DortmundPV-Spitzenreiter in NRW

In Dortmund ist jetzt die 10.000. Photovoltaikanlage ans Netz gegangen.
v.l.: Christian Sack, PV-Anlagen-Besitzer; Jens Kanacher, DONETZ Geschäftsführer; Stefan Szuggat, Umweltdezernent Stadt Dortmund; Ilias Matziarakis, Elektrotechnikermeister
(Bildquelle: DONETZ)
In Dortmund wurde jetzt in einem privaten Haushalt die 10.000. Photovoltaikanlage ans Netz angeschlossen. Wie die Stadt mitteilt, entspricht die Anlage mit einer Leistung von 6,75 Kilowattpeak (kWp) der durchschnittlichen Größe privater Dachanlagen. Für das Unternehmen Dortmunder Netz (DONETZ), eine Tochtergesellschaft von Dortmunder Energie- und Wasserversorgung (DEW21), sei dies ein bedeutender Erfolg.
„Seit dem Jahr 2020 hat sich die Anzahl der jährlichen PV-Neuanlagen vervierfacht“, erklärte DONETZ-Geschäftsführer Jens Kanacher bei der Einweihung. Gleichzeitig kündigte er weitere Investitionen in die Infrastruktur an: „Der Umbau der Netze ist das Rückgrat der Energiewende. Damit das gelingt, werden wir massiv investieren.“
Auch die Stadt Dortmund verfolgt laut eigener Auskunft ambitionierte Ziele. Umweltdezernent Stefan Szuggat betont die Rolle kommunaler Förderungen, um noch mehr Bürgerinnen und Bürger für den Umstieg auf Solarenergie zu gewinnen. Während aktuell Photovoltaikanlagen auf Vereinsgebäuden mit Mitteln von insgesamt 450.000 Euro unterstützt werden – davon sind bislang rund 265.000 Euro ausgeschöpft – soll in diesem Jahr ein neues Förderprogramm für Privathaushalte starten. Geplant ist eine pauschale Förderung von 1.000 Euro pro Anlage, sofern die Förderrichtlinien erfüllt sind.
Die Nachfrage in der Bevölkerung sei hoch: Das städtische Steckersolar-Programm sei innerhalb kürzester Zeit vergriffen gewesen. Mehr als 1.000 Anträge wurden gestellt. Eine Neuauflage ist bereits in Vorbereitung. Insgesamt erzeugen die bislang installierten 10.000 Solaranlagen eine Jahresleistung von rund 158 Millionen Kilowattstunden – genug, um etwa 37.600 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen.
Auch die lokale Wirtschaft beteiligt sich zunehmend. Auf dem Tridelta Campus in Aplerbeck sowie beim Einrichtungshaus Ikea und dem Leibniz-Institut ISAS entstehen oder existieren bereits großflächige PV-Anlagen. KIS Antriebstechnik am Standort PHOENIX West will mithilfe von Photovoltaik, Wärmepumpen und einem Redox-Flow-Speicher bis 2027 weitgehend energieautark werden. Der Pumpenhersteller Wilo produziere in seinem H2POWERPLANT bereits mehr Strom, als am Hauptsitz benötigt werde – überschüssige Energie wird als Wasserstoff gespeichert.
Dortmund zähle damit zu den führenden Kommunen beim Ausbau der Solarenergie in Nordrhein-Westfalen. Laut Markstammdatenregister der Bundesnetzagentur liegt die Stadt beim PV-Zuwachs neben Köln und Lippstadt unter den Spitzenreitern des Landes. Das städtische „Handlungsprogramm Klima Luft 2030“ soll dieses Wachstum weiter befördern – das ungenutzte Potenzial auf den Dächern sei noch immer groß.
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