EnergiepolitikErfolg durch Eigenverantwortung?

Eigenverantwortung und Freiraum sind die tragenden Aspekte für ein Gelingen der Energiewende, sagen Experten des französischen CGSP.
(Bildquelle: S. Hofschlaeger / pixelio.de)
Im Kampf gegen die Klimaerwärmung will die Europäische Union künftig verstärkt auf die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes setzen. Andere Aspekte wie Ausbauquoten für erneuerbare Energien will sie außen vor lassen. Dafür hagelte es Kritik. Auch aus Deutschland (17937+wir berichteten). Das Französische Generalkommissariat für Strategie und Vorausschau (CGSP) hat nun die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in welcher die Strategie der EU-Kommission in einigen Teilen Unterstützung findet: Laut CGSP befindet sich die europäische Energiewirtschaft gegenwärtig in einer Krise, die durch interne und externe Faktoren, durch wirtschaftliche sowie politische Rahmenbedingungen, bestimmt wird. Um aus dem Missstand von Überkapazität und Überförderung erneuerbarer Energien herauszukommen, schlagen die Experten mehrere Lösungswege vor. Sie zielen auf kurz- und langfristige Maßnahmen zur Schaffung eines europäischen Energiemarktes sowie einer nachhaltigen Energiepolitik ab. An erster Stelle sollte demnach die Verringerung der Treibhausgase stehen und für das Jahr 2030 ein klares CO2-Reduktionsziel festgelegt werden. Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen sollten mehr Verantwortung im Markt übernehmen, wie dies bereits bei konventionellen Kraftwerken der Fall sei. Gegenwärtige Fördermaßnahmen und -strategien von staatlicher Seite sollten überdacht werden.
Mehr Freiraum für Mitgliedstaaten
Die Studie beinhaltet auch Ideen zum Verhältnis zwischen der EU und den Mitgliedstaaten. Demnach sollten einzelne Länder das Recht haben, ihre Energieinfrastruktur nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Für den Aufbau ihrer nationalen Kapazitätsmärkte seien sie selbst verantwortlich, solange diese europäisches Recht nicht verletzen. Die europäischen Partner sollten aber laut CGSP ihre Nachbarn über die eigene Energiepolitik ausreichend in Kenntnis setzen. Weitere Vorschläge adressieren eine stärkere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung sowie Reformen im Emmissionshandel.
Das Französische Generalkommissariat für Strategie und Vorausschau berät die französische Regierung bei der Gestaltung der Innen- und Außenpolitik. Hierbei arbeitet es mit einem Netz von spezialisierten Organisationen zusammen. An der vorliegenden Studie war auch das Energiewirtschaftliche Institut zu Köln (EWI) maßgeblich beteiligt.
http://www.ewi.uni-koeln.de
Zur Studie des Französischen Generalkommissariats für Strategie und Vorausschau (Englisch, PDF, 2,2 MB)
Strommarktdesign: Regionale Differenzierung senkt Kosten
[30.04.2025] Eine neue Studie von Agora Energiewende und Fraunhofer IEE zeigt: Lokale Strompreise könnten Netzengpässe reduzieren und die Stromkosten für Unternehmen und Haushalte senken. mehr...
Schleswig-Holstein: Kommunalfonds für die Wärmewende
[22.04.2025] Schleswig-Holstein fördert ab Mai erste Schritte von Wärme- und Effizienzprojekten in Kommunen mit bis zu 300.000 Euro. Eine neue Richtlinie schafft die Grundlage für Zuschüsse in der Frühphase, wenn noch keine Finanzierung durch Banken möglich ist. mehr...
Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?
[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...
Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik
[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung
[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...
BEE: Strombedarf bleibt hoch
[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...
BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende
[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...
Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA
[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...
Interview: Weiterbildung als Renditebringer
[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...
Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel
[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...
Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation
[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...
VKU: Neustart der Energiewende gefordert
[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...
Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung
[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie
[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...
EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal
[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...