. Die Studie „Dekarbonisierung von Energieinfrastrukturen“ im Auftrag des Umweltbundesamts unter Federführung des ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg macht deutlich, wie stark die Planungen für das Wärmenetz der Zukunft von den lokalen Randbedingungen abhängen.
Treibhausgasneutrale Fernwärmeversorgung
Sara Ortner, Studienleiterin am ifeu, erläutert: „Um 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen, sind erneuerbare Energien in der Fernwärme ein ganz entscheidender Schritt. Allerdings gibt es für die Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien kaum Patentlösungen.“ Untersucht wurden verschiedene Möglichkeiten für sechs Fernwärmesysteme, die die Vielfalt der Wärmenetzstrukturen in Deutschland repräsentieren: Aachen, Karlsruhe, Chemnitz, Hamburg, Spremberg (Brandenburg) und Großkrotzenburg (Hessen). Sie alle sind bislang stark auf Wärme aus Kohlekraftwerken angewiesen, die sie im Zuge des Kohleausstiegs ersetzen wollen. Gemeinsam mit ihnen haben die Forscherinnen und Forscher Wege zu einer treibhausgasneutralen Fernwärmeversorgung bis 2045 untersucht.
Viele Pfade zum Kohleausstieg
Dabei zeigte sich, dass Spremberg stark auf Solarthermie und einen großen Wärmespeicher setzen könnte, der im Sommer Energie aufnehmen und im Winter wieder abgeben kann. Großkrotzenburg plant, einen Großteil der Wärme über eine Wärmepumpe mit Wasser aus dem Main zu erzeugen. Aachen könnte die Wärmeauskopplung aus einer bestehenden Müllverbrennungsanlage realisieren und in Karlsruhe könnte die zukünftige Wärmeversorgung vor allem auf industrieller Abwärme und Tiefengeothermie basieren. In Chemnitz könnten Luftwärmepumpen zum Einsatz kommen und in Hamburg wird die Nutzung einer Vielzahl unterschiedlicher Potenziale angenommen, um den sehr hohen Bedarf der Millionenstadt zu decken.
Studie empfiehlt ein Erneuerbare-Wärme-Infrastrukturgesetz
Studienleiterin Sara Ortner sagt: „Die Herausforderungen beim Aus- und Umbau der Fernwärme variieren stark in Abhängigkeit der Abnehmer, der Struktur des vorhandenen Wärmenetzes und der Möglichkeiten zur Erzeugung erneuerbarer Wärme.“ Die Bundesregierung plant, dass bis 2030 bereits die Hälfte der Wärme klimaneutral erzeugt wird. Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt die Studie ein Erneuerbare-Wärme-Infrastrukturgesetz.
Stadtwerke Kiel/HanseWerk: Gemeinschaftsunternehmen gegründet
[27.06.2025] Mit der Gründung des Unternehmens FördeWärme bündeln die Stadtwerke Kiel und HanseWerk Natur ihre Kräfte für eine klimaneutrale Nahwärmeversorgung. Die neue Gesellschaft soll bestehende Netze dekarbonisieren und neue Versorgungsgebiete rund um Kiel erschließen. mehr...
Fraunhofer IEG: Forschungsprojekt zu Großwärmepumpen
[25.06.2025] Großwärmepumpen könnten eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der Fernwärme spielen. Ein vom BMWK gefördertes Forschungsprojekt unter Leitung der Fraunhofer IEG zeigt, wie sich natürliche und industrielle Wärmequellen an ehemaligen Kohlekraftwerksstandorten effizient nutzen lassen. mehr...
Nürnberg: Kommunalen Wärmeplan verabschiedet
[20.06.2025] Nürnberg hat einen kommunalen Wärmeplan verabschiedet, der den Weg zu einer klimaneutralen und bezahlbaren Wärmeversorgung bis 2040 ebnen soll. Im Zentrum stehen der Ausbau der Fernwärme, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Einbindung dezentraler Lösungen wie Wärmepumpen. mehr...
Thüga: Erweiterung des Portfolios
[19.06.2025] Mit neuen Rahmenverträgen wird die Thüga-Gruppe zum Komplettanbieter für Wärmepumpenlösungen. Stadtwerke und Regionalversorger des Netzwerks können damit künftig alles aus einer Hand anbieten – von der Technik bis zur Installation. mehr...
