Freitag, 8. August 2025

RheinEnergieKalte Nahwärme für Rondorf

[29.01.2025] RheinEnergie setzt ein innovatives Wärmekonzept für ein Kölner Quartier um. In Rondorf Nord-West wird in Zukunft kalte Nahwärme genutzt.

Im Kölner Süden entsteht das neue Quartier Rondorf Nord-West.

(Bildquelle: Amelis Projektentwicklungs GmbH & Co. KG)

Im Kölner Stadtteil Rodenkirchen entsteht eines der fortschrittlichsten und nachhaltigsten Wohnquartiere Deutschlands. Das vom Projektentwickler Amelis entwickelte Quartier „Rondorf Nord-West“ setzt auf ein zukunftsweisendes Wärmekonzept, das die RheinEnergie – next energy solutions – in Kooperation mit der Wasserproduktion entwickelt hat. Rund 1.300 Wohneinheiten sowie Schulen und Kindertagesstätten werden klimafreundlich mit so genannter kalter Nahwärme versorgt. Die Erschließungsarbeiten haben bereits Anfang des Jahres begonnen.

Grundwasser als Energiequelle

Das Konzept der kalten Nahwärme nutzt Grundwasser als Energiequelle, das mithilfe von dezentralen Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau gebracht wird. In der Region Köln-Bonner Bucht liegt die Grundwassertemperatur ganzjährig bei etwa zwölf Grad Celsius – ideale Bedingungen, um diese Energiequelle effizient zu nutzen.

„Mit dem nachhaltigen Wärmekonzept für Rondorf Nord-West leisten wir einen echten Beitrag zum Klimaschutz in unserer Heimatstadt“, betont RheinEnergie-Vertriebsvorstand Stephan Segbers. „Mit dem Energieträger Grundwasser schaffen wir eine zu 100-Prozent regenerative und CO₂-neutrale Wärmeversorgung. Das kalte Nahwärmenetz ist zudem besonders zukunftsweisend und in einem so großen Bebauungsgebiet einzigartig.“

Jedes Gebäude im Quartier erhält einen eigenen Hausanschluss zur Versorgung der jeweiligen Wärmepumpe. Das Grundwasser wird im Wasserwerk Hochkirchen gefördert, das 2024 modernisiert und mit zwei neuen Aktivkohlefiltern ausgestattet wurde. Nach der Nutzung wird das Wasser qualitätsüberwacht über so genannte Schluckbrunnen in den natürlichen Grundwasserkreislauf zurückgeführt. Insgesamt sollen jährlich rund drei Millionen Kubikmeter Grundwasser gefördert werden.

Effizienz und Klimaschutz

Durch die niedrigen Netztemperaturen entstehen keine Netzverluste, was den Energiebedarf deutlich reduziert. Gleichzeitig werden durch den Einsatz von Wärmepumpen konventionelle Energieträger eingespart und der CO₂-Ausstoß reduziert. „Das kalte Nahwärmenetz in Rondorf Nord-West ermöglicht den zukünftigen Bewohnern den Zugang zu einem sehr innovativen Wärmekonzept“, erklärt Björn Zimmer, Geschäftsführer von Amelis. Photovoltaik auf den Dächern sollen zudem einen Teil des Strombedarfs der Wärmepumpen decken.

Kosten vergleichbar

Damit bietet das Projekt nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile und könnte als Modell für weitere Wohnquartiere dienen. Die äußere Erschließung des Baugebiets soll laut RheinEnergie bis zum Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Danach folgt der Innenausbau. Bereits Ende 2026 sollen die ersten Gebäude an das kalte Nahwärmenetz angeschlossen werden. In der Endausbaustufe wird das Netz eine Leistung von rund sieben Megawatt erreichen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...

Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit

[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...

Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert

[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...

