Donnerstag, 23. Oktober 2025

BDEW-ElektromobilitätsmonitorGeringe Auslastung der Ladepunkte

[30.05.2025] Im ersten Quartal 2025 wurden so viele Elektroautos zugelassen wie nie zuvor. Öffentliche Ladesäulen sind inzwischen fast überall verfügbar – und in den meisten Fällen ist Strom günstiger als Benzin. Das zeigt der neue Elektromobilitätsmonitor des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft.

Laut BDEW-Elektromobilitätsmonitor ist die Zahl an Ultraschnellladesäulen besonders stark gewachsen.

(Bildquelle: EnBW)

Die Elektromobilität in Deutschland wächst weiter: Von Januar bis Ende April 2025 wurden fast 160.000 vollelektrische Personenkraftwagen neu zugelassen. Das sind über 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, als es rund 111.000 neue Elektroautos waren. Das geht aus dem aktuellen Elektromobilitätsmonitor des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor.

Strom ist günstiger als Benzin

Der Verband stellt auch fest: In vier von fünf typischen Ladesituationen ist Strom günstiger als Benzin. Das gilt laut BDEW beim Laden zu Hause, beim Arbeitgeber, bei vertraglich vereinbartem öffentlichen Normalladen oder Schnellladen sowie beim öffentlichen Normalladen über Roaming. Nur beim schnellen Laden über Roaming könne es teurer werden – abhängig vom jeweiligen Tarif. Nur im Ausnahmefall, dass ein Fahrzeug ausschließlich über solche teuren Tarife geladen wird, seien die Kosten vergleichbar mit denen für das Tanken.

Auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur gibt es laut BDEW deutliche Fortschritte: Zum 31. Dezember 2024 waren bundesweit 160.000 öffentliche Ladepunkte verfügbar – rund 30.000 mehr als ein Jahr zuvor. Besonders stark wuchs die Zahl an Ultraschnellladesäulen, auch HPC (High Power Charging) genannt: Allein im Jahr 2024 kamen über 8.000 neue HPC-Punkte hinzu. Die gesamte installierte Ladeleistung stieg um knapp 40 Prozent auf 8,5 Gigawatt.

Markt entwickelt sich auch ohne Förderung

Im so genannten Deutschlandnetz – einem staatlich geplanten Grundgerüst für Ladeinfrastruktur – wurden laut BDEW bereits in mehr als 80 Prozent der vorgesehenen Regionen privatwirtschaftlich Ladestationen errichtet. Das zeige, dass sich der Markt unabhängig von staatlicher Förderung entwickle. Nach Angaben des Verbands gibt es in über 6.200 Kommunen mindestens eine öffentliche Ladesäule. Dort leben 95 Prozent der Bevölkerung. Zum Vergleich: 84 Prozent leben in einer Kommune mit mindestens einer Tankstelle. Die Auslastung der Ladepunkte ist allerdings weiter gering: Im bundesweiten Schnitt sind nur 17 Prozent der Säulen gleichzeitig belegt. Das heißt: In der Regel sind 83 Prozent der Säulen frei zugänglich. Die Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer ist laut BDEW-Umfrage hoch. 97 Prozent der befragten Fahrerinnen und Fahrer würden sich erneut für ein Elektroauto entscheiden und es auch weiterempfehlen.

Weniger Bürokratie, einfachere Genehmigungen

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, erklärte: „Die Rekordzahlen bei den Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen in diesem Jahr sind vielversprechend. Die wachsende Modellauswahl und günstigere Preise bei den E-Pkw machen sich hier positiv bemerkbar, wie auch das große und flächendeckende Angebot an Ladeleistung, das die privaten Unternehmen aus eigener Kraft massiv vorantreiben. Dass Laden in praktisch allen Lade-Fällen günstiger ist als Tanken, trägt dazu auch positiv bei.“

Andreae forderte von der Bundesregierung, die Dynamik zu nutzen. Nötig seien weniger Bürokratie, einfachere Genehmigungen und nachhaltige Steueranreize statt teurer Förderprogramme. Auch die Förderung öffentlicher Ladesäulen könne aus ihrer Sicht eingestellt werden – der Wettbewerb funktioniere gut.





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