HamburgUmrüstung des Kohlekraftswerks

Ehemaliges Kohlekraftwerk Moorburg wird zu einem Standort für die Wasserstoffproduktion.
(Bildquelle: Vattenfall)
Die Transformation des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg zu einem Standort für die Wasserstoffproduktion nimmt jetzt Fahrt auf. Wie die Behörde für Wirtschaft und Innovation berichtet, wird das Gelände im Rahmen eines behördenübergreifenden Projekts zum Hamburg Green Hydrogen Hub umgerüstet. Der Rückbau der Kraftwerkskomponenten hat bereits begonnen.
In einer aktuellen Drucksache (22/15481) hat der Senat die Bürgerschaft über den Fortschritt und die Planungen informiert. Das Kraftwerk Moorburg ging im Dezember 2023 in das Eigentum von Hamburger Energiewerke über, einschließlich aller Anlagen, Fachpersonal und Genehmigungen (wir berichteten). Der modulare Rückbau soll eine maximale Nachnutzung der bestehenden Infrastruktur für die Produktion von grünem Wasserstoff ermöglichen. Der Baubeginn des Elektrolyseurs ist für 2025 geplant.
Strategische Lage
Senatorin Melanie Leonhard betont die Bedeutung des Projekts für die Energieversorgung und Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs: „Der Hamburger Hafen wird künftig noch mehr als bislang ein wichtiger Ort für die Energieversorgung – neben dem Umschlag von Energieträgern werden diese künftig auch hier produziert. Insbesondere für energieintensive Unternehmen ist die kostenstabile Verfügbarkeit und Verlässlichkeit der Energieversorgung ein Standortfaktor. Wir wollen die Industrie in die Lage versetzen, auf nachhaltige Prozesse umzustellen, um Hamburg als Industriestandort weiterhin wettbewerbsfähig zu halten. Wasserstoff spielt dabei eine wichtige Rolle.“
Senator Jens Kerstan hebt die strategische Lage Moorburgs hervor: „Moorburg ist wegen seiner Lage und Anbindung an Leitungen und Transportwege ein idealer Standort für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft. Die Hamburger Energiewerke und Luxcara sind ein starkes Konsortium, das den 100-Megawatt-Elektrolyseur planmäßig umsetzen wird. So können wir die Eigenproduktion von grünem Wasserstoff am Standort Moorburg gewährleisten und die zügige Dekarbonisierung insbesondere in der Industrie und Teilen des Verkehrsbereichs sichern.“
800 Megawatt Elektrolyseleistung geplant
Das Unternehmen Energie Hub Moorburg wird zukünftig auf Elektrolyseprojekte spezialisierte Flächen und Dienstleistungen anbieten. Im Rahmen der Important Projects of Common European Interest (IPCEI) sind langfristig bis zu 800 Megawatt Elektrolyseleistung geplant. Für die Umsetzung des 100-Megawatt-Elektrolyseurs am Standort Moorburg im Rahmen des IPCEI Wasserstoff ist das Konsortium HGHH, bestehend aus den Hamburger Energiewerken und Luxcara, verantwortlich. Das Vorhaben wird mit 154,1 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln gefördert.
Der erste Projektabschnitt, der bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll, umfasst den Abriss von Gipskreislager, Filteraschesilos und Rauchgasreinigung, um Platz für den 100-Megawatt-Elektrolyseur zu schaffen. In einem zweiten Modul, das bis Ende 2027 fertiggestellt werden soll, werden weitere Kraftwerkskomponenten rückgebaut.
Dieses Vorhaben ist Teil der Hamburger Wasserstoffstrategie und der Norddeutschen Wasserstoffstrategie, die die Dekarbonisierung von Hafen, Industrie, Logistik und Luftverkehr sowie den Aufbau einer wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoffwirtschaft vorsehen. Der Senat unterstützt dabei die Industrie und stärkt den Wirtschaftsstandort Hamburg durch den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur.
Fraunhofer IEG: Elektrolyse mit Wärmepumpe in Zittau
[12.09.2025] In Zittau wurde eine neue Versuchsanlage zur Wasserstoffproduktion eingeweiht. Diese kombiniert erstmals einen Elektrolyseur mit einer Wärmepumpe, welche die Abwärme ins Fernwärmenetz einspeist. mehr...
Zeppelin Power Systems: Brennstoffzellen-Stromaggregat versorgt Festival
[10.09.2025] Auf dem Festival „Sandstedter Sommer“ kam erstmals ein Brennstoffzellen-Stromaggregat von Zeppelin Power Systems zum Einsatz. Mit grünem Wasserstoff aus Bremerhaven wurde das Festival drei Tage lang zuverlässig, emissionsfrei und nahezu geräuschlos versorgt. mehr...