Hamburg: Nutzung von Abwasser

[14.07.2025] Hamburg setzt beim Klimaschutz auf Abwasser: Auf dem Klärwerk Dradenau entsteht Deutschlands größte Abwasserwärmepumpe mit 60 Megawatt Leistung. Ab 2026 soll sie bis zu 39.000 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. mehr...

Wien Energie: Großwärmepumpenanlage verwendet Softstarter

[11.07.2025] Wien Energie setzt bei Europas leistungsstärkster Großwärmepumpenanlage auf Mittelspannungs-Sanftanlasser von AuCom. Die Technik unterstützt den klimaneutralen Betrieb mit erneuerbarer Energie und steigert die Effizienz beim Start großer Kompressoren. mehr...

Ennepe-Ruhr-Kreis: Planungsprojekte für klimafreundliche Energiezukunft

[10.07.2025] Mit der kommunalen Wärmeplanung und dem Projekt EMG.Ruhr verfolgt der Ennepe-Ruhr-Kreis zwei parallel laufende Ansätze für eine klimafreundliche Energiezukunft. Während die Wärmeplanung den Blick auf Wohnquartiere richtet, analysiert EMG.Ruhr systematisch die Energieversorgung von Gewerbegebieten. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Potenzial der Abwasserwärme

[08.07.2025] Bis Mitte 2026 müssen Großstädte ihre Wärmeplanung vorlegen. Dabei rückt eine bisher kaum genutzte Quelle in den Fokus: die Wärme aus Abwasser. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits erste Projekte. Eine Landesinitiative will den Ausbau vorantreiben. mehr...

Stadtwerke Gießen: Projekt PowerLahn kommt voran

[07.07.2025] Die Stadtwerke Gießen bauen eine neue Anlage zur umweltfreundlichen Wärmegewinnung. Ab Mitte 2026 sollen drei Großwärmepumpen Energie aus dem Wasser der Lahn gewinnen. Damit wollen die Stadtwerke einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. mehr...

Baden-Württemberg: Wärmeplanung im Konvoi

[02.07.2025] Baden-Württemberg will die Wärmewende und den Schutz vor den Folgen des Klimawandels vorantreiben. Ein neuer Gesetzentwurf sieht vor, dass alle Städte und Gemeinden künftig Wärmepläne und Klimaanpassungskonzepte erstellen müssen. Die Kosten sollen über einen finanziellen Ausgleich gedeckt werden. mehr...

Stadtwerke Kiel/HanseWerk: Gemeinschaftsunternehmen gegründet

[27.06.2025] Mit der Gründung des Unternehmens FördeWärme bündeln die Stadtwerke Kiel und HanseWerk Natur ihre Kräfte für eine klimaneutrale Nahwärmeversorgung. Die neue Gesellschaft soll bestehende Netze dekarbonisieren und neue Versorgungsgebiete rund um Kiel erschließen. mehr...

Fraunhofer IEG: Forschungsprojekt zu Großwärmepumpen

[25.06.2025] Großwärmepumpen könnten eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der Fernwärme spielen. Ein vom BMWK gefördertes Forschungsprojekt unter Leitung der Fraunhofer IEG zeigt, wie sich natürliche und industrielle Wärmequellen an ehemaligen Kohlekraftwerksstandorten effizient nutzen lassen. mehr...

Nürnberg: Kommunalen Wärmeplan verabschiedet

[20.06.2025] Nürnberg hat einen kommunalen Wärmeplan verabschiedet, der den Weg zu einer klimaneutralen und bezahlbaren Wärmeversorgung bis 2040 ebnen soll. Im Zentrum stehen der Ausbau der Fernwärme, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Einbindung dezentraler Lösungen wie Wärmepumpen. mehr...

Thüga: Erweiterung des Portfolios

[19.06.2025] Mit neuen Rahmenverträgen wird die Thüga-Gruppe zum Komplettanbieter für Wärmepumpenlösungen. Stadtwerke und Regionalversorger des Netzwerks können damit künftig alles aus einer Hand anbieten – von der Technik bis zur Installation. mehr...