Freitag, 10. Oktober 2025

Wien EnergieGroßwärmepumpenanlage verwendet Softstarter

[11.07.2025] Wien Energie setzt bei Europas leistungsstärkster Großwärmepumpenanlage auf Mittelspannungs-Sanftanlasser von AuCom. Die Technik unterstützt den klimaneutralen Betrieb mit erneuerbarer Energie und steigert die Effizienz beim Start großer Kompressoren.

Die Großwärmepumpenanlage verfügt über drei Mittelspannungs-Sanftanlasser.

(Bildquelle: Wien Energie/Johannes Zinner)

Mit drei Mittelspannungs-Sanftanlassern vom Typ L-MVE des neuseeländischen Herstellers AuCom setzt Wien Energie in Simmering auf eine hochspezialisierte Antriebstechnik für Europas aktuell leistungsstärkste Großwärmepumpenanlage. Wie AuCom mitteilt, ermöglichen die Geräte mit einer Leistung von 500 Ampere (A) ein materialschonendes Anfahren und Stoppen der Kompressoren, die für die Umwandlung von Abwärme und Strom in nutzbare Fernwärme verantwortlich sind. Im Zusammenspiel mit dem nahegelegenen Donaukraftwerk und der benachbarten Kläranlage kann Wien Energie die Anlage vollständig mit erneuerbarer Energie betreiben.

Die eingesetzten Softstarter sind kurzschlussfest (AFL 40 kA 1 s) und für den industriellen Dauerbetrieb konzipiert. Ihre kompakte Bauweise kombiniert ein integriertes Bypass-Schaltmodul, eine optimierte mechanische Verriegelung sowie einen Druckentlastungskanal. Der integrierte Motor- und Lastschutz wird über eine grafische Benutzeroberfläche gesteuert, die die Konfiguration und Überwachung erleichtert. Die L-MVE-Serie von AuCom ist für Motorsteuerungen bis 13,8 Kilovolt und 1.700 A ausgelegt – typische Anforderungen im energieintensiven Umfeld der Industrie.

Die Wärmepumpenanlage leistet in der ersten Ausbaustufe bereits 55 Megawatt (MW) und versorgt rund 56.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme. Im Vollausbau soll sich die Leistung auf 110 MW verdoppeln. Damit könnten mehr als 110.000 Haushalte klimafreundlich beheizt werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei der CO₂-Ausstoß: Bis zu 300.000 Tonnen pro Jahr will Wien Energie mit dem System einsparen – ein erheblicher Anteil, bedenkt man, dass der Wärmesektor etwa 40 Prozent der Emissionen in der Hauptstadt verursacht.

Ergänzt wird die Anlage durch zwei neue Pumpstationen, die stündlich rund 7.500 Kubikmeter Wasser durch das über 1.300 Kilometer lange Fernwärmenetz fördern. Das Netz zählt damit zu den größten Europas. Für den Hersteller AuCom ist die Anlage ein Referenzprojekt: „Die Großwärmepumpenanlage von Wien Energie ist mehr als beeindruckend“, sagt CEO Thomas Zirk-Gunnemann. „Wir sind stolz darauf, einen Beitrag zu Wiens außerordentlichen Bemühungen auf dem Weg in eine klimaneutrale Energieversorgung zu leisten.“





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