Sonntag, 14. September 2025

TettnangBaubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen.

Beim Spatenstich für das Nahwärmenetz an der Baustelle der Heizzentrale.

v.l.: Michael Hofmann, Geschäftsführer Regionalwerk Bodensee; Regine Rist, Bürgermeisterin von Tettnang; Niklas Wiegand, Geschäftsführer ENGIE Deutschland

(Bildquelle: Regionalwerk Bodensee GmbH & Co. KG)

Mit dem symbolischen Spatenstich am 25. Juli 2025 haben ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee offiziell den Bau eines Nahwärmenetzes in Tettnang gestartet. Wie ENGIE mitteilt, soll die neue Infrastruktur in ihrer ersten Ausbaustufe 14 städtische und landeseigene Gebäude mit Wärme aus 100 Prozent erneuerbarer Energie versorgen. Dazu zählen unter anderem ein Schulkomplex am Manzenberg, das Neue Schloss sowie das Rathaus der Stadt. Perspektivisch ist eine Anbindung angrenzender Wohn- und Gewerbegebiete vorgesehen.

Die technische Grundlage bildet eine Heizzentrale mit zwei Biomassekesseln, die überwiegend mit Holzhackschnitzeln aus der Region betrieben werden. Damit lässt sich ein nahezu CO₂-neutraler Wärmeertrag sicherstellen. Ein integrierter Pufferspeicher dient der Deckung von Spitzenlasten, während ein Gaskessel die Notfallversorgung absichert.

Die Projektverantwortung liegt bei der Wärmeversorgungsgesellschaft Tettnang, einem Joint Venture von ENGIE Deutschland und dem Regionalwerk Bodensee. Während ENGIE für Planung und Bau verantwortlich ist, übernimmt das Regionalwerk den laufenden Betrieb und Vertrieb. Geschäftsführer Michael Hofmann betonte bei der Veranstaltung die Bedeutung des Vorhabens für die regionale Energiewende: Rund 80 Prozent des privaten Energieverbrauchs entfielen auf Wärme und Warmwasser, weshalb der Umstieg auf eine klimafreundliche Versorgung entscheidend sei. Laut aktuellen Berechnungen könne Tettnang mit dem neuen Netz jährlich bis zu 4.176 Tonnen CO₂ einsparen.

Auch die regionale Wertschöpfung spielt eine Rolle: Am Bau sind überwiegend lokale Unternehmen beteiligt. ENGIE bringt laut Geschäftsführer Niklas Wiegand ihre langjährige Erfahrung in der Planung und Umsetzung kommunaler Wärmenetze ein. Das Unternehmen betreibt deutschlandweit rund 100 solcher Netze und verfolgt die schrittweise Dekarbonisierung seiner Anlagen.





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