Mittwoch, 17. September 2025

EIB400 Millionen für Ostsachsens Netze

[04.04.2025] Die EIB investiert 400 Millionen Euro in die Energiezukunft Ostsachsens. SachsenEnergie stärkt damit seine Stromnetze.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der SachsenEnergie-Unternehmensgruppe einen Kredit in Höhe von 400 Millionen Euro zur Verfügung, um den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze in Ostsachsen massiv voranzutreiben. Das Darlehen zählt zu den größten Einzelinvestitionen der EIB in einen kommunalen Energieversorger in Deutschland und soll zentrale Projekte der Energiewende in der Region absichern. Bis 2027 plant SachsenEnergie Investitionen von insgesamt 732 Millionen Euro in das Stromnetz – unterstützt vom Netzbetreiber SachsenNetze.

Ziel ist es, eine zuverlässige, leistungsfähige und digitalisierte Stromversorgung für die Region zu schaffen – angesichts wachsender Nachfrage aus Industrie und Haushalten sowie der Notwendigkeit, Erneuerbare Energien stärker zu integrieren. „Stabile Energienetze sind das Rückgrat von Industrieentwicklung und Energiewende“, betont Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der SachsenEnergie-Unternehmensgruppe. „SachsenEnergie steht vor immensen Herausforderungen, den erforderlichen Ausbau in einem zuvor nie dagewesenen Umfang zu finanzieren. Verlässliche und langfristig denkende Finanzpartner wie die EIB sind dabei unerlässlich.“

Verteilnetze modernisieren

Auch die EIB unterstreicht die strategische Bedeutung der Investition. „Jederzeit verlässlich verfügbare und günstige Energie ist der Schlüssel für internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz unserer Wirtschaft“, erklärt Nicola Beer, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank. „Deshalb muss der Ausbau der Erneuerbaren Hand in Hand gehen mit der Modernisierung unserer Verteilernetze.“ Die Finanzierung unterstütze gezielt die Integration von Wind- und Solarstrom und trage dazu bei, nachhaltiges Wachstum in Ostsachsen zu sichern.

Die Mittel fließen unter anderem in den Ausbau von Umspannwerken, den Neubau und die Verstärkung von Hochspannungsleitungen sowie die Digitalisierung des Netzes. Bereits 2025 sollen zentrale Knotenpunkte wie das Umspannwerk Dresden-Räcknitz oder der Netzknoten in Horka (Landkreis Görlitz) modernisiert werden. Bis 2028 will SachsenNetze rund 170 Kilometer Hochspannungsleitungen erneuern oder neu errichten sowie 20 Umspannwerke modernisieren. Weitere 29 Umspannwerke und 125 Kilometer Leitung sind bis 2033 geplant. Langfristig ist eine umfassende Erneuerung der Netzinfrastruktur bis 2045 vorgesehen.

Wachsenden Strombedarf decken

Die Maßnahmen sind vor allem darauf ausgelegt, die wachsenden Strombedarfe durch Ansiedlungen großer Industrieunternehmen wie Infineon und ESMC im Dresdner Norden abzusichern und gleichzeitig die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen effizienter zu gestalten. Investiert wird in die Stadt Dresden sowie in die Landkreise Bautzen, Görlitz, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

SachsenNetze-Geschäftsführer Dr. Steffen Heine betont die strategische Ausrichtung: „Wir müssen Netze nicht nur leistungsfähiger, sondern auch intelligenter machen. Digitalisierung, Flexibilität und regionale Versorgungssicherheit sind entscheidend für eine resiliente Infrastruktur.“

Die EIB verfolgt mit dieser Finanzierung konsequent ihren Klimabank-Fahrplan. Sie will bis 2030 rund eine Billion Euro für Klima- und Umweltprojekte mobilisieren. „Alle unsere Projekte stehen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen“, so Beer. Zusätzlich unterstützt die EIB das EU-Ziel, die Abhängigkeit von fossilen Importen zu verringern. Zwischen 2023 und 2027 stellt sie dazu 45 Milliarden Euro für Erneuerbare Energien bereit – auch zur Stärkung der europäischen Energieunabhängigkeit.





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