ABO Energy: Strategische Partnerschaft mit Hydropulse
[29.08.2025] ABO Energy und die ITM-Power-Tochter Hydropulse haben eine Partnerschaft geschlossen, um gemeinsam dezentrale Wasserstoffproduktionsanlagen zu entwickeln. Ziel ist es, Industriekunden eine verlässliche Versorgung mit grünem Wasserstoff zu bieten, ohne dass diese selbst investieren müssen. mehr...
Sachsen: Zweiter Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie
[15.08.2025] Sachsen treibt den Ausbau seiner Wasserstoffwirtschaft voran. Der zweite Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie zeigt Fortschritte bei Infrastruktur, Forschung und Kooperationen – und benennt zugleich bestehende Hürden. mehr...
Hamburg: Erdgasleitung soll Wasserstoff transportieren
[08.08.2025] Im Zuge des Aufbaus des Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netzes HH-WIN wird eine bestehende Erdgasleitung unter der Süderelbe für den Transport von Wasserstoff vorbereitet. Die Hamburger Energienetze setzen dabei auf Molchtechnik, um die Jahrzehnte alte Leitung auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. mehr...
DVGW: Statement zu energiepolitischen Vorhaben
[08.08.2025] Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches begrüßt die energiepolitischen Vorhaben des Bundeskabinetts, kritisiert aber Schwächen bei Wasserstoffspeichern. mehr...
Entega: Wasserstoff für Busflotten
[06.08.2025] Am Müllheizkraftwerk in Darmstadt wird bald grüner Wasserstoff produziert. Entega hat den Auftrag für die technische Ausstattung der neuen Anlage vergeben. Der Bau beginnt im Oktober. Ab Anfang 2027 soll die Anlage Omnibusse mit Wasserstoff versorgen. mehr...
Dettelbach: Spatenstich für Wasserstoffprojekt
[06.08.2025] Mit dem Bau eines Fünf-Megawatt-Elektrolyseurs und einer Wasserstofftankstelle in Dettelbach treibt das Unternehmen Guttroff gemeinsam mit dem Freistaat Bayern den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft voran. Das Projekt soll als Beispiel für eine vollständig integrierte Wertschöpfungskette dienen. mehr...
Frankfurt am Main: Neun neue Wasserstoffbusse in Betrieb
[31.07.2025] Frankfurt nimmt neun neue Wasserstoff-Gelenkbusse in Betrieb. Die emissionsfreien Fahrzeuge sollen ab Ende August auf der Metrobuslinie M32 verkehren. mehr...
Interview: Mehr Mut zur Dezentralität
[24.07.2025] Nach drei Jahrzehnten an der Spitze von 2G Energy verabschiedet sich Christian Grotholt aus dem operativen Geschäft. Im Gespräch mit stadt+werk zieht der Mitgründer und langjährige CEO eine persönliche Bilanz. mehr...
Bundesnetzagentur: Transportpreise für Wasserstoff stehen fest
[15.07.2025] Die Bundesnetzagentur hat ein einheitliches Entgelt für den Transport von Wasserstoff im geplanten Kernnetz festgelegt. Es liegt bei 25 Euro pro Kilowattstunde pro Stunde und Jahr. Ziel ist es, Kosten bis 2055 zu decken und gleichzeitig einen marktfähigen Preis zu bieten. mehr...
Hünfeld-Michelsrombach: Wasserstoffprojekt eingeweiht
[01.07.2025] Im hessischen Hünfeld-Michelsrombach hat ABO Energy das erste Wasserstoffprojekt der Unternehmensgeschichte nun feierlich in Betrieb genommen. mehr...
Hohenwart: H2Direkt wird H2Dahoam
[13.06.2025] Hohenwart treibt sein Wasserstoffprojekt weiter voran. Eine grüne Produktion vor Ort ist geplant. mehr...
Düsseldorf: Wasserstofftankstelle in Betrieb
[28.05.2025] In Düsseldorf wurde Europas leistungsstärkste Wasserstofftankstelle offiziell eröffnet. Die Anlage soll mit innovativer Hochleistungstechnologie ein zentraler Baustein für die Verkehrswende im Schwerlast- und ÖPNV-Bereich werden. mehr...
badenova: Bau von erster Wasserstoffleitung im Süden
[20.05.2025] badenova startet mit dem Bau der ersten Wasserstoffleitung im Süden Deutschlands und nimmt damit eine Vorreiterrolle beim Aufbau des nationalen H₂-Kernnetzes ein. Die neue Leitung am Hochrhein soll insbesondere die Industrie in der Region künftig mit grünem Wasserstoff versorgen. mehr...