BalzhausenErste Einspeisesteckdose Deutschlands in Betrieb gegangen

Inbetriebnahme der Einspeisesteckdose.
v.l. Christian Barr, LEW-Vorstand; Barbara Plura, Projektleiterin LEW Verteilnetz; Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie; Dietrich Gemmel, LEW-Vorstand
(Bildquelle: LEW)
Das Unternehmen LEW Verteilnetz (LVN) hat in Balzhausen (Bayerisch-Schwaben) die bundesweit erste sogenannte Einspeisesteckdose in Betrieb genommen. Wie LVN mitteilt, soll der neue Netzanschluss den Anschluss großer Erneuerbare-Energien-Anlagen deutlich effizienter gestalten. Das Konzept, das gemeinsam mit Bayernwerk Netz im Rahmen der Initiative „Verteilnetz und Erneuerbare Energien Bayern“ entwickelt wurde, sieht vor, dass der Netzbetreiber die Einspeisekapazität vorausschauend bereitstellt und ausschreibt, statt sie für jedes Projekt einzeln zu planen (wir berichteten).
Das spart Zeit und Kosten und schafft Planungssicherheit für Projektentwickler. Nach Angaben von LVN lassen sich die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten für die Netzintegration von Wind-, Solar- und Batteriespeicheranlagen so um rund 50 Prozent senken. Kernstück des Projekts ist ein eigens errichteter Transformator mit 80 Megavoltampere (MVA) Leistung, über den verschiedene Anlagen gemeinsam einspeisen. Laut LVN umfasst die erste Einspeisesteckdose drei Batteriespeicher, drei Photovoltaik-Parks und eine Windkraftanlage mit einer installierten Gesamtleistung von 126 Megawatt (MW). Die Netzkapazität wird damit um 60 Prozent „überbaut“ – das bedeutet, dass die theoretische Gesamtleistung der Erzeugungsanlagen die Kapazität der Einspeisesteckdose übersteigt, falls alle gleichzeitig einspeisen würden. Da die Wind- und PV-Anlagen jedoch zu unterschiedlichen Zeiten Strom liefern, kann die tatsächliche Netzkapazität der Einspeisesteckdose optimal genutzt werden.
Die Ausschreibung der Einspeisesteckdose stieß auf großes Interesse: Innerhalb von vier Wochen gingen 20 Anfragen mit einer Gesamtleistung von 445 Megawatt (MW) ein. Den Zuschlag erhielten sieben Projekte, darunter besonders netzverträgliche Batteriespeicher mit zusammen 61 MW Leistung, die bei Einspeisespitzen flexibel reagieren.
LVN betont, dass das Verfahren zu einer effizienteren Nutzung vorhandener Netzkapazitäten führt und den Ausbau beschleunigt. Damit das Konzept bundesweit umgesetzt werden kann, fordert das Unternehmen laut eigener Mitteilung eine Anpassung des rechtlichen Rahmens. Notwendig seien gesetzliche Grundlagen, die es Netzbetreibern erlauben, Einspeisekapazitäten vorausschauend bereitzustellen, auszuschreiben und überbaut zu nutzen.
Mit der Einspeisesteckdose in Balzhausen will LEW Verteilnetz zeigen, wie sich technischer Fortschritt und wirtschaftliche Vernunft beim Netzausbau verbinden lassen. Auch Bayernwerk Netz errichtet derzeit eine eigene Einspeisesteckdose.
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