Freitag, 2. Mai 2025

Stadtwerke DürenBereit für die digitale Energiewende

[05.06.2018] Die Stadtwerke Düren haben das Geschäftsjahr 2017 trotz schwierigem Umfeld mit einem stabilen Ergebnis abgeschlossen. Zudem konnten erste Erfolge aus dem Zukunftsprojekt SWD 2025 verzeichnet und neue digitale Projekte angestoßen werden.
Stadtwerke Düren: Neue Angebote wie SWD Photovoltaik kommen bei den Kunden gut an.

Stadtwerke Düren: Neue Angebote wie SWD Photovoltaik kommen bei den Kunden gut an.

(Bildquelle: Stadtwerke Düren)

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2017 haben die Stadtwerke Düren (SWD) einen stabilen Jahresüberschuss in Höhe von 5,4 Millionen Euro (2016: 5,9 Millionen Euro) erwirtschaftet. Der leichte Rückgang ist nach Angaben der Stadtwerke unter anderem auf die Entwicklung der Netznutzungsentgelte und Aufwendungen für Projekte zur Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen zurückzuführen. Die Umsatzerlöse seien im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent auf 125,5 Millionen Euro gesunken (2016: 129 Millionen Euro).
Um dem steigenden Konkurrenzdruck sowie herausfordernden Bedingungen entgegenzuwirken, entwickeln die SWD im Rahmen ihrer Unternehmensstrategie SWD 2025 kontinuierlich neue Produkte und Dienstleistungsangebote. „Wir werden unsere rund 60.000 Kunden in Düren und Merzenich noch in diesem Jahr mit vielen neuen – und vielleicht auch überraschenden – Angeboten unterstützen“, kündigt SWD-Geschäftsführer Heinrich Klocke an. „Vom Energie- und Wasserversorger entwickeln wir uns zum kompetenten und innovativen Rundum-Versorgungspartner und Lösungspartner in allen Energiefragen.“ Zur neuen Unternehmensphilosophie gehöre es etwa, dass Kunden ab sofort automatisch und ohne Mehrkosten CO2-neutralen Strom und Erdgas beziehen.

Erste Angebote kommen gut an

Erste Angebote, die aus der neuen Unternehmensausrichtung entstanden sind, sind laut dem Energieversorger bei den Kunden auf ein positives Echo gestoßen – so etwa SWD Photovoltaik. Dabei können Kunden eine Photovoltaikanlage für das eigene Dach mit Unterstützung eines Kundenberaters oder ganz einfach selbst im Internet planen und kalkulieren – den Rest übernehmen die SWD in Zusammenarbeit mit lokalen Handwerksbetrieben. Höchste Flexibilität biete dabei das Pachtmodell für SWD Photovoltaik, bei dem für den Kunden die Investitionskosten entfallen. „Dass das Angebot bereits so gut angenommen wird, hat selbst uns überrascht“, freut sich Geschäftsführer Heinrich Klocke.
Wie die Stadtwerke Düren berichten, entsteht in einem Pilotprojekt in Düren-Niederau zudem gerade ein Energiewendehaus – ein 15-Familienhaus, das primär mit Strom von der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses versorgt wird. Die Investitionskosten übernehmen die SWD, die das Dach mieten und die Photovoltaikanlage darauf installieren. Damit die Mieter tatsächlich jede Kilowattstunde Sonnenstrom nutzen können, werde im Haus ein Stromspeicher installiert. Geheizt werde ebenfalls klimaschonend über SWD NahWärme: In modernen Wärmepumpen wird die Wärme mit CO2-neutralem Strom erzeugt und zu einem pauschalen Tarif direkt an die Mieter im Energiewendehaus geliefert.
Um die Energiewende auch auf den Straßen voranzutreiben, stehen nach Angaben der SWD einige Projekte für mehr Elektromobilität in Düren auf der Agenda. So wollen die Stadtwerke in diesem Jahr mindestens fünf neue Ladesäulen aufstellen; zudem wurde vor Kurzem eine E-Tankstelle direkt am Kreishaus offiziell eröffnet. Diese gehöre zur neuen Carsharing-Station von Anbieter cambio, die in Düren erstmals auch ein Elektroauto bereitstellen. Zudem erweiterten die SWD und ihr Tochterunternehmen Leitungspartner ihren eigenen Fuhrpark kontinuierlich um neue E-Fahrzeuge. Ziel sei es, zum Full-Service-Anbieter für E-Mobilität in der Region zu werden.