LEA Hessen: Infoportal zu Großwärmepumpen online
[18.06.2025] Ein neues, bundesweit einzigartiges Infoportal gibt erstmals einen umfassenden Marktüberblick zu Großwärmepumpen. Die Datenbank unterstützt Industrie und Kommunen mit technischen Informationen, Projektbeispielen und praktischen Tools bei der Umsetzung klimaneutraler Wärmeversorgung. mehr...
Saarland: Beratungsstelle für Kommunen gestartet
[18.06.2025] Das Saarland hat eine neue Anlaufstelle für Fragen rund um die kommunale Wärmeplanung eingerichtet. Die Beratungsstelle Wärmewende unterstützt ab sofort Gemeinden und weitere Akteure im Land bei der Umsetzung der Wärmewende. mehr...
Lotte: Kommunalen Wärmeplan vorgelegt
[13.06.2025] Die Gemeinde Lotte gehört mit ihrem neuen kommunalen Wärmeplan zu den Vorreitern der Wärmewende in Nordrhein-Westfalen. Bereits drei Jahre vor Ablauf der gesetzlichen Frist legt sie eine Strategie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung vor. mehr...
EWE Netz: Nicht von der Stange
[12.06.2025] Der Energienetzbetreiber EWE Netz hat bereits zahlreiche Kommunen auf dem Weg der Wärmeplanung begleitet. Dabei konnte er wichtige Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Fallstricken bei der kommunalen Wärmeplanung sammeln. mehr...
Bremen: Öffentliche Liegenschaften an Wärmenetz angeschlossen
[12.06.2025] Immobilien Bremen bringt drei Schulen in Blumenthal ans neue enercity-Wärmenetz und leistet damit einen Beitrag zur Wärmewende in Bremen-Nord. Die klimafreundliche Versorgung soll ab dem zweiten Halbjahr 2026 starten – weitere öffentliche Gebäude könnten folgen. mehr...
Osnabrück: Im Dialog zum Ziel
[10.06.2025] In Osnabrück wurde im Februar 2024 mit der Erstellung der Wärmeplanung begonnen. Neben der datenbasierten technischen Erarbeitung legt die niedersächsische Stadt dabei viel Wert auf eine transparente kommunikative Begleitung, da diese für die Akzeptanz entscheidend ist. mehr...
Norderstedt: Stadtwerke nutzen Abwärme von Rechenzentrum
[03.06.2025] Die Stadtwerke Norderstedt nutzen die Abwärme ihres eigenen Rechenzentrums zur Einspeisung ins kommunale Fernwärmenetz. Zwei Hochtemperatur-Wärmepumpen ermöglichen damit jährlich Einsparungen von rund 3.800 Tonnen CO₂. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Leitfaden für die Wärmeplanung
[02.06.2025] Mit einem neuen Praxisleitfaden unterstützt Nordrhein-Westfalen Städte und Gemeinden bei der Wärmeplanung. Das Online-Tool „Wärmeplan.Check“ soll Kommunen dabei helfen, die Qualität ihrer Planung laufend zu prüfen. mehr...
Köln: Erste Ergebnisse der Wärmeplanung
[02.06.2025] Die Stadt Köln hat Daten zur aktuellen Wärmeversorgung veröffentlicht. Sie zeigen Einsparpotenziale und mögliche künftige Energiequellen. mehr...
Konstanz: Regionaler Wärmeverbund nimmt nächste Etappe
[28.05.2025] Der erste kommunale Wärmeverbund in Konstanz nimmt konkrete Formen an: Der Gemeinderat hat der Gründung einer Projektgesellschaft durch die Stadtwerke Konstanz und Iqony Energies zugestimmt. mehr...
Magdeburg: Beteiligung an kommunaler Wärmeplanung
[27.05.2025] Magdeburg öffnet den nächsten Beteiligungsschritt zur kommunalen Wärmeplanung: Bis zum 18. Juni können Bürgerinnen und Bürger online Stellung zum aktuellen Planungsentwurf nehmen. Die Stadt will ihre Wärmeversorgung bis spätestens 2045 klimaneutral und bezahlbar gestalten. mehr...