Die Zukunft liegt im Quartier

„Die Zukunft innovativer Energieangebote sehen wir zusammen mit unserem Tochterunternehmen Leitungspartner insbesondere in effizienten Quartierslösungen. Deshalb möchten wir hier verstärkt Dienstleistungen anbieten“, nennt Heinrich Klocke weitere Eckpunkte der Strategie SWD 2025. Dazu gehören laut dem SWD-Geschäftsführer Blockheizkraftwerke oder Photovoltaiklösungen, aber auch die Erneuerung von Heizungsanlagen.
Aktuell ist der Energieversorger etwa am Projekt Bismarck Quartier beteiligt. Der Gebäudekomplex mit Hotel, Kongresszentrum, Büros und Praxen sowie Wohnungen wird künftig mit Nahwärme aus einem Blockheizkraftwerk der Stadtwerke versorgt. Die Anlage wurde im bereits vorhandenen Heizraum im Kreishaus der Stadt Düren installiert, sodass im Bismarck Quartier keine zusätzliche Fläche hierfür benötigt wird. Die dezentrale Wärmeversorgung ist laut den Stadtwerken zudem so dimensioniert, dass nicht nur das Bismarck Quartier selbst, sondern auch das Kreishaus sowie der neue Gebäudekomplex in der Marienstraße mit Kindertagesstätte und Büroräumen mit Wärme versorgt werden. Parallel dazu arbeiten die SWD bereits an weiteren Quartierskonzepten mit.

Bereit für die digitale Wende

Mit digitalen Angeboten wie dem Online-Vertragsabschluss, einer im Aufbau befindlichen Chat-Funktion auf der SWD-Website sowie der Möglichkeit, über WhatsApp zu kommunizieren, bieten die Stadtwerke Düren ihren Kunden nach eigenen Angaben außerdem digitale Kommunikationskanäle an, die viel Zeit sparen und komfortabel sind. Darüber hinaus erhalten Kunden über die im Jahr 2016 gestartete APPsolut Düren nicht nur viele Informationen aus der Region, sondern auch wertvolle Servicetipps und die Möglichkeit, rund um die Uhr eine Störung zu melden. In Kürze werde die App auch Informationen aus der Gemeinde Merzenich enthalten.
Ein weiteres neues Angebot im Portfolio der Stadtwerke Düren ist SpeedNet. Dabei sollen die Gewerbegebiete in Düren mit hochleistungsfähigen Glasfasernetzen ausgestattet werden. Wie die SWD mitteilen, wird das Projekt derzeit gemeinsam mit dem Tochterunternehmen Leitungspartner, der Stadt Düren sowie der Wirtschaftsförderung der Stadt vorbereitet, die ersten Anschlüsse seien für Herbst 2018 geplant.
In Kürze soll darüber hinaus die Leitungspartner APP gestartet werden. Darin können Kunden der Leitungspartner sowie Partner, Installateure oder Tiefbauer Informationen zu größeren Baustellen im Netzgebiet abfragen. Zudem lassen sich darin künftig Zählerstände einfach per Foto melden. Eine Push-Funktion sorge dafür, dass Nutzer direkt über Störungen oder Netzabschaltungen informiert werden. Insbesondere für Installateure ergeben sich durch die App viele Vorteile, denn darüber können laut den SWD auch Anträge gestellt werden, etwa für eine Inbetriebnahme oder Plombierung – das spare Zeit, Papier und Geld.
„Wir sind bereit für die digitale Energiewende“, zeigt sich SWD-Geschäftsführer Heinrich Klocke überzeugt. „Deshalb sehe ich die SWD-Gruppe mit den Stadtwerken Düren und unserem Tochterunternehmen Leitungspartner gut und sicher für die Zukunft aufgestellt – trotz steigendem Konkurrenzdruck und schwierigem Umfeld durch stetig neue Regulierungen und einen extrem volatilen Energiemarkt.“





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